Erste Hilfe » Sonnenbrand & Hitzepickel

Erste Hilfe » Sonnenbrand & Hitzepickel

Kinderhaut ist empfindlich gegenüber Sonnenstrahlung, was ein hohes Risiko für Sonnenbrand mit sich bringt, der in ernsten Fällen medizinische Hilfe erfordert. Vorbeugung durch passenden Sonnenschutz, Vermeidung der Mittagssonne und das Auftragen von Sonnenschutzmitteln sind kritisch, ebenso wie die richtige Erstversorgung bei Hitzepickeln und Wärmeausschlag.

Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

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Erste Hilfe » Sonnenbrand & Hitzepickel

Alle Beiträge des Experten

Obwohl viele Eltern sehr genau darauf achten, dass ihr Kind nicht ungeschützt in der Sonne spielt, passiert es aufgrund der zarten Kinderhaut immer mal wieder: Es zeigt sich ein Wärmeausschlag oder sogar ein Sonnenbrand.


Sonnenschutz von Anfang an

Da Kinder oft viel mehr Zeit im Freien verbringen als Erwachsene, erhalten Sie durchschnittlich bis zu ihrem 18. Geburtstag 80 Prozent der UV-Strahlendosis ihres kompletten Lebens.

Da zu viel Sonneneinstrahlung das spätere Hautkrebsrisiko deutlich erhöht und zudem zu schmerzhaften Sonnenbränden, Hitzepickeln und Hitzschlägen führen kann, ist der Sonnenschutz überaus wichtig.

Gemäß der Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft dermatologische Prävention sollten Babys und Kinder:

  • im ersten Lebensjahr nicht direkt in der Sonne spielen.
  • bis zum fünften Lebensjahr die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden.
  • stets eine Kopfbedeckung, leichte, lange Hosen, T-Shirts und Schuhe tragen.
  • ab dem ersten Lebensjahr Kindersonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden. Im ersten Lebensjahr sollten aufgrund der Gefahr einer Allergiebildung möglichst keine bzw. wenig kosmetische Cremes (somit auch Sonnencremes) auf die Babyhaut aufgetragen werden.

Beachten Sie, dass viele Sonnenschutzmittel erst 20 bis 30 Minuten nach dem Eincremen wirken.

Hilfe bei Sonnenbrand

Kommt es doch zum Sonnenbrand, so kann dies mitunter sehr schmerzhaft sein. Starke Sonnenbrände können sogar zu Verbrennungen zweiten Grades mit Blasenbildung führen. Liegt solch ein schwerer Sonnenbrand vor, sollten Sie mit Ihrem Kind unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Ist die Haut gerötet, leicht geschwollen und sehr berührungsempfindlich sprechen Mediziner bereits von einer Verbrennung ersten Grades. Ist eine weitaus größere Hautfläche betroffen, als die Hand Ihres Kindes abdecken kann, sollten Sie mit dieser leichteren Form des Sonnenbrandes ebenfalls zum Arzt gehen.

Falls Sie noch während des Aufenthalts im Sonnenschein die Entwicklung eines Sonnenbrands bei Ihrem Kind entdecken, sollten Sie sich mit ihm an einen schattigen Ort begeben. Umgehend aufgebrachte kalte Umschläge können eventuelle Schmerzen lindern.

Nehmen Sie allerdings kein Eis, da dieses wiederum zu Erfrierungen auf der Haut führen kann. Eine kühlende Dusche hilft auch, wird allerdings von einigen Kindern als unangenehm empfunden. Liegt ein leichter Sonnenbrand vor, greifen Sie zu einer Après-Sun-Creme, Ringelblumen-Lotion oder einem Aloe-Vera-Gel.

Diese unterstützen die Regeneration der Haut durch ihre kühlende, hautberuhigende Wirkung. Bei stärkeren Sonnenbränden mit Blasenbildung darf keinesfalls eine Salbe oder Creme auf die Haut aufgetragen werden. Auch auf Quark- und Joghurtumschläge sollten Sie aufgrund der Infektions- und Allergiegefahr verzichten.

Geben Sie Ihrem Kind zusätzlich viel zu Trinken, da ein Sonnenbrand dem Körper Wasser entzieht und somit auch zu Kreislaufproblemen führen kann. Bis der Sonnenbrand abgeheilt ist und sich die Haut regeneriert hat, sollte die Sonne für etwa zwei Wochen gemieden werden.

Hitzepickel und Wärmeausschlag: das hilft Ihrem Kind

An warmen Tagen oder bei zu warmer Kleidung tauchen sie bei Kindern oftmals unter den Achseln, am Windelrand oder im Genick auf: Hitzepickelchen. Die sogenannten Schweißbläschen entstehen häufig in Hautspalten oder an Stellen, an denen Kleidung reibt. Gefährlich und schmerzhaft sind sie nicht. Aber sie sind ein deutliches Zeichen dafür, dass es einem Kind viel zu warm ist und die Gefahr eines Hitzschlags besteht.

Damit sich die Hitzepickel wieder zurückbilden und sich der Wärmehaushalt Ihres Kindes wieder normal regulieren kann, sollten Sie:

  • sich in einen luftigen Raum bzw. an die frische Luft (in den Schatten) begeben
  • zu warme Kleidungsstücke entfernen
  • die betroffenen Stellen leicht kühlen (kein Eis verwenden)
  • auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, da zu viel Wärme schnell zu Flüssigkeitsverlust und somit zu Kreislaufproblemen führen kann.

Stellen Sie Fieber bei Ihrem Baby fest oder hält der Ausschlag länger als zwei Tage an, sollten Sie es sicherheitshalber einem Kinderarzt vorstellen.

© BlueOrange Studio – Fotolia.com

Fazit

Sonnen- bzw. UV-Strahlung kann für Kinderhaut schon in geringen Dosen gefährlich werden und zu Schäden führen. Im ersten Lebensjahr sollte direkte Sonneneinstrahlung möglichst völlig vermieden werden, aber auch bei älteren Kindern gibt es wichtige Vorsichtsmaßnahmen. Kopfbedeckung, lange Kleidung, geeignete Sonnencreme für die unbedeckten Hautpartien und Meiden der Mittagssonne sind sinnvolle Schutzmaßnahmen. Ein schwerer Sonnenbrand kann für kleine Kinder gefährlich sein und sollte daher ärztlich behandelt werden.

Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • In den Wintermonaten November bis Februar ist in Deutschland kein Sonnenschutz erforderlich, eine Ausnahme sind Aufenthalte in den Bergen.
  • Die verwendete Sonnencreme sollte für Kinder geeignet sein, leicht einziehen und möglichst wasserfest sein.
  • Nach einem Aufenthalt im Wasser (Meer, Pool) sollte die Sonnencreme (auch bei wasserfesten Produkten) erneut aufgetragen werden. Durch mehrfaches Eincremen kann der UV-Schutz jedoch nicht beliebig verlängert werden.
  • Chemische UV-Filter entfalten erst nach einer gewissen Einwirkzeit den vollen Schutz, daher müssen sie rechtzeitig (ca.30 Minuten vorher) aufgetragen werden.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

Alle Beiträge des Experten

Unsere Ratgeber:

Obwohl viele Eltern sehr genau darauf achten, dass ihr Kind nicht ungeschützt in der Sonne spielt, passiert es aufgrund der zarten Kinderhaut immer mal wieder: Es zeigt sich ein Wärmeausschlag oder sogar ein Sonnenbrand.


Sonnenschutz von Anfang an

Da Kinder oft viel mehr Zeit im Freien verbringen als Erwachsene, erhalten Sie durchschnittlich bis zu ihrem 18. Geburtstag 80 Prozent der UV-Strahlendosis ihres kompletten Lebens.

Da zu viel Sonneneinstrahlung das spätere Hautkrebsrisiko deutlich erhöht und zudem zu schmerzhaften Sonnenbränden, Hitzepickeln und Hitzschlägen führen kann, ist der Sonnenschutz überaus wichtig.

Gemäß der Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft dermatologische Prävention sollten Babys und Kinder:

  • im ersten Lebensjahr nicht direkt in der Sonne spielen.
  • bis zum fünften Lebensjahr die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden.
  • stets eine Kopfbedeckung, leichte, lange Hosen, T-Shirts und Schuhe tragen.
  • ab dem ersten Lebensjahr Kindersonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden. Im ersten Lebensjahr sollten aufgrund der Gefahr einer Allergiebildung möglichst keine bzw. wenig kosmetische Cremes (somit auch Sonnencremes) auf die Babyhaut aufgetragen werden.

Beachten Sie, dass viele Sonnenschutzmittel erst 20 bis 30 Minuten nach dem Eincremen wirken.

Hilfe bei Sonnenbrand

Kommt es doch zum Sonnenbrand, so kann dies mitunter sehr schmerzhaft sein. Starke Sonnenbrände können sogar zu Verbrennungen zweiten Grades mit Blasenbildung führen. Liegt solch ein schwerer Sonnenbrand vor, sollten Sie mit Ihrem Kind unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Ist die Haut gerötet, leicht geschwollen und sehr berührungsempfindlich sprechen Mediziner bereits von einer Verbrennung ersten Grades. Ist eine weitaus größere Hautfläche betroffen, als die Hand Ihres Kindes abdecken kann, sollten Sie mit dieser leichteren Form des Sonnenbrandes ebenfalls zum Arzt gehen.

Falls Sie noch während des Aufenthalts im Sonnenschein die Entwicklung eines Sonnenbrands bei Ihrem Kind entdecken, sollten Sie sich mit ihm an einen schattigen Ort begeben. Umgehend aufgebrachte kalte Umschläge können eventuelle Schmerzen lindern.

Nehmen Sie allerdings kein Eis, da dieses wiederum zu Erfrierungen auf der Haut führen kann. Eine kühlende Dusche hilft auch, wird allerdings von einigen Kindern als unangenehm empfunden. Liegt ein leichter Sonnenbrand vor, greifen Sie zu einer Après-Sun-Creme, Ringelblumen-Lotion oder einem Aloe-Vera-Gel.

Diese unterstützen die Regeneration der Haut durch ihre kühlende, hautberuhigende Wirkung. Bei stärkeren Sonnenbränden mit Blasenbildung darf keinesfalls eine Salbe oder Creme auf die Haut aufgetragen werden. Auch auf Quark- und Joghurtumschläge sollten Sie aufgrund der Infektions- und Allergiegefahr verzichten.

Geben Sie Ihrem Kind zusätzlich viel zu Trinken, da ein Sonnenbrand dem Körper Wasser entzieht und somit auch zu Kreislaufproblemen führen kann. Bis der Sonnenbrand abgeheilt ist und sich die Haut regeneriert hat, sollte die Sonne für etwa zwei Wochen gemieden werden.

Hitzepickel und Wärmeausschlag: das hilft Ihrem Kind

An warmen Tagen oder bei zu warmer Kleidung tauchen sie bei Kindern oftmals unter den Achseln, am Windelrand oder im Genick auf: Hitzepickelchen. Die sogenannten Schweißbläschen entstehen häufig in Hautspalten oder an Stellen, an denen Kleidung reibt. Gefährlich und schmerzhaft sind sie nicht. Aber sie sind ein deutliches Zeichen dafür, dass es einem Kind viel zu warm ist und die Gefahr eines Hitzschlags besteht.

Damit sich die Hitzepickel wieder zurückbilden und sich der Wärmehaushalt Ihres Kindes wieder normal regulieren kann, sollten Sie:

  • sich in einen luftigen Raum bzw. an die frische Luft (in den Schatten) begeben
  • zu warme Kleidungsstücke entfernen
  • die betroffenen Stellen leicht kühlen (kein Eis verwenden)
  • auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, da zu viel Wärme schnell zu Flüssigkeitsverlust und somit zu Kreislaufproblemen führen kann.

Stellen Sie Fieber bei Ihrem Baby fest oder hält der Ausschlag länger als zwei Tage an, sollten Sie es sicherheitshalber einem Kinderarzt vorstellen.

© BlueOrange Studio – Fotolia.com

Fazit

Sonnen- bzw. UV-Strahlung kann für Kinderhaut schon in geringen Dosen gefährlich werden und zu Schäden führen. Im ersten Lebensjahr sollte direkte Sonneneinstrahlung möglichst völlig vermieden werden, aber auch bei älteren Kindern gibt es wichtige Vorsichtsmaßnahmen. Kopfbedeckung, lange Kleidung, geeignete Sonnencreme für die unbedeckten Hautpartien und Meiden der Mittagssonne sind sinnvolle Schutzmaßnahmen. Ein schwerer Sonnenbrand kann für kleine Kinder gefährlich sein und sollte daher ärztlich behandelt werden.

Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • In den Wintermonaten November bis Februar ist in Deutschland kein Sonnenschutz erforderlich, eine Ausnahme sind Aufenthalte in den Bergen.
  • Die verwendete Sonnencreme sollte für Kinder geeignet sein, leicht einziehen und möglichst wasserfest sein.
  • Nach einem Aufenthalt im Wasser (Meer, Pool) sollte die Sonnencreme (auch bei wasserfesten Produkten) erneut aufgetragen werden. Durch mehrfaches Eincremen kann der UV-Schutz jedoch nicht beliebig verlängert werden.
  • Chemische UV-Filter entfalten erst nach einer gewissen Einwirkzeit den vollen Schutz, daher müssen sie rechtzeitig (ca.30 Minuten vorher) aufgetragen werden.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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