Schnuller: ja oder nein? » Auf was ist zu achten?

Schnuller: ja oder nein? » Auf was ist zu achten?

Der Saugreflex des Babys dient der Beruhigung und der Nahrungsaufnahme. Ein Schnuller kann hilfreich sein, insbesondere wenn Stillen oder Füttern nicht möglich ist. Es wird jedoch empfohlen, den Schnuller nur bei Bedarf und nur für kurze Zeit zu verwenden, um negative Auswirkungen wie Zahnfehlstellungen zu vermeiden.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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Schnuller: ja oder nein? » Auf was ist zu achten?

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Was spricht für den Schnuller? – Schnuller sollten nur bei Bedarf und kurzzeitig geben werden. Einerseits hat er beruhigende Wirkung, andererseits sind spätere Zahnfehlstellungen und Sprachstörungen möglich.


Warum der Schnuller manchmal wichtig ist

Babys kommen mit einem Saugreflex zur Welt – bereits Ungeborene lutschen im Mutterleib am Daumen. Der Saugreflex sichert die Nahrungsaufnahme beim Stillen oder Füttern mit dem Fläschchen. Darauf wird die beruhigende Wirkung des Nuckelns zurückgeführt – das Baby weiß instinktiv, dass ihm das Saugen das Überleben sichert.

Weint ein Baby, kann das viele Gründe haben. Oft kommt es an Mamas Brust oder wenn ihm das Fläschchen gegeben wird auch dann zur Ruhe, wenn es gar keinen Hunger hat. Viele Kinder schlafen dabei recht schnell ein. Ein Schnuller kann denselben Effekt haben. Das ist zu Hause praktisch, aber auch unterwegs, wenn keine Gelegenheit zum Stillen besteht oder kein Fläschchen zur Hand ist.

Grundsätzlich wird jedoch empfohlen, nicht aus Bequemlichkeit bei jeder Gelegenheit zum Nuckel zu greifen, sondern diesen dosiert einzusetzen. Auch sollte er nicht in den ersten Lebenswochen gegeben werden: Zunächst ist es wichtig, dass das Kind seinen Saugreflex zur Nahrungsaufnahme nutzt und die Geborgenheit der Eltern spürt.

Darauf sollten Sie achten

Ein kiefergerecht geformter Schnuller aus flexiblem Latex gilt als ideale Alternative zum Daumenlutschen: Der Daumen ist keineswegs optimal geformt. Er drückt stärker gegen den im Wachstum befindlichen Kiefer und die darin angelegten Zähne – es kann zu Fehlstellungen kommen.

Langfristig ist dies allerdings auch bei einem Schnuller möglich, wenn dieser dauerhaft zur Verfügung steht oder unpassend geformt ist. Eine Auswahl geeigneter Beruhigungshelfer finden Sie hier.

Sobald sich die ersten Zähnchen zeigen, sollten Sie auf deren Stellung achten. Wachsen sie schief, kann der Schnuller die Ursache sein – ein Zahnarztbesuch ist dann angebracht. Fehlstellungen zeigen sich insbesondere bei den Schneidezähnen des Oberkiefers, wenn diese durch den Sauger dauerhaft nach vorne gedrückt werden.

Auch ist es ratsam, sich das Kind nur ohne den kleinen Fremdkörper im Mund artikulieren zu lassen, andernfalls kann es zu Sprachstörungen wie Lispeln kommen.

Um ungewünschte Folgen zu vermeiden wird empfohlen, den Schnuller nur bei Bedarf und kurzzeitig zu geben – das erleichtert außerdem die spätere Abgewöhnung. Zahnärzte sind der Ansicht, damit sollte im zweiten Lebensjahr begonnen werden.

Mit dem Nuckel unterwegs

Zu Hause kann der Schnuller gesäubert werden, wenn er mal auf dem Boden landet. Unterwegs gestaltet sich das schwieriger. Zur hygienischen Aufbewahrung zwischendurch eignet sich zum Beispiel eine Schnullerbox. Mit einer Schnullerkette verhindern Sie, dass der Nuckel herunterfällt und bis zur Reinigung nicht mehr nutzbar ist. Hier finden Sie praktische Boxen und Ketten.

© candy1812 – Fotolia.com

Fazit

Die beruhigende Wirkung eines Schnullers ist nicht von der Hand zu weisen. Um unerwünschten Folgen vorzubeugen, sollten Sie beachten:
  • kiefergerechte Form
  • Sauger aus weichem Latex
  • nur bei Bedarf geben
  • etwa ab dem zweiten Lebensjahr entwöhnen
Tipps von Hebammentipps von Ina Ilmer
  • Gerade in den ersten Wochen sollte bei Stillkindern bewusst kein Schnuller eingesetzt werden, da dieser zu einer Saugverwirrung führen kann. Das Neugeborene sollte erst das richtige Saugen an der Brust lernen, bevor ihm einen Schnuller angeboten wird. Auch kann das frühzeitige Einsetzen eines Schnullers zu einer Reduzierung der Milchmenge führen, da das anfängliche Saugbedürfnis eines Babys wenn möglich vollkommen an der Brust gestillt wird. Somit wird die Milchbildung ausreichend angeregt.
  • Benutzen Sie den Schnuller nur als „Notnagel“ wenn Tragen, Spielen, Kuscheln usw. nicht zum Erfolg führt. Es ist wichtig, dass durch den schnellen Einsatz eines Schnullers das Bedürfnis des Babys nicht erkannt wird.
  • Von einigen Firmen werden Desinfektionstücher für Schnuller angeboten, die nach dem Abwischen sofort verwendet und ohne den Einsatz von Wasser angewendet werden können. Das erleichtert den Umgang mit den Kleinen und auch das Spiel „Schnuller aus dem Kinderwagen werfen“ sehr.
  • Benutzen Sie bitte eine Schnullerkette nur dann, wenn das Baby unter Ihrer Aufsicht ist, da es sich mit der Kette strangulieren könnte.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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Unsere Ratgeber:

Was spricht für den Schnuller? – Schnuller sollten nur bei Bedarf und kurzzeitig geben werden. Einerseits hat er beruhigende Wirkung, andererseits sind spätere Zahnfehlstellungen und Sprachstörungen möglich.


Warum der Schnuller manchmal wichtig ist

Babys kommen mit einem Saugreflex zur Welt – bereits Ungeborene lutschen im Mutterleib am Daumen. Der Saugreflex sichert die Nahrungsaufnahme beim Stillen oder Füttern mit dem Fläschchen. Darauf wird die beruhigende Wirkung des Nuckelns zurückgeführt – das Baby weiß instinktiv, dass ihm das Saugen das Überleben sichert.

Weint ein Baby, kann das viele Gründe haben. Oft kommt es an Mamas Brust oder wenn ihm das Fläschchen gegeben wird auch dann zur Ruhe, wenn es gar keinen Hunger hat. Viele Kinder schlafen dabei recht schnell ein. Ein Schnuller kann denselben Effekt haben. Das ist zu Hause praktisch, aber auch unterwegs, wenn keine Gelegenheit zum Stillen besteht oder kein Fläschchen zur Hand ist.

Grundsätzlich wird jedoch empfohlen, nicht aus Bequemlichkeit bei jeder Gelegenheit zum Nuckel zu greifen, sondern diesen dosiert einzusetzen. Auch sollte er nicht in den ersten Lebenswochen gegeben werden: Zunächst ist es wichtig, dass das Kind seinen Saugreflex zur Nahrungsaufnahme nutzt und die Geborgenheit der Eltern spürt.

Darauf sollten Sie achten

Ein kiefergerecht geformter Schnuller aus flexiblem Latex gilt als ideale Alternative zum Daumenlutschen: Der Daumen ist keineswegs optimal geformt. Er drückt stärker gegen den im Wachstum befindlichen Kiefer und die darin angelegten Zähne – es kann zu Fehlstellungen kommen.

Langfristig ist dies allerdings auch bei einem Schnuller möglich, wenn dieser dauerhaft zur Verfügung steht oder unpassend geformt ist. Eine Auswahl geeigneter Beruhigungshelfer finden Sie hier.

Sobald sich die ersten Zähnchen zeigen, sollten Sie auf deren Stellung achten. Wachsen sie schief, kann der Schnuller die Ursache sein – ein Zahnarztbesuch ist dann angebracht. Fehlstellungen zeigen sich insbesondere bei den Schneidezähnen des Oberkiefers, wenn diese durch den Sauger dauerhaft nach vorne gedrückt werden.

Auch ist es ratsam, sich das Kind nur ohne den kleinen Fremdkörper im Mund artikulieren zu lassen, andernfalls kann es zu Sprachstörungen wie Lispeln kommen.

Um ungewünschte Folgen zu vermeiden wird empfohlen, den Schnuller nur bei Bedarf und kurzzeitig zu geben – das erleichtert außerdem die spätere Abgewöhnung. Zahnärzte sind der Ansicht, damit sollte im zweiten Lebensjahr begonnen werden.

Mit dem Nuckel unterwegs

Zu Hause kann der Schnuller gesäubert werden, wenn er mal auf dem Boden landet. Unterwegs gestaltet sich das schwieriger. Zur hygienischen Aufbewahrung zwischendurch eignet sich zum Beispiel eine Schnullerbox. Mit einer Schnullerkette verhindern Sie, dass der Nuckel herunterfällt und bis zur Reinigung nicht mehr nutzbar ist. Hier finden Sie praktische Boxen und Ketten.

© candy1812 – Fotolia.com

Fazit

Die beruhigende Wirkung eines Schnullers ist nicht von der Hand zu weisen. Um unerwünschten Folgen vorzubeugen, sollten Sie beachten:
  • kiefergerechte Form
  • Sauger aus weichem Latex
  • nur bei Bedarf geben
  • etwa ab dem zweiten Lebensjahr entwöhnen
Tipps von Hebammentipps von Ina Ilmer
  • Gerade in den ersten Wochen sollte bei Stillkindern bewusst kein Schnuller eingesetzt werden, da dieser zu einer Saugverwirrung führen kann. Das Neugeborene sollte erst das richtige Saugen an der Brust lernen, bevor ihm einen Schnuller angeboten wird. Auch kann das frühzeitige Einsetzen eines Schnullers zu einer Reduzierung der Milchmenge führen, da das anfängliche Saugbedürfnis eines Babys wenn möglich vollkommen an der Brust gestillt wird. Somit wird die Milchbildung ausreichend angeregt.
  • Benutzen Sie den Schnuller nur als „Notnagel“ wenn Tragen, Spielen, Kuscheln usw. nicht zum Erfolg führt. Es ist wichtig, dass durch den schnellen Einsatz eines Schnullers das Bedürfnis des Babys nicht erkannt wird.
  • Von einigen Firmen werden Desinfektionstücher für Schnuller angeboten, die nach dem Abwischen sofort verwendet und ohne den Einsatz von Wasser angewendet werden können. Das erleichtert den Umgang mit den Kleinen und auch das Spiel „Schnuller aus dem Kinderwagen werfen“ sehr.
  • Benutzen Sie bitte eine Schnullerkette nur dann, wenn das Baby unter Ihrer Aufsicht ist, da es sich mit der Kette strangulieren könnte.
Hebammengeprüft

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