Schwangerschaftsmythen | Windeln.de

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Viele weit verbreitete Schwangerschaftsmythen, wie etwa die Annahme, dass die Beschaffenheit der Haut oder die Form des Bauches auf das Geschlecht des Babys schließen lassen, sind unwissenschaftlich. Während männliche Spermien schneller, aber kurzlebiger sind und weibliche Spermien länger überleben, bleibt der Einfluss auf das Geschlecht des Babys bei der Empfängnis ungewiss und bestenfalls Spekulation.

Christina Altmann

Hebamme Christina AltmanChristina Altmann hat 2011 am UKSH in Kiel ihr Hebammenexamen abgelegt. Sie war unter anderem als freiberufliche Hebamme tätig und teilt ihr Wissen seit Jahren im Internet sowie bei Vorträgen.

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Neulich an der Metzgerei-Theke: „Also, junge Dame, Sie bekommen ja ein Mädel, so wie Sie aussehen…“ Räusper und Messer wetzen. Vielen Dank. Ich bin einfach nur ungeschminkt und es ist acht Uhr morgens. Was ist dran an den Mythen rund um die Schwangerschaft?


Was ist dran an den Geschichten, die jeder kennt?

Ganz unrecht könnte die freundliche Dame aber nicht haben, allerdings ist die Sache eher umgekehrt: Entgegen der Legende können nämlich eher Schwangere, die einen Jungen bekommen unter Hautunreinheiten und stumpfem Haar leiden. Schuld ist das männliche Hormon Testosteron, das in den Hoden Ihres Sohnes produziert wird.

Weit verbreitet ist auch die Meinung, man könne einer Schwangeren an der Nasen…nein, Bauchspitze ansehen, ob es sich bei dem kleinen Bauchbewohner um einen Jungen oder ein Mädchen handelt. Spitzer Bauch bedeutet Junge, runder Bauch Mädchen. Manche Schwangere bekommen dann in der ersten Hälfte der Schwangerschaft einen Jungen und in der zweiten ein Mädchen…Nicht ganz ernst gemeint.

Auch das fiese Sodbrennen wird interpretiert: Das Baby käme mit vielen Haaren auf die Welt und diese kitzelten in der Speiseröhre, was das Sodbrennen auslöse. Die Wahrheit: So ein Quatsch. Wer Sodbrennen bekommt oder nicht, lässt sich leider nicht prophezeien.

Sie merken schon, wir sind in der Schwangerschafts-Märchenwelt.

Weiter geht’s in der Mythen-Achterbahn. Sie lieben Süßigkeiten, Kuchen und verabscheuen herzhaftes Essen? Das kann nur ein Mädchen werden! Denn Jungen würden eher für Heißhunger auf Deftiges sorgen.
Noch eins: Auf ein Mädchen müssen Sie übrigens länger warten, denn das kleine Prinzesschen macht sich noch schön und wird deshalb seinen errechneten Geburtstermin erheblich überschreiten. Da ein Junge kosmetische Restaurationsarbeiten natürlich nicht nötig hat, kommt er pünktlich.

Nur zu Ihrer Information. Ihren Ursprung haben die Storys meist schon im Mittelalter. Doch egal, auch in der heutigen Zeit halten sie sich wacker. Sie sehen also, Mythos bleibt Mythos. Nichts dran an der Geschlechter-Ratestunde.
Aber da gibt es ja noch eine andere Frage, die Eltern oder welchen, die es werden wollen, unter den Nägeln brennt…

Können wir das Geschlecht unseres Babys bei der Zeugung beeinflussen?

Sie können es zumindest versuchen, sollte es Ihnen ein Bedürfnis sein. Eine Garantie sollten Sie aber nicht erwarten. Los geht es mit einem kleinen Ausflug in die Hoden des Mannes. Bitte nur im Kopf. Dort werden laufend Spermien produziert und eingelagert bis diese ihren großen Auftritt in Gestalt eines Samenergusses haben.

Es gibt zwei Sorten von Spermien: Männliche und weibliche. Und hier liegt der Hase im Pfeffer, denn diese beiden unterscheiden sich. Die männlichen Spermien sind das Abbild unserer Göttergatten: kurzlebig (er), empfindlich und mit sauer können sie nicht umgehen. Aber eins sind sie: schnell! Die Konkurrenz: Die weiblichen Gesellinnen sind robust, halten einiges aus und sauer ist ihnen relativ lange relativ egal. Nur sind sie langsamer.

Beide haben aber das gleiche Ziel: Die Eizelle im Körper der Frau. Auch diese Dame hat so ihre Eigenarten. Sie hüpft beim Eisprung aus dem Eierstock und macht sich auf den Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter. Madame Eizelle erwartet aber eine sachgemäße Behandlung in Form einer Befruchtung während dieser Reise. Und wie es mit Reisen so ist: Sie sind zeitlich begrenzt. Die Eizelle reist etwa 24 Stunden.

Bringen wir nun diese Erkenntnisse zusammen. Mädchen entstehen also, wenn männliche Spermien schon abgeklappt sind. Achtung, Polemik: Nur Tempo reicht für ein Mädchen nicht. Wenn die Spermien zwar mit Wahnsinns-Geschwindigkeit zur Eizelle gerast sind, die aber noch gar nicht da war, sieht’s eben düster aus.

Eher ein Mädchen können Sie also bei Sex vor dem Eisprung bekommen, weil die weiblichen dann einfach geduldig warten bis die Eizelle kommt. Sehen Sie die Wartezeiten bitte mit Maß und Auge. Ein paar Tage höchstens. Ein Junge würde im Umkehrschluss entstehen, wenn die Eizelle bereits gesprungen ist, herumreist und die männlichen Spermien durch simples Tempo durchstarten und das Rennen gewinnen. Das wäre bei Sex am Tag des Eisprungs oder wenig später der Fall.

Das war es dann aber auch schon mit der Einflussnahme. Und auch diese ist ein Versuch, so Sie ihn starten wollen. Aber wie heißt es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel!

Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Christina Altmann

Hebamme Christina AltmanChristina Altmann hat 2011 am UKSH in Kiel ihr Hebammenexamen abgelegt. Sie war unter anderem als freiberufliche Hebamme tätig und teilt ihr Wissen seit Jahren im Internet sowie bei Vorträgen.

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Unsere Ratgeber:

Neulich an der Metzgerei-Theke: „Also, junge Dame, Sie bekommen ja ein Mädel, so wie Sie aussehen…“ Räusper und Messer wetzen. Vielen Dank. Ich bin einfach nur ungeschminkt und es ist acht Uhr morgens. Was ist dran an den Mythen rund um die Schwangerschaft?


Was ist dran an den Geschichten, die jeder kennt?

Ganz unrecht könnte die freundliche Dame aber nicht haben, allerdings ist die Sache eher umgekehrt: Entgegen der Legende können nämlich eher Schwangere, die einen Jungen bekommen unter Hautunreinheiten und stumpfem Haar leiden. Schuld ist das männliche Hormon Testosteron, das in den Hoden Ihres Sohnes produziert wird.

Weit verbreitet ist auch die Meinung, man könne einer Schwangeren an der Nasen…nein, Bauchspitze ansehen, ob es sich bei dem kleinen Bauchbewohner um einen Jungen oder ein Mädchen handelt. Spitzer Bauch bedeutet Junge, runder Bauch Mädchen. Manche Schwangere bekommen dann in der ersten Hälfte der Schwangerschaft einen Jungen und in der zweiten ein Mädchen…Nicht ganz ernst gemeint.

Auch das fiese Sodbrennen wird interpretiert: Das Baby käme mit vielen Haaren auf die Welt und diese kitzelten in der Speiseröhre, was das Sodbrennen auslöse. Die Wahrheit: So ein Quatsch. Wer Sodbrennen bekommt oder nicht, lässt sich leider nicht prophezeien.

Sie merken schon, wir sind in der Schwangerschafts-Märchenwelt.

Weiter geht’s in der Mythen-Achterbahn. Sie lieben Süßigkeiten, Kuchen und verabscheuen herzhaftes Essen? Das kann nur ein Mädchen werden! Denn Jungen würden eher für Heißhunger auf Deftiges sorgen.
Noch eins: Auf ein Mädchen müssen Sie übrigens länger warten, denn das kleine Prinzesschen macht sich noch schön und wird deshalb seinen errechneten Geburtstermin erheblich überschreiten. Da ein Junge kosmetische Restaurationsarbeiten natürlich nicht nötig hat, kommt er pünktlich.

Nur zu Ihrer Information. Ihren Ursprung haben die Storys meist schon im Mittelalter. Doch egal, auch in der heutigen Zeit halten sie sich wacker. Sie sehen also, Mythos bleibt Mythos. Nichts dran an der Geschlechter-Ratestunde.
Aber da gibt es ja noch eine andere Frage, die Eltern oder welchen, die es werden wollen, unter den Nägeln brennt…

Können wir das Geschlecht unseres Babys bei der Zeugung beeinflussen?

Sie können es zumindest versuchen, sollte es Ihnen ein Bedürfnis sein. Eine Garantie sollten Sie aber nicht erwarten. Los geht es mit einem kleinen Ausflug in die Hoden des Mannes. Bitte nur im Kopf. Dort werden laufend Spermien produziert und eingelagert bis diese ihren großen Auftritt in Gestalt eines Samenergusses haben.

Es gibt zwei Sorten von Spermien: Männliche und weibliche. Und hier liegt der Hase im Pfeffer, denn diese beiden unterscheiden sich. Die männlichen Spermien sind das Abbild unserer Göttergatten: kurzlebig (er), empfindlich und mit sauer können sie nicht umgehen. Aber eins sind sie: schnell! Die Konkurrenz: Die weiblichen Gesellinnen sind robust, halten einiges aus und sauer ist ihnen relativ lange relativ egal. Nur sind sie langsamer.

Beide haben aber das gleiche Ziel: Die Eizelle im Körper der Frau. Auch diese Dame hat so ihre Eigenarten. Sie hüpft beim Eisprung aus dem Eierstock und macht sich auf den Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter. Madame Eizelle erwartet aber eine sachgemäße Behandlung in Form einer Befruchtung während dieser Reise. Und wie es mit Reisen so ist: Sie sind zeitlich begrenzt. Die Eizelle reist etwa 24 Stunden.

Bringen wir nun diese Erkenntnisse zusammen. Mädchen entstehen also, wenn männliche Spermien schon abgeklappt sind. Achtung, Polemik: Nur Tempo reicht für ein Mädchen nicht. Wenn die Spermien zwar mit Wahnsinns-Geschwindigkeit zur Eizelle gerast sind, die aber noch gar nicht da war, sieht’s eben düster aus.

Eher ein Mädchen können Sie also bei Sex vor dem Eisprung bekommen, weil die weiblichen dann einfach geduldig warten bis die Eizelle kommt. Sehen Sie die Wartezeiten bitte mit Maß und Auge. Ein paar Tage höchstens. Ein Junge würde im Umkehrschluss entstehen, wenn die Eizelle bereits gesprungen ist, herumreist und die männlichen Spermien durch simples Tempo durchstarten und das Rennen gewinnen. Das wäre bei Sex am Tag des Eisprungs oder wenig später der Fall.

Das war es dann aber auch schon mit der Einflussnahme. Und auch diese ist ein Versuch, so Sie ihn starten wollen. Aber wie heißt es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel!

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Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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