Atemtechnik für die Wehen » Richtig atmen während der Geburt

Atemtechnik für die Wehen » Richtig atmen während der Geburt

Die Atemtechnik bei der Geburt ist wichtig für Mutter und Kind. Werdenden Eltern werden verschiedene Atemtechniken in Vorbereitungskursen gelehrt, die für die verschiedenen Geburtsphasen angepasst sind. Vom Beginn der Geburt, wo tiefe Bauchatmung wichtig ist, bis zur Nachgeburtsphase, in der ruhiges Atmen die Schmerzen lindern kann, gibt dieser Artikel umfassende Anleitungen.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

Alle Beiträge des Experten

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Die richtige Atemtechnik für die Wehen ist eine der wichtigsten Grundlagen bei einer Geburt. Aus diesem Grund vermitteln Hebammen in den Geburtsvorbereitungskursen verschiedene Aspekte der Atmung und Entspannung besonders detailliert.


Die richtige Atemtechnik während der Geburt

Durch das gleichmäßige und tiefe Atmen werden nicht nur die Wehenschmerzen der Gebärenden gelindert. Das Baby wird so im Bauch gleichzeitig ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Auch wenn Geburtsvorbereitungskurse anfangs von vielen werdenden Eltern als „Hechel-Kurse“ belächelt werden, sind sie von großer Bedeutung für Mutter und Kind. Um dir und deinem Baby die Geburt zu erleichtern, gibt es für die verschiedenen Phasen einer Geburt bestimmte Aspekte, die du bei der Atmung beachten solltest. Diese stellen wir dir im Folgenden vor.

Grundregeln der Atmung bei Geburt und Wehen

Auch wenn es während der schmerzhaften Wehen schwerfällt: Versuche immer ruhig und gleichmäßig durch die Nase einzuatmen. Die Ausatmung erfolgt durch den leicht geöffneten Mund. Achte wenn möglich darauf, dass du deine Lippen nicht aufeinanderpresst. Bei einem geöffneten Mund kann sich auch der Muttermund leichter öffnen. Um dein Baby ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, halte bei der Geburt niemals die Luft an, außer in der Austreibungsphase, in der du aktiv „schieben“ müssen.

Hab keine Angst, dass du die richtige Atmung bei der Geburt „vergisst“: Viele Frauen atmen während einer Geburt intuitiv und wenden das Gelernte aus dem Vorbereitungskurs problemlos an. Außerdem erhältst du von deiner Hebamme zuverlässige Anweisungen, wie du während der Geburt atmen musst.

Die Eröffnungsphase der Wehen: Tiefe Atmung in den Bauch

Die Wehen kommen und gehen in der Eröffnungsphase in Wellen und dauern etwa 1bis 1,5 Minuten. Anfangs sind die Abstände noch relativ lang. Im Verlauf werden die Abstände zwischen den Wehen kürzer. Eine gleichmäßige Atmung ist in dieser Phase das A und O: Hol zu Beginn der Wehe tief Luft, atme tief in den Bauch und lass die Luft durch den geöffneten Mund langsam entweichen. Einigen Frauen hilft es, wenn sie beim Ausatmen lange Töne wie „Ooooh“ oder „Aaaah“ sagen. Tipp: Atme drei Mal so lang aus, wie du eingeatmet hast. Falls dein Mund durch die Atmung trocken wird, trinke in den Wehenpausen etwas Wasser.

Der Eröffnungsphase folgt die kurze Übergangsphase. Von dem früher empfohlenen Hecheln wird mittlerweile abgeraten, da Frauen durch diese Atmung hyperventilieren können.

Die Austreibungsphase: Das Atmen nicht vergessen!

Der Muttermund ist in der Austreibungsphase vollständig geöffnet und das Baby wird nach unten Richtung Becken geschoben. Jetzt setzen die Presswehen ein und du darfst endlich aktiv mitschieben, damit dein Baby bald das Licht der Welt erblickt. In dieser Phase machen viele Gebärende häufig einen gravierenden Fehler: Um mehr Druck aufbauen zu können, halten sie die Luft an. Atmest du dagegen gleichmäßig weiter, werden die Kontraktionen unterstützt. Ist die Wehe abgeklungen, atme wieder tief ein und aus, um sich von den Strapazen kurz zu erholen. Diese gleichmäßige Atmung verhindert außerdem, dass du hyperventilierst und in Atemnot geraten.

Auch wenn die Schmerzen in dieser Phase besonders groß sind und du am liebsten nur noch schieben möchtest, um die Geburt voranzutreiben: Wenn deine Hebamme dich auffordert, mit dem Schieben aufzuhören, hör auf die Anweisungen. So kann sich der Damm langsam dehnen, ohne plötzlich einzureißen, wenn der Kopf deines Babys nach draußen möchte.

Atemnot: Zurück zum gleichmäßigen Rhythmus

Unter der Geburt kann es durchaus vorkommen, dass du dich verkrampfst oder gar in Panik gerätst. Die Atmung wird dann unregelmäßig und beschleunigt sich, so dass Atemnot bis zur Hyperventilation auftreten kann. Die Folgen können Schwindel, Sehstörungen und schlechte Herztöne beim Kind sein. Damit sich dieser Zustand schnell wieder normalisiert, sollten du dich ganz auf eine ruhige und tiefe Atmung konzentrieren. Deine Hebamme und auch dein Partner können dir dabei helfen, zu deinem Rhythmus zurückzufinden.

Die Nachgeburtsphase: Ruhig und tief atmen

Hältst du deinen kleinen Liebling endlich in deinen Armen, beginnt die Nachgeburtsphase. In dieser Phase löst sich die Plazenta von der Gebärmutterwand und wird als Nachgeburt abgestoßen. Auch wenn die größten Schmerzen überstanden sind: Die Kontraktionen der Gebärmutter können sehr unangenehm bis schmerzhaft sein und einige Stunden andauern.

Um diese Schmerzen etwas zu lindern, empfiehlt sich die ruhige und tiefe Atmung aus der Eröffnungsphase: Sie atmen tief durch die Nase ein und lange durch den Mund wieder aus.

Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Ina-Sophia Ilmer

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Die richtige Atemtechnik während der Geburt

Durch das gleichmäßige und tiefe Atmen werden nicht nur die Wehenschmerzen der Gebärenden gelindert. Das Baby wird so im Bauch gleichzeitig ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Auch wenn Geburtsvorbereitungskurse anfangs von vielen werdenden Eltern als „Hechel-Kurse“ belächelt werden, sind sie von großer Bedeutung für Mutter und Kind. Um dir und deinem Baby die Geburt zu erleichtern, gibt es für die verschiedenen Phasen einer Geburt bestimmte Aspekte, die du bei der Atmung beachten solltest. Diese stellen wir dir im Folgenden vor.

Grundregeln der Atmung bei Geburt und Wehen

Auch wenn es während der schmerzhaften Wehen schwerfällt: Versuche immer ruhig und gleichmäßig durch die Nase einzuatmen. Die Ausatmung erfolgt durch den leicht geöffneten Mund. Achte wenn möglich darauf, dass du deine Lippen nicht aufeinanderpresst. Bei einem geöffneten Mund kann sich auch der Muttermund leichter öffnen. Um dein Baby ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, halte bei der Geburt niemals die Luft an, außer in der Austreibungsphase, in der du aktiv „schieben“ müssen.

Hab keine Angst, dass du die richtige Atmung bei der Geburt „vergisst“: Viele Frauen atmen während einer Geburt intuitiv und wenden das Gelernte aus dem Vorbereitungskurs problemlos an. Außerdem erhältst du von deiner Hebamme zuverlässige Anweisungen, wie du während der Geburt atmen musst.

Die Eröffnungsphase der Wehen: Tiefe Atmung in den Bauch

Die Wehen kommen und gehen in der Eröffnungsphase in Wellen und dauern etwa 1bis 1,5 Minuten. Anfangs sind die Abstände noch relativ lang. Im Verlauf werden die Abstände zwischen den Wehen kürzer. Eine gleichmäßige Atmung ist in dieser Phase das A und O: Hol zu Beginn der Wehe tief Luft, atme tief in den Bauch und lass die Luft durch den geöffneten Mund langsam entweichen. Einigen Frauen hilft es, wenn sie beim Ausatmen lange Töne wie „Ooooh“ oder „Aaaah“ sagen. Tipp: Atme drei Mal so lang aus, wie du eingeatmet hast. Falls dein Mund durch die Atmung trocken wird, trinke in den Wehenpausen etwas Wasser.

Der Eröffnungsphase folgt die kurze Übergangsphase. Von dem früher empfohlenen Hecheln wird mittlerweile abgeraten, da Frauen durch diese Atmung hyperventilieren können.

Die Austreibungsphase: Das Atmen nicht vergessen!

Der Muttermund ist in der Austreibungsphase vollständig geöffnet und das Baby wird nach unten Richtung Becken geschoben. Jetzt setzen die Presswehen ein und du darfst endlich aktiv mitschieben, damit dein Baby bald das Licht der Welt erblickt. In dieser Phase machen viele Gebärende häufig einen gravierenden Fehler: Um mehr Druck aufbauen zu können, halten sie die Luft an. Atmest du dagegen gleichmäßig weiter, werden die Kontraktionen unterstützt. Ist die Wehe abgeklungen, atme wieder tief ein und aus, um sich von den Strapazen kurz zu erholen. Diese gleichmäßige Atmung verhindert außerdem, dass du hyperventilierst und in Atemnot geraten.

Auch wenn die Schmerzen in dieser Phase besonders groß sind und du am liebsten nur noch schieben möchtest, um die Geburt voranzutreiben: Wenn deine Hebamme dich auffordert, mit dem Schieben aufzuhören, hör auf die Anweisungen. So kann sich der Damm langsam dehnen, ohne plötzlich einzureißen, wenn der Kopf deines Babys nach draußen möchte.

Atemnot: Zurück zum gleichmäßigen Rhythmus

Unter der Geburt kann es durchaus vorkommen, dass du dich verkrampfst oder gar in Panik gerätst. Die Atmung wird dann unregelmäßig und beschleunigt sich, so dass Atemnot bis zur Hyperventilation auftreten kann. Die Folgen können Schwindel, Sehstörungen und schlechte Herztöne beim Kind sein. Damit sich dieser Zustand schnell wieder normalisiert, sollten du dich ganz auf eine ruhige und tiefe Atmung konzentrieren. Deine Hebamme und auch dein Partner können dir dabei helfen, zu deinem Rhythmus zurückzufinden.

Die Nachgeburtsphase: Ruhig und tief atmen

Hältst du deinen kleinen Liebling endlich in deinen Armen, beginnt die Nachgeburtsphase. In dieser Phase löst sich die Plazenta von der Gebärmutterwand und wird als Nachgeburt abgestoßen. Auch wenn die größten Schmerzen überstanden sind: Die Kontraktionen der Gebärmutter können sehr unangenehm bis schmerzhaft sein und einige Stunden andauern.

Um diese Schmerzen etwas zu lindern, empfiehlt sich die ruhige und tiefe Atmung aus der Eröffnungsphase: Sie atmen tief durch die Nase ein und lange durch den Mund wieder aus.

Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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