Den Kinderwunsch natürlich unterstützen

Den Kinderwunsch natürlich unterstützen

Schwanger werden ist ein ganzheitlicher Prozess, der sowohl den Körper als auch die Psyche betrifft. Das Warten auf ein Baby kann frustrierend sein, aber auch Druck und Stress können hinderlich sein. Eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Alkohol und Tabak und regelmäßige Bewegung sind der Schlüssel zum Erfolg.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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Eine gesunder Lebensstil wirkt sich positiv aus – Wenn Sie und Ihr Partner sich entschieden haben, sich Ihren Kinderwunsch so bald wie möglich zu erfüllen, beginnt eine spannende und emotionale Zeit. Allerdings könnte es frustrierend werden, wenn es mit dem Wunschkind nicht auf Anhieb klappt. 


Wenn Ihr Baby auf sich warten lässt

Wenn Ihr Baby auf sich warten lässt, ist zunächst Gelassenheit gefragt – setzen Sie sich mit Ihrem bisher unerfüllten Kinderwunsch nicht zu stark unter Druck. Schwangerwerden ist kein rein körperlicher Vorgang, sondern ein ganzheitlicher Prozess, bei dem auch Ihre Psyche eine große Rolle spielt.

Jeder Frauenarzt kennt Paare, bei denen der Schwangerschaftstest erst zu einem Zeitpunkt positiv wird, zu dem die Eltern ihren Kinderwunsch bereits aufgegeben haben und auch Frauen, die nach einer Fertilitätsbehandlung noch ein- oder mehrmals auf natürlichem Wege schwanger wurden.

In beiden Fällen hat sehr wahrscheinlich auch der innere Druck, unbedingt schwanger werden zu „müssen“, das Entstehen einer Schwangerschaft zunächst verhindert.

Medizinstatistiken belegen, dass 70 Prozent aller Paare sich ihren Kinderwunsch im ersten Jahr nach der Entscheidung für ein Baby auch erfüllen können – bei einigen Frauen meldet sich sofort Nachwuchs an, bei anderen dauert es viele Monate, bis die Schwangerschaft zustande kommt.

Rund die Hälfte der verbliebenen Paare können sich im Verlauf des zweiten Jahres – ebenfalls ohne medizinische Unterstützung – über ihr Baby freuen.

Bei offensichtlichen Gründen für Fruchtbarkeitsprobleme wird Sie Ihr Frauenarzt natürlich frühzeitig zum weiteren Vorgehen beraten. In jedem Fall sollten Sie Ihr Leben und Ihre Partnerschaft genießen. Ihren Kinderwunsch können Sie in der „Wartezeit“ auf natürliche Weise unterstützen.

Eine gesunde Lebensweise hilft beim Schwangerwerden

In unserem Alltag begehen die meisten von uns kleinere oder größere Sünden. Wir bewegen uns zu wenig, wir essen zu unregelmäßig, zu fett, zu süß, zu schwer, wir meinen, dass wir dem Alltagsstress nicht viel entgegensetzen können. Auf die Erfüllung Ihres Kinderwunsches hat eine gesunde Lebensweise einen positiven Einfluss.

Sobald Sie schwanger sind, werden dieses Thema und das Wohlergehen Ihres Babys vermutlich so wichtig wie nie zuvor in Ihrem Leben – auch beim Schwangerwerden hilft oft, wenn Sie versuchen, die gleichen Regeln zu beachten und gegebenenfalls für einige Veränderungen in ihrem Alltag zu sorgen. Wenn auch Ihr Partner dabei mitzieht, schaffen Sie damit gute Voraussetzungen für eine Schwangerschaft:

  • Alkohol und Tabak sind Genussgifte, die vor allem bei übermäßigem Konsum auch eine negative Wirkung auf Ihre und die Fruchtbarkeit Ihres Partners haben können. Gegen ein gelegentliches Glas Bier, Wein oder Sekt ist sicherlich bis zum Beginn der Schwangerschaft nichts einzuwenden. Auf Zigaretten & Co. sollten Sie bereits bei bestehendem Kinderwunsch verzichten.
  • Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln, jedoch wenig Fett und Zucker, fördert auch die Fruchtbarkeit. Für Frauen ist bereits jetzt eine gute Versorgung mit Folsäure (Vitamin B9, B11, Folat) – eventuell auch als Nahrungsergänzung eingenommen – sowie Jod und Omega-3-Fettsäuren wichtig, die später auch für die gesunde Entwicklung des Babys unverzichtbar sind.
  • Bei Männern unterstützt eine reichliche Aufnahme von Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren die Spermienproduktion. Männer sollten beim Verzehr von Sojaprodukten wegen der darin enthaltenen pflanzlichen Östrogene etwas zurückhaltender sein als vor dem Kinderwunsch.
  • Optimal ist, wenn Sie im Vorfeld einer Schwangerschaft Ihr Normalgewicht halten oder wieder erreichen. Starkes Übergewicht hat einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Starkes Untergewicht steht dem Zustandekommen einer Schwangerschaft ebenfalls entgegen.
  • Allgemeine körperliche Fitness und Bewegung unterstützen das Schwangerwerden. Zu intensiv sollten Sie jedoch nicht trainieren. Vor allem echter Leistungssport kann das Schwangerwerden jedoch auch verzögern oder ganz verhindern.
  • Den Alltagsstress zu minimieren, ist oft nicht ganz einfach – versuchen sollten Sie es trotzdem. Das Stresshormon Adrenalin hat bei Dauerstress einen negativen Einfluss auf die Eizellreifung. Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf, sorgen Sie für Ausgleich und Entspannung.

Zyklus, Sexualität und Kinderwunsch

Der Eisprung fällt exakt in die Mitte Ihres Zyklus. Die reife Eizelle ist danach für etwa 12 bis 18 Stunden lebens- und befruchtungsfähig. Da die Spermien zwei bis fünf Tage lebensfähig sind, umfassen Ihre fruchtbaren Tage eine knappe Woche. Wenn Sie kurz vor oder nach dem Eisprung Sex mit Ihrem Partner haben, stehen die Chancen für eine Schwangerschaft in diesem Zyklus gut.

Der genaue Tag des Eisprungs lässt sich jedoch nur in den seltensten Fällen exakt bestimmten, zumal nur wenige Frauen einen absolut regelmäßigen Zyklus haben. Trotzdem gibt es einige Methoden, mit denen Sie Ihre fruchtbaren Tage mit recht großer Sicherheit ermitteln können.

  • Mit einem Eisprungkalender dokumentieren Sie über sechs Monate Ihre Zyklusdauer und bilden einen Durchschnittswert. Vor allem bei einem sehr regelmäßigen Zyklus steigt mit der Dauer der Berechnung die Wahrscheinlichkeit, dass Sie den exakten Tag Ihres Eisprungs treffen.
  • Sehr zuverlässig, aber mit etwas Aufwand verbunden, ist das Messen der Basaltemperatur. Dafür messen Sie mit einem speziellen Basalthermometer jeden Morgen vor dem Aufstehen und möglichst täglich zur gleichen Zeit Ihre Körpertemperatur im Mund. Spezielle Basalthermometer und Kurvenblätter für die Aufzeichnung der Werte gibt es in Apotheken. Am Tag des Eisprungs erhöht sich die Basaltemperatur um etwa 0,5 Grad Celsius – in den nächsten 12 bis 18 Stunden liegt Ihre fruchtbarste Zeit in diesem Zyklus.
  • Im Verlauf des Zyklus verändert der Zervixschleim – der sogenannte „Ausfluss“ – seine Konsistenz. An den unfruchtbaren Tagen ist er klebrig oder cremig, in der fruchtbaren Zyklusphase wird er spinnbar, glasig und fast wässrig. In dieser Zeit ist er reich an Glukose, Salz und Eiweiß und bietet den Spermien damit ideale Bedingungen für ihr Überleben bis zum Eisprung. Einige Stunden nach dem Eisprung kehrt der Zervixschleim zu seiner ursprünglichen undurchlässigen Beschaffenheit zurück. Durch seine Untersuchung bestimmen Sie Ihre fruchtbaren Tage sehr exakt.
  • In Apotheken werden inzwischen auch Ovulationsteststreifen sowie Zykluscomputer angeboten, mit denen die Menge des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin gemessen wird. 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung wird LH in größeren Mengen ausgeschüttet, womit die fruchtbarste Zeit in diesem Zyklus begonnen hat.
  • Vielleicht machen sich Ihre fruchtbaren Tage auch durch verschiedene körperliche Anzeichen bemerkbar. Viele Frauen verspüren um die Zyklusmitte im Unterleib den sogenannten Mittelschmerz und eine größere Empfindlichkeit der Brüste. Auch leichte Schmierblutungen kommen in dieser Zyklusphase vor. Ein sicheres Zeichen für den Eisprung sind diese Symptome nicht, verweisen jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit auf die fruchtbaren Tage.
  • Wenn Sie mit Ihrem Partner intim zusammen sind, eignen sich bei bestehendem Kinderwunsch vor allem Stellungen, die Ihrem Partner ein tiefes Eindringen erlauben. Nach dem Geschlechtsverkehr können Sie die Wanderung der Spermien durch eine Entspannungszeit in Rückenlage unterstützen. Aber: Machen Sie sich bitte klar, beim Sex geht auch jetzt nicht nur um Ihren Kinderwunsch, sondern vor allem um Liebe, Nähe, Intimität und Zweisamkeit – Sie sollten dabei nicht in erster Linie „um ein Baby kämpfen“, sondern Ihr Zusammensein genießen.

Fruchtbarkeitsmassagen, Yoga und Unterstützung aus der Kräuterapotheke

Hebammen und Heilpraktiker bieten Frauen mit Kinderwunsch auch Fruchtbarkeitsmassagen und Fruchtbarkeitsyoga an. In beiden Verfahren kommt uraltes naturheilkundliches Wissen zum Tragen, gleichzeitig steht durch den ganzheitlichen Ansatz einer solchen Fruchtbarkeitsbehandlung die gesamte bisherige Lebensweise auf dem Prüfstand.

Auch verschiedene Heilkräuter sind – als Kinderwunschtee oder im Rahmen einer gezielten Phytotherapie – in der Lage, die Fruchtbarkeit zu stimulieren.

Fazit

  • Wenn Ihr Wunschkind etwas auf sich warten lässt, besteht in den meisten Fällen trotzdem kein Grund zur Sorge. Bei bestehendem Kinderwunsch werden 70 Prozent aller Frauen im ersten Jahr nach der inneren Entscheidung für ein Baby und nochmals 15 Prozent im Folgejahr ohne medizinische Unterstützung schwanger.
  • Während der Wartezeit auf den neuen Erdenbürger können Sie die Erfüllung Ihres Kinderwunsches durch natürliche Methoden wirksam unterstützen.
  • Hierzu gehören eine allgemein gesunde Lebensweise und größere Achtsamkeit gegenüber Ihrem Körper, Intimität an den fruchtbaren Tagen Ihres Zyklus und verschiedene naturheilkundliche Verfahren.
Tipps von Hebamme Ina Ilmer
  • Ich empfehle gerne den Kinderwunschtee, der Frauenmantel, Himbeerblätter und Eisenkraut enthält. Auch Mönchspfeffer ist ein bewährtes Mittel bei Kinderlosigkeit, da diese Heilpflanze hilft, den Zyklus zu regulieren. Außerdem können osteopathische Behandlungen zu einer besseren Fruchtbarkeit führen.
  • Wenn Sie in der fruchtbaren Zeit alle zwei Tage Geschlechtsverkehr haben, stehen die Chancen gut, dass bald ein kleines Wunder in Ihnen heranwächst. Mehrmals täglicher Sex ist eher nicht zu empfehlen, da die Spermienqualität dabei abnimmt.
  • Wenn Sie nach 1 Jahr vergeblicher Kinderplanung immer noch nicht schwanger sind, empfehle ich auf jeden Fall zum Gynäkologen zu gehen. Sind Sie über 35 Jahre, sollten Sie dies schon nach einem halben Jahr tun.
  • Es gibt viele Ursachen, die zur Kinderlosigkeit führen können, die aber sehr gut behandelbar sind. Dazu gehören z.B. eine Überproduktion an männlichen Geschlechtshormone, Schilddrüsenprobleme, das PCO-Syndrom (Stoffwechselstörung geschlechtsreifer Frauen) oder auch Ursachen organischer Natur wie z.B. verklebte Eileiter.
  • Auch der Mann sollte im Zuge einer ausbleibenden Schwangerschaft der Frau untersucht werden. Ihr Frauenarzt oder der Urologe wird Sie an eine geeignete Praxis überweisen.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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Wenn Ihr Baby auf sich warten lässt

Wenn Ihr Baby auf sich warten lässt, ist zunächst Gelassenheit gefragt – setzen Sie sich mit Ihrem bisher unerfüllten Kinderwunsch nicht zu stark unter Druck. Schwangerwerden ist kein rein körperlicher Vorgang, sondern ein ganzheitlicher Prozess, bei dem auch Ihre Psyche eine große Rolle spielt.

Jeder Frauenarzt kennt Paare, bei denen der Schwangerschaftstest erst zu einem Zeitpunkt positiv wird, zu dem die Eltern ihren Kinderwunsch bereits aufgegeben haben und auch Frauen, die nach einer Fertilitätsbehandlung noch ein- oder mehrmals auf natürlichem Wege schwanger wurden.

In beiden Fällen hat sehr wahrscheinlich auch der innere Druck, unbedingt schwanger werden zu „müssen“, das Entstehen einer Schwangerschaft zunächst verhindert.

Medizinstatistiken belegen, dass 70 Prozent aller Paare sich ihren Kinderwunsch im ersten Jahr nach der Entscheidung für ein Baby auch erfüllen können – bei einigen Frauen meldet sich sofort Nachwuchs an, bei anderen dauert es viele Monate, bis die Schwangerschaft zustande kommt.

Rund die Hälfte der verbliebenen Paare können sich im Verlauf des zweiten Jahres – ebenfalls ohne medizinische Unterstützung – über ihr Baby freuen.

Bei offensichtlichen Gründen für Fruchtbarkeitsprobleme wird Sie Ihr Frauenarzt natürlich frühzeitig zum weiteren Vorgehen beraten. In jedem Fall sollten Sie Ihr Leben und Ihre Partnerschaft genießen. Ihren Kinderwunsch können Sie in der „Wartezeit“ auf natürliche Weise unterstützen.

Eine gesunde Lebensweise hilft beim Schwangerwerden

In unserem Alltag begehen die meisten von uns kleinere oder größere Sünden. Wir bewegen uns zu wenig, wir essen zu unregelmäßig, zu fett, zu süß, zu schwer, wir meinen, dass wir dem Alltagsstress nicht viel entgegensetzen können. Auf die Erfüllung Ihres Kinderwunsches hat eine gesunde Lebensweise einen positiven Einfluss.

Sobald Sie schwanger sind, werden dieses Thema und das Wohlergehen Ihres Babys vermutlich so wichtig wie nie zuvor in Ihrem Leben – auch beim Schwangerwerden hilft oft, wenn Sie versuchen, die gleichen Regeln zu beachten und gegebenenfalls für einige Veränderungen in ihrem Alltag zu sorgen. Wenn auch Ihr Partner dabei mitzieht, schaffen Sie damit gute Voraussetzungen für eine Schwangerschaft:

  • Alkohol und Tabak sind Genussgifte, die vor allem bei übermäßigem Konsum auch eine negative Wirkung auf Ihre und die Fruchtbarkeit Ihres Partners haben können. Gegen ein gelegentliches Glas Bier, Wein oder Sekt ist sicherlich bis zum Beginn der Schwangerschaft nichts einzuwenden. Auf Zigaretten & Co. sollten Sie bereits bei bestehendem Kinderwunsch verzichten.
  • Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln, jedoch wenig Fett und Zucker, fördert auch die Fruchtbarkeit. Für Frauen ist bereits jetzt eine gute Versorgung mit Folsäure (Vitamin B9, B11, Folat) – eventuell auch als Nahrungsergänzung eingenommen – sowie Jod und Omega-3-Fettsäuren wichtig, die später auch für die gesunde Entwicklung des Babys unverzichtbar sind.
  • Bei Männern unterstützt eine reichliche Aufnahme von Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren die Spermienproduktion. Männer sollten beim Verzehr von Sojaprodukten wegen der darin enthaltenen pflanzlichen Östrogene etwas zurückhaltender sein als vor dem Kinderwunsch.
  • Optimal ist, wenn Sie im Vorfeld einer Schwangerschaft Ihr Normalgewicht halten oder wieder erreichen. Starkes Übergewicht hat einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Starkes Untergewicht steht dem Zustandekommen einer Schwangerschaft ebenfalls entgegen.
  • Allgemeine körperliche Fitness und Bewegung unterstützen das Schwangerwerden. Zu intensiv sollten Sie jedoch nicht trainieren. Vor allem echter Leistungssport kann das Schwangerwerden jedoch auch verzögern oder ganz verhindern.
  • Den Alltagsstress zu minimieren, ist oft nicht ganz einfach – versuchen sollten Sie es trotzdem. Das Stresshormon Adrenalin hat bei Dauerstress einen negativen Einfluss auf die Eizellreifung. Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf, sorgen Sie für Ausgleich und Entspannung.

Zyklus, Sexualität und Kinderwunsch

Der Eisprung fällt exakt in die Mitte Ihres Zyklus. Die reife Eizelle ist danach für etwa 12 bis 18 Stunden lebens- und befruchtungsfähig. Da die Spermien zwei bis fünf Tage lebensfähig sind, umfassen Ihre fruchtbaren Tage eine knappe Woche. Wenn Sie kurz vor oder nach dem Eisprung Sex mit Ihrem Partner haben, stehen die Chancen für eine Schwangerschaft in diesem Zyklus gut.

Der genaue Tag des Eisprungs lässt sich jedoch nur in den seltensten Fällen exakt bestimmten, zumal nur wenige Frauen einen absolut regelmäßigen Zyklus haben. Trotzdem gibt es einige Methoden, mit denen Sie Ihre fruchtbaren Tage mit recht großer Sicherheit ermitteln können.

  • Mit einem Eisprungkalender dokumentieren Sie über sechs Monate Ihre Zyklusdauer und bilden einen Durchschnittswert. Vor allem bei einem sehr regelmäßigen Zyklus steigt mit der Dauer der Berechnung die Wahrscheinlichkeit, dass Sie den exakten Tag Ihres Eisprungs treffen.
  • Sehr zuverlässig, aber mit etwas Aufwand verbunden, ist das Messen der Basaltemperatur. Dafür messen Sie mit einem speziellen Basalthermometer jeden Morgen vor dem Aufstehen und möglichst täglich zur gleichen Zeit Ihre Körpertemperatur im Mund. Spezielle Basalthermometer und Kurvenblätter für die Aufzeichnung der Werte gibt es in Apotheken. Am Tag des Eisprungs erhöht sich die Basaltemperatur um etwa 0,5 Grad Celsius – in den nächsten 12 bis 18 Stunden liegt Ihre fruchtbarste Zeit in diesem Zyklus.
  • Im Verlauf des Zyklus verändert der Zervixschleim – der sogenannte „Ausfluss“ – seine Konsistenz. An den unfruchtbaren Tagen ist er klebrig oder cremig, in der fruchtbaren Zyklusphase wird er spinnbar, glasig und fast wässrig. In dieser Zeit ist er reich an Glukose, Salz und Eiweiß und bietet den Spermien damit ideale Bedingungen für ihr Überleben bis zum Eisprung. Einige Stunden nach dem Eisprung kehrt der Zervixschleim zu seiner ursprünglichen undurchlässigen Beschaffenheit zurück. Durch seine Untersuchung bestimmen Sie Ihre fruchtbaren Tage sehr exakt.
  • In Apotheken werden inzwischen auch Ovulationsteststreifen sowie Zykluscomputer angeboten, mit denen die Menge des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin gemessen wird. 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung wird LH in größeren Mengen ausgeschüttet, womit die fruchtbarste Zeit in diesem Zyklus begonnen hat.
  • Vielleicht machen sich Ihre fruchtbaren Tage auch durch verschiedene körperliche Anzeichen bemerkbar. Viele Frauen verspüren um die Zyklusmitte im Unterleib den sogenannten Mittelschmerz und eine größere Empfindlichkeit der Brüste. Auch leichte Schmierblutungen kommen in dieser Zyklusphase vor. Ein sicheres Zeichen für den Eisprung sind diese Symptome nicht, verweisen jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit auf die fruchtbaren Tage.
  • Wenn Sie mit Ihrem Partner intim zusammen sind, eignen sich bei bestehendem Kinderwunsch vor allem Stellungen, die Ihrem Partner ein tiefes Eindringen erlauben. Nach dem Geschlechtsverkehr können Sie die Wanderung der Spermien durch eine Entspannungszeit in Rückenlage unterstützen. Aber: Machen Sie sich bitte klar, beim Sex geht auch jetzt nicht nur um Ihren Kinderwunsch, sondern vor allem um Liebe, Nähe, Intimität und Zweisamkeit – Sie sollten dabei nicht in erster Linie „um ein Baby kämpfen“, sondern Ihr Zusammensein genießen.

Fruchtbarkeitsmassagen, Yoga und Unterstützung aus der Kräuterapotheke

Hebammen und Heilpraktiker bieten Frauen mit Kinderwunsch auch Fruchtbarkeitsmassagen und Fruchtbarkeitsyoga an. In beiden Verfahren kommt uraltes naturheilkundliches Wissen zum Tragen, gleichzeitig steht durch den ganzheitlichen Ansatz einer solchen Fruchtbarkeitsbehandlung die gesamte bisherige Lebensweise auf dem Prüfstand.

Auch verschiedene Heilkräuter sind – als Kinderwunschtee oder im Rahmen einer gezielten Phytotherapie – in der Lage, die Fruchtbarkeit zu stimulieren.

Fazit

  • Wenn Ihr Wunschkind etwas auf sich warten lässt, besteht in den meisten Fällen trotzdem kein Grund zur Sorge. Bei bestehendem Kinderwunsch werden 70 Prozent aller Frauen im ersten Jahr nach der inneren Entscheidung für ein Baby und nochmals 15 Prozent im Folgejahr ohne medizinische Unterstützung schwanger.
  • Während der Wartezeit auf den neuen Erdenbürger können Sie die Erfüllung Ihres Kinderwunsches durch natürliche Methoden wirksam unterstützen.
  • Hierzu gehören eine allgemein gesunde Lebensweise und größere Achtsamkeit gegenüber Ihrem Körper, Intimität an den fruchtbaren Tagen Ihres Zyklus und verschiedene naturheilkundliche Verfahren.
Tipps von Hebamme Ina Ilmer
  • Ich empfehle gerne den Kinderwunschtee, der Frauenmantel, Himbeerblätter und Eisenkraut enthält. Auch Mönchspfeffer ist ein bewährtes Mittel bei Kinderlosigkeit, da diese Heilpflanze hilft, den Zyklus zu regulieren. Außerdem können osteopathische Behandlungen zu einer besseren Fruchtbarkeit führen.
  • Wenn Sie in der fruchtbaren Zeit alle zwei Tage Geschlechtsverkehr haben, stehen die Chancen gut, dass bald ein kleines Wunder in Ihnen heranwächst. Mehrmals täglicher Sex ist eher nicht zu empfehlen, da die Spermienqualität dabei abnimmt.
  • Wenn Sie nach 1 Jahr vergeblicher Kinderplanung immer noch nicht schwanger sind, empfehle ich auf jeden Fall zum Gynäkologen zu gehen. Sind Sie über 35 Jahre, sollten Sie dies schon nach einem halben Jahr tun.
  • Es gibt viele Ursachen, die zur Kinderlosigkeit führen können, die aber sehr gut behandelbar sind. Dazu gehören z.B. eine Überproduktion an männlichen Geschlechtshormone, Schilddrüsenprobleme, das PCO-Syndrom (Stoffwechselstörung geschlechtsreifer Frauen) oder auch Ursachen organischer Natur wie z.B. verklebte Eileiter.
  • Auch der Mann sollte im Zuge einer ausbleibenden Schwangerschaft der Frau untersucht werden. Ihr Frauenarzt oder der Urologe wird Sie an eine geeignete Praxis überweisen.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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