Kaiserschnitt auf Wunsch » Vor- und Nachteile

Kaiserschnitt auf Wunsch » Vor- und Nachteile

Ein Wunschkaiserschnitt ist eine Geburt, die nicht aus medizinischen Gründen, sondern auf Wunsch der Mutter durchgeführt wird. Vorteile sind die Planbarkeit und der schmerzfreie Ablauf, jedoch sind damit auch Risiken wie Infektionen und Atemprobleme beim Baby verbunden. Krankenkassen übernehmen die Kosten nur bei medizinischer Indikation.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Kaiserschnitt auf Wunsch » Vor- und Nachteile

Alle Beiträge des Experten

Bei einem Wunschkaiserschnitt handelt es sich um einen Kaiserschnitt der, im Vergleich zu einer normalen Sectio, nicht medizinisch notwendig ist.


Gründe für einen Wunschkaiserschnitt

Viele Frauen möchten im Intimbereich unverletzt bleiben oder haben Angst vor späteren sexuellen Problemen. Aber auch die Sorge vor Inkontinenz nach der Geburt eines Kindes, kann Frauen dazu bewegen, einen Wunschkaiserschnitt durchführen zu lassen.

Ein weiterer Grund kann die bessere Planbarkeit der Geburt sein, wenn zum Beispiel der Vater des Kindes beruflich viel unterwegs ist.

Für eine geplante Geburt im Operationssaal entscheiden sich offenbar nur wenige Frauen in Deutschland. Umfragen ergaben, dass etwa 2 bis 3 Prozent aller werdenden Mamas sich ganz bewusst für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden.

In den meisten Fällen raten die Ärzte aus medizinischen Gründen zu einem Kaiserschnitt: Mittlerweile wird jedes dritte Kind in Deutschland per Kaiserschnitt entbunden. Gründe sind zum Beispiel die Steißlage des Babys, eine Mehrlingsgeburt oder ein Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind.

Hinweis: Die Kosten für einen Wunschkaiserschnitt übernehmen nicht die Krankenkassen. Sie zahlen erst dann, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Zu den Indikationen können aber auch psychische Faktoren zählen, wie zum Beispiel eine übersteigerte Angst vor der Geburt.

Generell gilt: Wenn Schwangere sich tatsächlich für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden, sollten Sie das Für und Wider ausführlich mit Ihrem behandelnden Gynäkologen besprechen.

Die Geburt an sich ist beim Wunschkaiserschnitt zwar schmerzlos und bietet Sicherheit und Planbarkeit, es bleibt aber trotzdem eine Operation, bei der auch Komplikationen auftreten können.

Wunschkaiserschnitt: Die Vorteile

  • Bereits die Vorbereitungen für einen Kaiserschnitt sind mit weniger Aufwand verbunden als eine spontane Geburt. Schwangere müssen sich nicht mit den einzelnen Phasen der Geburt vertraut machen. Hebammen raten Frauen aber trotzdem dringend dazu, einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen, um sich mit Themen rund ums Stillen sowie der Babypflege vertraut zu machen.
  • Für viele werdende Mütter liegt ein klarer Vorteil eines Wunschkaiserschnitts darin, dass das Baby schnell und durch die Peridural- oder Spinalanästhesie schmerzfrei entbunden wird. Häufig dauert es nicht länger als 30 Minuten, bis das Kind im Operationssaal das Licht der Welt erblickt.
  • Bei einem Kaiserschnitt sind die Geburtsrisiken für das Baby zwei bis dreimal niedriger als bei einer spontanen Geburt.
  • Der mögliche Dammriss- oder Dammschnitt entfällt bei einem Kaiserschnitt.
  • Der Geburtstermin ist planbar und das unter Umständen lange Warten auf den Beginn der Geburt entfällt. Außerdem müssen die meisten Schwangeren keine schmerzhaften Wehen durchstehen, da das Baby etwa eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin entbunden wird.

Die Nachteile

  • Auch wenn der Kaiserschnitt aufgrund der hohen medizinischen Standards mittlerweile ein Routineeingriff ist, bleibt er eine größere Bauchoperation. Wie jede andere Operation auch, ist der Wunschkaiserschnitt mit Risiken und Komplikationen verbunden wie zum Beispiel Infektionen, Thrombosen oder Wundheilungsstörungen. Sehr selten werden bei einem Kaiserschnitt Blase oder Darm verletzt und machen weitere Operationen nötig.
  • Durch den fehlenden Geburtsstress bei einem Kaiserschnitt, kann es bei Babys zu Anpassungsstörungen wie zum Beispiel vermehrtem Schreien kommen. Dies liegt laut mehrerer Studien an den fehlenden Hormonen, die bei einer spontanen Geburt ausgeschüttet werden.
  • Nach der Entbindung können verstärkt Atemprobleme beim Baby auftreten, wenn der Wunschkaiserschnitt bereits vor der 39. Schwangerschaftswoche angesetzt wurde. Es besteht die Gefahr, dass die Lungen noch nicht vollständig ausgereift sind.
  • Frauen müssen nach der Entbindung noch mindestens 3 Tage im Krankenhaus bleiben. Zum Vergleich: Nach einer spontanen Geburt können Mama und Baby die Klinik sogar schon nach einigen Stunden verlassen, wenn es ihnen gut geht. Außerdem können Frauen nach einem Wunschkaiserschnitt aufgrund ihrer OP-Narbe einen Tag nicht aufstehen und sind auf Hilfe angewiesen. Neben Wundschmerzen können auch Entzündungen an der Narbe auftreten. Bis die Kaiserschnitt-Narbe verheilt ist, kann es bis zu 6 Wochen dauern. Außerdem haben die Frauen mit der Narbe eine lebenslange Erinnerung an die Geburt. Dieser kleine Schönheitsmakel stört viele Frauen.
  • Frauen, die sich für einen Wunschkaiserschnitt entschieden haben, werden jedes weitere Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kaiserschnitt zur Welt bringen. In Deutschland liegt die Zahl bei fast 50 Prozent. Außerdem kann es vorkommen, dass der Mutterkuchen in der nächsten Schwangerschaft besonders fest haftet und zum Einreißen der Gebärmutter führen kann. Dies hat gefährliche Blutungen nach der Entbindung zur Folge. Grundsätzlich ist eine spontane Geburt aber auch nach einem Kaiserschnitt möglich.

Wie plane ich einen Wunschkaiserschnitt?

Ein Wunschkaiserschnitt wird in der Regel etwa eine Woche vor dem Entbindungstermin in einem Krankenhaus durchgeführt, sofern sich die werdende Mutter nicht einen ganz speziellen Termin wünscht. Gerade bei Prominenten lässt sich der Trend beobachten, dass als Geburtsdatum der Hochzeitstag, der eigene Geburtstag oder ein anderes markantes Datum gewählt wird.

Allerdings lässt sich auch dieser Wunschtermin nicht immer umsetzen, beispielswiese wenn in der Klinik eine andere Schwangere mit einem Not-Kaiserschnitt behandelt werden muss. Dieser hat selbstverständlich immer Vorrang.

Einige Tage vor dem Wunschkaiserschnitt wird die Schwangere vom behandelnden Arzt und dem Anästhesisten über die Betäubung und den Ablauf informiert. Außerdem werden die Herztöne des Kindes kontrolliert und der Schwangeren Blut abgenommen.

Am Tag des Kaiserschnitts kommt die Schwangere einige Stunden vor der Entbindung ins Krankenhaus und wird dort langsam auf die Operation vorbereitet.

© DOC RABE Media – Fotolia.com

Fazit

  • Wunschkaiserschnitt: Sectio ohne medizinische Indikation
  • Nur 2 bis 3 Prozent aller Frauen in Deutschland entscheiden sich dafür
  • Schmerzfrei und risikoarm
  • Entbindung ist planbar
  • Komplikationen können trotzdem auftreten
  • Längerer Klinikaufenthalt nötig
  • Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht
  • Für und Wider vorher mit dem Arzt abwägen
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

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Bei einem Wunschkaiserschnitt handelt es sich um einen Kaiserschnitt der, im Vergleich zu einer normalen Sectio, nicht medizinisch notwendig ist.


Gründe für einen Wunschkaiserschnitt

Viele Frauen möchten im Intimbereich unverletzt bleiben oder haben Angst vor späteren sexuellen Problemen. Aber auch die Sorge vor Inkontinenz nach der Geburt eines Kindes, kann Frauen dazu bewegen, einen Wunschkaiserschnitt durchführen zu lassen.

Ein weiterer Grund kann die bessere Planbarkeit der Geburt sein, wenn zum Beispiel der Vater des Kindes beruflich viel unterwegs ist.

Für eine geplante Geburt im Operationssaal entscheiden sich offenbar nur wenige Frauen in Deutschland. Umfragen ergaben, dass etwa 2 bis 3 Prozent aller werdenden Mamas sich ganz bewusst für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden.

In den meisten Fällen raten die Ärzte aus medizinischen Gründen zu einem Kaiserschnitt: Mittlerweile wird jedes dritte Kind in Deutschland per Kaiserschnitt entbunden. Gründe sind zum Beispiel die Steißlage des Babys, eine Mehrlingsgeburt oder ein Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind.

Hinweis: Die Kosten für einen Wunschkaiserschnitt übernehmen nicht die Krankenkassen. Sie zahlen erst dann, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Zu den Indikationen können aber auch psychische Faktoren zählen, wie zum Beispiel eine übersteigerte Angst vor der Geburt.

Generell gilt: Wenn Schwangere sich tatsächlich für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden, sollten Sie das Für und Wider ausführlich mit Ihrem behandelnden Gynäkologen besprechen.

Die Geburt an sich ist beim Wunschkaiserschnitt zwar schmerzlos und bietet Sicherheit und Planbarkeit, es bleibt aber trotzdem eine Operation, bei der auch Komplikationen auftreten können.

Wunschkaiserschnitt: Die Vorteile

  • Bereits die Vorbereitungen für einen Kaiserschnitt sind mit weniger Aufwand verbunden als eine spontane Geburt. Schwangere müssen sich nicht mit den einzelnen Phasen der Geburt vertraut machen. Hebammen raten Frauen aber trotzdem dringend dazu, einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen, um sich mit Themen rund ums Stillen sowie der Babypflege vertraut zu machen.
  • Für viele werdende Mütter liegt ein klarer Vorteil eines Wunschkaiserschnitts darin, dass das Baby schnell und durch die Peridural- oder Spinalanästhesie schmerzfrei entbunden wird. Häufig dauert es nicht länger als 30 Minuten, bis das Kind im Operationssaal das Licht der Welt erblickt.
  • Bei einem Kaiserschnitt sind die Geburtsrisiken für das Baby zwei bis dreimal niedriger als bei einer spontanen Geburt.
  • Der mögliche Dammriss- oder Dammschnitt entfällt bei einem Kaiserschnitt.
  • Der Geburtstermin ist planbar und das unter Umständen lange Warten auf den Beginn der Geburt entfällt. Außerdem müssen die meisten Schwangeren keine schmerzhaften Wehen durchstehen, da das Baby etwa eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin entbunden wird.

Die Nachteile

  • Auch wenn der Kaiserschnitt aufgrund der hohen medizinischen Standards mittlerweile ein Routineeingriff ist, bleibt er eine größere Bauchoperation. Wie jede andere Operation auch, ist der Wunschkaiserschnitt mit Risiken und Komplikationen verbunden wie zum Beispiel Infektionen, Thrombosen oder Wundheilungsstörungen. Sehr selten werden bei einem Kaiserschnitt Blase oder Darm verletzt und machen weitere Operationen nötig.
  • Durch den fehlenden Geburtsstress bei einem Kaiserschnitt, kann es bei Babys zu Anpassungsstörungen wie zum Beispiel vermehrtem Schreien kommen. Dies liegt laut mehrerer Studien an den fehlenden Hormonen, die bei einer spontanen Geburt ausgeschüttet werden.
  • Nach der Entbindung können verstärkt Atemprobleme beim Baby auftreten, wenn der Wunschkaiserschnitt bereits vor der 39. Schwangerschaftswoche angesetzt wurde. Es besteht die Gefahr, dass die Lungen noch nicht vollständig ausgereift sind.
  • Frauen müssen nach der Entbindung noch mindestens 3 Tage im Krankenhaus bleiben. Zum Vergleich: Nach einer spontanen Geburt können Mama und Baby die Klinik sogar schon nach einigen Stunden verlassen, wenn es ihnen gut geht. Außerdem können Frauen nach einem Wunschkaiserschnitt aufgrund ihrer OP-Narbe einen Tag nicht aufstehen und sind auf Hilfe angewiesen. Neben Wundschmerzen können auch Entzündungen an der Narbe auftreten. Bis die Kaiserschnitt-Narbe verheilt ist, kann es bis zu 6 Wochen dauern. Außerdem haben die Frauen mit der Narbe eine lebenslange Erinnerung an die Geburt. Dieser kleine Schönheitsmakel stört viele Frauen.
  • Frauen, die sich für einen Wunschkaiserschnitt entschieden haben, werden jedes weitere Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kaiserschnitt zur Welt bringen. In Deutschland liegt die Zahl bei fast 50 Prozent. Außerdem kann es vorkommen, dass der Mutterkuchen in der nächsten Schwangerschaft besonders fest haftet und zum Einreißen der Gebärmutter führen kann. Dies hat gefährliche Blutungen nach der Entbindung zur Folge. Grundsätzlich ist eine spontane Geburt aber auch nach einem Kaiserschnitt möglich.

Wie plane ich einen Wunschkaiserschnitt?

Ein Wunschkaiserschnitt wird in der Regel etwa eine Woche vor dem Entbindungstermin in einem Krankenhaus durchgeführt, sofern sich die werdende Mutter nicht einen ganz speziellen Termin wünscht. Gerade bei Prominenten lässt sich der Trend beobachten, dass als Geburtsdatum der Hochzeitstag, der eigene Geburtstag oder ein anderes markantes Datum gewählt wird.

Allerdings lässt sich auch dieser Wunschtermin nicht immer umsetzen, beispielswiese wenn in der Klinik eine andere Schwangere mit einem Not-Kaiserschnitt behandelt werden muss. Dieser hat selbstverständlich immer Vorrang.

Einige Tage vor dem Wunschkaiserschnitt wird die Schwangere vom behandelnden Arzt und dem Anästhesisten über die Betäubung und den Ablauf informiert. Außerdem werden die Herztöne des Kindes kontrolliert und der Schwangeren Blut abgenommen.

Am Tag des Kaiserschnitts kommt die Schwangere einige Stunden vor der Entbindung ins Krankenhaus und wird dort langsam auf die Operation vorbereitet.

© DOC RABE Media – Fotolia.com

Fazit

  • Wunschkaiserschnitt: Sectio ohne medizinische Indikation
  • Nur 2 bis 3 Prozent aller Frauen in Deutschland entscheiden sich dafür
  • Schmerzfrei und risikoarm
  • Entbindung ist planbar
  • Komplikationen können trotzdem auftreten
  • Längerer Klinikaufenthalt nötig
  • Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht
  • Für und Wider vorher mit dem Arzt abwägen
Arztgeprüft

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