Babytragen

Die Babytrage - für entspannte Ausflüge mit dem Kind

Sicherheit und das Gefühl von Geborgenheit ist für Babys von großer Bedeutung. Hier setzt die Babytrage an, indem sie das Kleinkind sicher und vor allem nah am Körper des Trägers hält. Der enge Kontakt wirkt beruhigend und durch die Trageposition mit Sicht auf den Träger werden Geborgenheit vermittelt und äußere Reize abgehalten. Doch wie – und wie lange – sollten Babys überhaupt in einer Babytrage transportiert werden? Und worauf sollte man bei der Suche nach dem passenden Modell achten? Diese und viele weitere Fragen beantwortet dieser Ratgeber.

Welche Eigenschaften sollte eine Babytrage haben?

Die Babytrage erscheint vielen Eltern heute als moderne Errungenschaft – doch bereits vor vielen Jahrtausenden konnten sich Eltern von der Praxistauglichkeit von Babytragen überzeugen. Noch bevor die ersten Kinderwagen erfunden wurden, trugen unsere Vorfahren Kinder ausschließlich in den Armen. Um die Arme der Träger zu entlasten, wurden bald erste Konstruktionen mit Tüchern erfunden.

Nach und nach wurde diese simple Tragehilfe zur professionellen Babytrage verfeinert. Eine moderne Babytrage hält das Baby sicher und bequem vorne auf dem Bauch des Trägers, wobei das Kind bei den meisten Modellen in Richtung des Trägers schaut. Dadurch erzeugt eine moderne Babytrage mehrere positive Wirkungen:

  • Sie erzeugt ein Geborgenheitsgefühl durch die Umarmungs-ähnliche Position des Babys
  • Die Hände des Trägers bleiben frei und können uneingeschränkt verwendet werden
  • Durch moderne Verschlüsse an den Tragegurten kann sich die Babytrage nicht lösen, lässt sich jedoch einfach an- und wieder ablegen

Um diese Vorteile weiter zu unterstützen, verfügen moderne Tragen über diverse Elemente wie verstellbare Gurte, leicht waschbare Materialien und ausgeprägte Stützpolster für den Kopf des Kindes.

Viele Babytragen-Modelle eignen sich für den Transport des Babys schon vom ersten Tag an. Hier sollten Eltern auf die Altersbestimmungen der jeweiligen Trage achten.

Welche Eigenschaften erleichtern das Tragen?

Durch eine Babytrage mit geeigneten Gurten wird das Körpergewicht des Kindes ideal verteilt, um Schmerzen und Verspannungen zu vermeiden und den Rücken des Trägers zu entlasten. Hier sollte man vor allem auf eine ausreichende Polsterung der Gurte achten, um den Druck beim Tragen abzuschwächen. Insbesondere an den Schultern und den Hüften sollten die Gurte gut gepolstert sein, da das Gewicht des Kindes an diesen Stellen deutlich spürbar ist.

Hierzu empfiehlt sich eine Babytrage mit einem besonders breiten Hüftgurt, da dieser einen größeren Teil des Gewichts von den Schultern nimmt. Überkreuzte Träger am Rücken sorgen für zusätzliche Entlastung. Verschließbar sind die Gurte der Babytrage typischerweise über Schnallen oder Klettverschlüsse, die ein einfaches An- und Ausziehen ermöglichen.

Welches Material ist empfehlenswert?

Bei der Frage nach dem Material kommt es vor allem auf die eigenen Vorlieben an – Manche Tragehilfen sind aus dünnem, elastischen Stoff gefertigt und ähneln in dieser Hinsicht einem Babytragetuch. Diese Tragen sind entsprechend leichter, allerdings auch weniger stark gepolstert. Gerade an heißen Tagen kann eine dünne Babytrage jedoch für eine gute Durchlüftung sorgen und damit für Baby und Träger den Komfort erhöhen.

Babytragen aus dicken, festen Stoffen oder solche Modelle, in denen ein festes Gerüst integriert ist, sorgen wiederum für große Sicherheit, Tragestabilität und Polsterung – erzeugen allerdings auch zusätzliches Gewicht.

Beim Material selbst setzen die meisten Hersteller auf Baumwolle oder ein Gemisch aus Baumwolle und Polyester. Der Grund hierfür ist, dass Baumwolle besonders angenehm auf der Haut liegt und gerade im Sitzbereich des Kindes vor dem Wundscheuern schützt. Robustes Polyester wiederum ist atmungsaktiv und saugt sich nicht mit Schweiß voll, was bei langem Tragen von Nutzen ist. Gerade Eltern, die das Baby auch zu Einkäufen oder auf Spaziergänge mitnehmen, sollten darauf achten, dass ihre Babytrage etwa zur Hälfte aus Polyester besteht.

Babytragen: Welche Eigenschaften sollte eine Babytrage haben?

Sicherheitsaspekte und Normen

Körperliche Nähe und dennoch stets die Hände frei für alltägliche Verrichtungen – eine Babytrage kann das Leben mit Kind merklich vereinfachen. Um jedoch von diesen Vorteilen in vollem Umfang zu profitieren, sollte man einige Hinweise zur sicheren Nutzung beachten.

Ab wann kann eine Babytrage genutzt werden?

Das bequeme Baby-Tragesystem eignet sich hervorragend für Babys. Ein „zu früh“ gibt es dabei fast nicht: Bereits ab dem ersten Tag nach der Geburt dürfen die Kleinen in einer Babytrage untergebracht werden, solange diese nicht aufgrund ihrer Beschaffenheit explizit auf ältere Kinder ausgelegt ist. Denn beim Tragen mit einer Babytrage treten zwar keine Kräfte oder Gefahren auf, die nicht auch beim Tragen auf dem Arm existieren, doch erfordern Babys in den ersten Lebensmonaten noch einen besonderen Schutz des noch verletzlichen Rückgrats und Nackens. Hier sollte auf ausgeprägte Kopfstützen geachtet werden.

Darüber hinaus ist die Babytrage nicht nur ein Sicherheitsvorteil, sie sorgt auch – gerade in den ersten Lebensmonaten – für eine Reihe positiver psychologischer Effekte:

Um die langfristige Nutzbarkeit zu gewährleisten, sind viele Babytragen so konstruiert, dass Polster im voranschreitenden Alter ausgebaut werden können. So ist es möglich, den Raum im Träger und die polsternde Wirkung auf Größe und Gewicht des Kindes anzupassen.

Wie lange dürfen Babys mit einer Tragehilfe getragen werden?

Bis zu welchem Alter das Kind in einer Babytrage getragen werden kann, hängt vor allem vom Wachstum ab: Wird das Baby größer und schwerer, ist die Belastung für den Träger irgendwann zu groß – dann sollte beispielsweise auf eine Rückentrage oder einen Kinderwagen umgestiegen werden. Babytragen sind typischerweise auf ein Maximal-Alter von 1 bis 3 Jahren ausgelegt, ältere Kinder sind zu schwer, um sie noch sicher in der Trage zu transportieren.

Kinderärzte empfehlen, Babys am Tag nicht länger als 2 bis 3 Stunden am Stück zu tragen – Babys brauchen die eigenständige Bewegung, um sich körperlich entwickeln zu können. Gerade das eigenständige Krabbeln und erste Laufversuche sollten durch die Trage nicht ersetzt werden, auch wenn sie besonders bequem ist. Da das Kind mit der Zeit wächst und sich damit die eigenen Ansprüche an eine Babytrage ändern, kann es sinnvoll sein, auf eine andere Trage umzusteigen, welche den derzeitigen Anforderungen besser entspricht.

Beim Kauf beachten: Die gesetzliche Sicherheitsnorm

Ergonomie, Komfort und Sicherheit stehen bei der Babytrage an erster Stelle. Sie muss vor allem stabil sein und das Kind in anatomisch korrekter Position halten. Um dies zu gewährleisten, werden Babytragen in Deutschland nach der Norm DIN EN 13209 zertifiziert.

Diese Norm beschreibt verbindliche Sicherheitsstandards wie die Tragfähigkeit und die Ergonomie von Babytragen und legt verbindliche Prüfverfahren fest. Das bedeutet, dass alle Babytragen, die nach DIN EN 13209 zertifiziert sind, Schutz bieten, auf den man sich als Eltern verlassen kann.

Praxistipps – wie sollte ein Baby getragen werden?

Gesundheitliche Aspekte sind bei der Babytrage von enormer Bedeutung. Nur durch eine gesunde Haltung können sich die Hüftgelenke sowie die Wirbelsäule richtig entwickeln, sodass das Wachstum gefördert wird. Um dies sicherzustellen, sollten jedoch einige Tipps zur praktischen Anwendung von Babytragen beachtet werden:

Welche Trageposition sollte das Kind einnehmen?

Während der Schwangerschaft befindet sich der Embryo im Bauch in einer gekrümmten Haltung, die auch als „C-Stellung“ bezeichnet wird. Diese sollte auch in den ersten Monaten nach der Geburt beibehalten werden. Im Liegen nimmt sie das Baby ganz von alleine ein und selbst wenn es hochgehoben wird, winkelt es die Beine automatisch an.

Diese sogenannte Anhock-Spreiz-Haltung (auch „M-Position“) ist eine wichtige Grundvoraussetzung für die körperliche Entwicklung und damit ein absolutes Muss für jede Babytrage. Beim Tragen muss deshalb unbedingt darauf geachtet werden, dass sich das Kind in dieser Position befindet. Hochwertigen Babytragen unterstützen das Baby darin, diese Position einzunehmen. Sie ist an folgenden vier Merkmalen zu erkennen:

  • Angezogene Beine (etwa 120° Winkel)
  • Spreizung der Beine (etwa 30-45° Winkel)
  • Hüftgelenk nach vorne orientiert
  • Knie auf Höhe des Nabels

Vor allem in den ersten 9 Monaten muss diese Stellung eingehalten werden, da die Muskulatur in dieser Zeit noch besonders empfindlich ist. So werden die Gelenke gleichmäßig belastet und Hüftgelenk sowie Knorpel können sich gut ausbilden. Zudem entwickelt sich die Wirbelsäule optimal und formt sich aus der vorherigen C-Form in die Doppel-S-Form, die typisch für den erwachsenen Menschen ist.

Diese Entwicklung zur gestreckten S-Form wird durch die zunehmend eigenständigen Krabbel– und Laufbewegungen des Kinds erzeugt – derartige Laufversuche sollten also nicht durch die zu häufige Nutzung einer Babytrage unterbunden werden.

In welche Richtung sollte das Kleinkind schauen?

Wichtig ist, dass das Kind in Richtung des Trägers blickt, worauf Babytragen typischerweise ausgelegt sind. Dies ist die natürliche, instinktive Tragehaltung, welche die emotionale Bindung unterstützt. Gleichzeitig wird hierdurch eine Reizüberflutung verhindert.

Besonders in den ersten Lebensmonaten ist es wichtig, dass das Kind mit dem Gesicht zur Brust der Eltern gewandt ist, denn dadurch nimmt es die Atmung des Trägers sowie seinen Geruch besser wahr und kann zugleich den Puls spüren. Auf diese Weise fördert es eine enge Bindung zwischen Baby und Mutter und bildet einen essenziellen Grundbaustein für eine gute Eltern-Kind-Beziehung.

Babytrage und Tragetuch im Vergleich

Im Gegensatz zum Kinderwagen fühlen sich Babys durch die Nähe zu den Eltern geschützt und geborgen – Die Babytrage ist jedoch nicht das einzige Tragesystem, das diesen Effekt hervorruft. Tragetücher stellen hier eine besonders praktische Alternative dar.

Beide Varianten ermöglichen es, das Kind vorne an der Brust zu tragen. Die Eltern haben so dank Babytrage oder Tuch jederzeit ihre Hände frei und können somit zuhause Erledigungen durchführen. Auch sind Tragesysteme auf unebenen Böden wie Wäldern und Wiesen im Vergleich zu den meisten Kinderwagen-Typen sehr praktisch, da Stöße durch den Träger ausgeglichen werden können.

Während die Vor- und Nachteile von Tragesystemen im Vergleich zu Kinderwagen auf der Hand liegen, gestaltet sich ein Vergleich zwischen Babytragen und Tragetüchern komplizierter, da die Unterschiede in den Details liegen:

BabytrageTragetuch
AnpassungVerstellbar durch Gurte an Schulter und Hüfte, genaue Anpassung an Träger und Baby möglichIndividuell zu wickeln, jedoch nicht vorgeformt, bedarf Übung
PositionierungAnhock-Spreiz-Haltung wird durch vorgefertigte Form automatisch eingenommenBaby muss erst in diese Stellung gebracht werden, danach das Tuch herum wickeln
AlterAbhängig von Modell auch für Früh- und Neugeborene geeignetFür Früh- und Neugeborene geeignet
SchwierigkeitLeicht anzulegen und zu verstellenMuss zunächst geübt werden
GrößeNach dem Zusammenlegen immer noch recht großSehr klein zusammenzulegen
KomfortPolster im Inneren erhöhen KomfortOhne Polsterungen
LebensdauerSehr robust, kann viele Jahre verwendet werdenAbhängig von Modell, Stoff muss dick genug sein

Die Babytrage bietet einen stabileren Halt für das Kleinkind und ist dank Polster und Hüftgurt für den Träger bequemer. Insbesondere das leichte Anlegen ist ihr großer Vorteil gegenüber Tragetüchern, denn bei Letzteren muss das sichere Anlegen und die ergonomisch korrekte Position des Kinds erst eingeübt werden.

Als weitere Alternative kann auch eine Rückentrage genutzt werden. Sie ist für den Träger gerade bei längeren Ausflügen noch bequemer, da sie sich wie ein Rucksack tragen lässt, sodass selbst lange Wanderungen mit Baby möglich sind. Dafür sieht man sein Kind in diesem Tragesystem nicht – eine Babytrage am Bauch ermöglicht also engeren Kontakt.

Checkliste: Worauf sollte beim Kauf einer Babytrage geachtet werden?

Die Auswahl an unterschiedlichen Babytragen-Modellen ist enorm. Unterschiedliche Materialien, Polsterungen und zusätzliches Zubehör machen jede Babytrage einzigartig – einige Merkmale sollten die Trage jedoch unbedingt besitzen:

  • Zertifizierung durch Sicherheitsnorm

    Mit einer Zertifizierung nach DIN EN 13209 kann sichergestellt werden, dass die Babytrage in Sicherheitsfragen auf dem neuesten Stand der Technik ist. Bei Modellen mit dieser Zertifizierung kann man also auf Nummer sicher gehen, dass ihre Schutzwirkung vollkommen ausreichend ist.

  • Haltung des Babys in der Trage

    Eine rückenschonende, ergonomische Position muss ermöglicht sein und wird beispielsweise durch ein stabiles Gestell unterstützt. Die Sitzpartie der Trage muss bis zur Kniekehle des Kindes reichen.

  • Polsterungen unterstützen Träger und Baby

    Die Sitzfläche der Babytrage sollte angenehm weich sein und auch die Seitenteile müssen über ausreichend Polster verfügen. Für ein besseres Tragegefühl sind auch gepolsterte Tragegurte für die Eltern empfehlenswert, da so der Druck ideal verteilt wird.

  • Eine Kopfstütze muss insbesondere für Neugeborene vorhanden sein

    Da Kopf, Nacken und Rückgrat in den ersten Lebensmonaten noch unterstützt werden müssen, sind Kopfstützen ein besonders wichtiges Element für eine Babytrage, die für sehr junge Babys eingesetzt werden soll.

  • Die korrekte Sitzhaltung unterstützen

    Die Anhock-Spreiz-Haltung sollte zumindest in den ersten 9 Lebensmonaten unbedingt eingehalten werden, um eine korrekte Entwicklung der Gelenke und Wirbelsäule zu begünstigen. Hochwertige Babytragen unterstützen diese Haltung bereits durch ihre Bauform.

  • Hüftgurte können für den Träger praktisch sein

    Ideal beim längeren Tragen des Kinds, da somit Schultern und Rücken des Trägers entlastet werden. Ein Hüftgurt überträgt einen Teil des Gewichts auf die Hüfte, sodass die Belastung durch die Babytrage geringer ausfällt und auf mehr Muskeln verteilt wird.

  • Das richtige Material

    Der Stoff muss robust und fest genug sein, um den Rücken des Babys zu stützen. Dabei sollte er auch gut auf der Haut liegen und gleichzeitig schweißabweisend wirken. Baumwoll-Polyester-Stoffe stellen eine gute Mischung dar.

  • Schwerpunkt zentral am Körper

    Damit die Belastung möglichst gering ist, sollte der Schwerpunkt der Babytrage möglichst nah am Körper des Trägers liegen. Das heißt also, dass weit ausladende Tragesysteme tendenziell einen weiter vor dem Träger liegenden Schwerpunkt aufweisen.

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