Schwangerschaftsvergiftung (Gestose): Erste Anzeichen & Symptome

Schwangerschaftsvergiftung (Gestose): Erste Anzeichen & Symptome

Schwangerschaftsvergiftung, auch Gestose genannt, ist eine Erkrankung, die vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft auftreten kann und durch Symptome wie Bluthochdruck, Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen gekennzeichnet ist. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber bestimmte Risikofaktoren wie höheres Alter, Übergewicht und Bluthochdruck in der Vorgeschichte können die Wahrscheinlichkeit einer Gestose erhöhen.

Die Behandlung konzentriert sich auf die Kontrolle der Symptome und kann die Verabreichung von Medikamenten und in schweren Fällen die vorzeitige Entbindung des Kindes umfassen. Es ist wichtig, dass Schwangere regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, um mögliche Anzeichen einer Gestose frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Schwangerschaftsvergiftung (Gestose): Erste Anzeichen & Symptome

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Eine Schwangerschaftsvergiftung wird auch als Gestose bezeichnet und tritt vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft auf. Was zunächst mit Kopfschmerzen und Wassereinlagerungen in Beinen und Händen recht harmlos beginnen kann, kann für die Mutter und ihr ungeborenes Baby unter Umständen lebensbedrohlich sein.

Symptome der Gestose

Zu den Symptomen einer Gestose gehören vor allem Bluthochdruck, Eiweißausscheidungen im Urin sowie Wassereinlagerungen. Auf einen erhöhten Blutdruck deuten bei Schwangeren Werte von über 140/90 mmHg hin. Als normal gelten Werte bis zu 135/85 mmHg.

Da die Schwangerschaftsvergiftung bei jeder Schwangeren unterschiedlich verlaufen kann, sollten sich werdende Mütter bei ersten Anzeichen sofort mit ihrem Arzt in Verbindung setzen. Wird die Gestose rechtzeitig erkannt und kann der Arzt entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen, stehen die Chancen gut, dass die Mutter ein gesundes Kind zur Welt bringt.

Schwangerschaftsvergiftung nicht erkannt?!

Nimmt die Schwangerschaftsvergiftung jedoch einen schweren Verlauf an, kann sie zu einer Frühgeburt führen.

Wird die Gestose zu spät oder auch gar nicht erkannt, kann das im Extremfall zum Tod des Kindes und der Mutter führen. Dies ist vor allem in Entwicklungsländern der Fall.

Der Begriff der Schwangerschaftsvergiftung ist mittlerweile übrigens veraltet, da früher angenommen wurde, dass der Erkrankung eine Vergiftung zugrunde liegt.

Verschiedene Formen der Gestose

Frühgestose

Ärzte unterscheiden zunächst die Früh- und Spätgestose voneinander. Die Frühgestose tritt im ersten Drittel der Schwangerschaft auf und ist vor allem durch Übelkeit und Erbrechen gekennzeichnet. Die Symptome verschwinden meist um die 12. Schwangerschaftswoche wieder und haben keine Auswirkungen auf Mutter und Kind.

Spätgestose

Weitaus gefährlicher ist die Spätgestose, die im letzten Drittel einer Schwangerschaft auftritt. Rund 5 bis 10 Prozent der Schwangeren in Deutschland leiden an der sogenannten EPH-Gestose, auch als Präeklampsie bezeichnet, die durch diese drei messbaren Symptome gekennzeichnet wird: Edema (Ödeme), Proteinurie (Eiweißausscheidungen im Urin) und Hypertonie (Bluthochdruck).

Bereits bei einem dieser Symptome sollten Schwangere ihren behandelnden Arzt aufsuchen. Wird die Schwangerschaftsvergiftung rechtzeitig erkannt, kann der Arzt Gegenmaßnahmen ergreifen. Eine Schwangerschaftsvergiftung kann in verschiedenen Schweregraden auftreten.

Schwangere beim Arzt

Schwere Schwangerschaftsvergiftung

Bei einer schweren Form der Gestose, der Eklampsie, kann es zu schweren Krampfanfällen kommen. Als Komplikationen können Thrombosen, Hirnödeme sowie akutes Nierenversagen auftreten, die für Mutter und Kind lebensbedrohlich sind. Nach der Geburt normalisiert sich der Zustand der Mutter wieder. Nur in seltenen Fällen kann es zu Organschäden kommen.

Auch das HELLP-Syndrom ist eine schwere Verlaufsform der EPH-Gestose, bei der die Blutgerinnung und die Funktion der Leber gestört wird. Die Symptome sind starke Schmerzen im Oberbauch sowie Übelkeit und Erbrechen. Besonders tückisch:

Das HELLP-Syndrom ist besonders schwer zu erkennen und kann im Extremfall in wenigen Stunden zum Tod führen. Der Zustand der Mutter normalisiert sich nach der Geburt wieder.
Generell gilt: Eine Gestose kann leider nicht während der Schwangerschaft geheilt werden, nach der Geburt klingen die Symptome jedoch langsam wieder ab.

Ursachen und Risiken für eine Schwangerschaftsvergiftung

Die Ursachen, die einer Schwangerschaftsvergiftung zugrunde liegen, sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Viele Mediziner betrachten den erhöhten Blutdruck als zentrales Merkmal einer Gestose. Andere Ärzte sehen die Ursache in einer Stoffwechselstörung begründet.

Das Risiko für eine Gestose ist erhöht, wenn die Schwangeren entweder sehr jung sind oder mit über 35 Jahren zu den Spätgebärenden zählen.

Zur Risikogruppe gehören außerdem stark übergewichtige Frauen oder Schwangere, die bereits früher einen hohen Blutdruck hatten oder erblich belastet sind. Aber auch Frauen mit einer Nierenerkrankung und Diabetes können eine Schwangerschaftsvergiftung erleiden.

Schwangerschaftsvergiftung: Was kann ich tun?

Sollten bei dir eine oder mehrere der typischen Symptome einer Gestose auftreten, setze dich unbedingt mir deinem Arzt in Verbindung. Aber keine Angst: Nicht immer handelt es sich um eine Gestose. Wird bei dir jedoch eine Schwangerschaftsvergiftung festgestellt, wird zunächst eine ausgewogene und salzhaltige Ernährung mit ausreichend Eiweißprodukten empfohlen.

Medikamente zur Entwässerung oder die früher empfohlenen Obst- und Reistage werden von Medizinern mittlerweile strikt abgelehnt. Außerdem solltest du privaten und beruflichen Stress vermeiden und dir zwischendurch immer wieder Ruhepausen gönnen.

Wenn der Blutdruck trotzdem nicht sinkt, werden Schwangere häufig mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt oder stationär im Krankenhaus aufgenommen. Dort kann der Gesundheitszustand von Mutter und Kind rund um die Uhr kontrolliert werden. Bei einer stark ausgeprägten Gestose muss das Baby im Extremfall per Kaiserschnitt früher geholt werden.

Vorbeugende Maßnahmen bei einer Gestose

Vorsorgeuntersuchungen wichtig

Zunächst ist es wichtig, dass du alle Vorsorgeuntersuchungen bei deinem Arzt regelmäßig wahrnimmst. Mit den routinemäßig durchgeführten Urinuntersuchungen und Blutdruckmessungen können zwei der Gestose-Symptome gut kontrolliert werden.

Auf Wassereinlagerungen achten

Achte außerdem darauf, ob sich in deinen Beinen und Händen Wasser einlagert und dein Gesicht aufschwemmt. Wassereinlagerungen in den Beinen erkennst du zum Beispiel daran, dass deine Füße sehr viel dicker sind und die Fußfesseln von den Strümpfen eingeschnürt werden.

Vielleicht passen dir auch deine Schuhe nicht mehr. Als effektive Gegenmaßnahme kannst du einfach die Füße hochlagern. Dabei solltest du darauf achten, dass die Füße höher liegen als das Becken. Bei geschwollenen Beinen können auch Wechselduschen und Bürstenmassagen Linderung verschaffen. Achte außerdem auf ausreichend Bewegung, das regt die Durchblutung in den Beinen an.

Sorge für Entspannung

Eine weitere Maßnahme, um Bluthochdruck zu vermeiden, ist ausreichend Entspannung. Ruhe dich aus und überlaste dich nicht mit deinem Beruf oder den Planungen rund um den Nestbau. Nimm dir zwischendurch immer wieder kleine Ruhepausen.

Gesunde Ernährung

Grundsätzlich legen Mediziner allen Schwangeren eine ausgewogene und gesunde Ernährung ans Herz. Droht bei dir eine Gestose, empfehlen Ärzte den Verzehr von eiweißhaltigen Lebensmitteln wie zum Beispiel Käse, Milch, Fisch, Nüsse oder Hülsenfrüchte. Damit die Proteine auch verwertet werden können, sollten Schwangere zusätzlich Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln oder Vollkornbrot zu sich nehmen.

Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Sekundäre Plfanzenstoffe können das Risiko einer Gestose senken.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Unsere Ratgeber:

Eine Schwangerschaftsvergiftung wird auch als Gestose bezeichnet und tritt vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft auf. Was zunächst mit Kopfschmerzen und Wassereinlagerungen in Beinen und Händen recht harmlos beginnen kann, kann für die Mutter und ihr ungeborenes Baby unter Umständen lebensbedrohlich sein.

Symptome der Gestose

Zu den Symptomen einer Gestose gehören vor allem Bluthochdruck, Eiweißausscheidungen im Urin sowie Wassereinlagerungen. Auf einen erhöhten Blutdruck deuten bei Schwangeren Werte von über 140/90 mmHg hin. Als normal gelten Werte bis zu 135/85 mmHg.

Da die Schwangerschaftsvergiftung bei jeder Schwangeren unterschiedlich verlaufen kann, sollten sich werdende Mütter bei ersten Anzeichen sofort mit ihrem Arzt in Verbindung setzen. Wird die Gestose rechtzeitig erkannt und kann der Arzt entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen, stehen die Chancen gut, dass die Mutter ein gesundes Kind zur Welt bringt.

Schwangerschaftsvergiftung nicht erkannt?!

Nimmt die Schwangerschaftsvergiftung jedoch einen schweren Verlauf an, kann sie zu einer Frühgeburt führen.

Wird die Gestose zu spät oder auch gar nicht erkannt, kann das im Extremfall zum Tod des Kindes und der Mutter führen. Dies ist vor allem in Entwicklungsländern der Fall.

Der Begriff der Schwangerschaftsvergiftung ist mittlerweile übrigens veraltet, da früher angenommen wurde, dass der Erkrankung eine Vergiftung zugrunde liegt.

Verschiedene Formen der Gestose

Frühgestose

Ärzte unterscheiden zunächst die Früh- und Spätgestose voneinander. Die Frühgestose tritt im ersten Drittel der Schwangerschaft auf und ist vor allem durch Übelkeit und Erbrechen gekennzeichnet. Die Symptome verschwinden meist um die 12. Schwangerschaftswoche wieder und haben keine Auswirkungen auf Mutter und Kind.

Spätgestose

Weitaus gefährlicher ist die Spätgestose, die im letzten Drittel einer Schwangerschaft auftritt. Rund 5 bis 10 Prozent der Schwangeren in Deutschland leiden an der sogenannten EPH-Gestose, auch als Präeklampsie bezeichnet, die durch diese drei messbaren Symptome gekennzeichnet wird: Edema (Ödeme), Proteinurie (Eiweißausscheidungen im Urin) und Hypertonie (Bluthochdruck).

Bereits bei einem dieser Symptome sollten Schwangere ihren behandelnden Arzt aufsuchen. Wird die Schwangerschaftsvergiftung rechtzeitig erkannt, kann der Arzt Gegenmaßnahmen ergreifen. Eine Schwangerschaftsvergiftung kann in verschiedenen Schweregraden auftreten.

Schwangere beim Arzt

Schwere Schwangerschaftsvergiftung

Bei einer schweren Form der Gestose, der Eklampsie, kann es zu schweren Krampfanfällen kommen. Als Komplikationen können Thrombosen, Hirnödeme sowie akutes Nierenversagen auftreten, die für Mutter und Kind lebensbedrohlich sind. Nach der Geburt normalisiert sich der Zustand der Mutter wieder. Nur in seltenen Fällen kann es zu Organschäden kommen.

Auch das HELLP-Syndrom ist eine schwere Verlaufsform der EPH-Gestose, bei der die Blutgerinnung und die Funktion der Leber gestört wird. Die Symptome sind starke Schmerzen im Oberbauch sowie Übelkeit und Erbrechen. Besonders tückisch:

Das HELLP-Syndrom ist besonders schwer zu erkennen und kann im Extremfall in wenigen Stunden zum Tod führen. Der Zustand der Mutter normalisiert sich nach der Geburt wieder.
Generell gilt: Eine Gestose kann leider nicht während der Schwangerschaft geheilt werden, nach der Geburt klingen die Symptome jedoch langsam wieder ab.

Ursachen und Risiken für eine Schwangerschaftsvergiftung

Die Ursachen, die einer Schwangerschaftsvergiftung zugrunde liegen, sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Viele Mediziner betrachten den erhöhten Blutdruck als zentrales Merkmal einer Gestose. Andere Ärzte sehen die Ursache in einer Stoffwechselstörung begründet.

Das Risiko für eine Gestose ist erhöht, wenn die Schwangeren entweder sehr jung sind oder mit über 35 Jahren zu den Spätgebärenden zählen.

Zur Risikogruppe gehören außerdem stark übergewichtige Frauen oder Schwangere, die bereits früher einen hohen Blutdruck hatten oder erblich belastet sind. Aber auch Frauen mit einer Nierenerkrankung und Diabetes können eine Schwangerschaftsvergiftung erleiden.

Schwangerschaftsvergiftung: Was kann ich tun?

Sollten bei dir eine oder mehrere der typischen Symptome einer Gestose auftreten, setze dich unbedingt mir deinem Arzt in Verbindung. Aber keine Angst: Nicht immer handelt es sich um eine Gestose. Wird bei dir jedoch eine Schwangerschaftsvergiftung festgestellt, wird zunächst eine ausgewogene und salzhaltige Ernährung mit ausreichend Eiweißprodukten empfohlen.

Medikamente zur Entwässerung oder die früher empfohlenen Obst- und Reistage werden von Medizinern mittlerweile strikt abgelehnt. Außerdem solltest du privaten und beruflichen Stress vermeiden und dir zwischendurch immer wieder Ruhepausen gönnen.

Wenn der Blutdruck trotzdem nicht sinkt, werden Schwangere häufig mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt oder stationär im Krankenhaus aufgenommen. Dort kann der Gesundheitszustand von Mutter und Kind rund um die Uhr kontrolliert werden. Bei einer stark ausgeprägten Gestose muss das Baby im Extremfall per Kaiserschnitt früher geholt werden.

Vorbeugende Maßnahmen bei einer Gestose

Vorsorgeuntersuchungen wichtig

Zunächst ist es wichtig, dass du alle Vorsorgeuntersuchungen bei deinem Arzt regelmäßig wahrnimmst. Mit den routinemäßig durchgeführten Urinuntersuchungen und Blutdruckmessungen können zwei der Gestose-Symptome gut kontrolliert werden.

Auf Wassereinlagerungen achten

Achte außerdem darauf, ob sich in deinen Beinen und Händen Wasser einlagert und dein Gesicht aufschwemmt. Wassereinlagerungen in den Beinen erkennst du zum Beispiel daran, dass deine Füße sehr viel dicker sind und die Fußfesseln von den Strümpfen eingeschnürt werden.

Vielleicht passen dir auch deine Schuhe nicht mehr. Als effektive Gegenmaßnahme kannst du einfach die Füße hochlagern. Dabei solltest du darauf achten, dass die Füße höher liegen als das Becken. Bei geschwollenen Beinen können auch Wechselduschen und Bürstenmassagen Linderung verschaffen. Achte außerdem auf ausreichend Bewegung, das regt die Durchblutung in den Beinen an.

Sorge für Entspannung

Eine weitere Maßnahme, um Bluthochdruck zu vermeiden, ist ausreichend Entspannung. Ruhe dich aus und überlaste dich nicht mit deinem Beruf oder den Planungen rund um den Nestbau. Nimm dir zwischendurch immer wieder kleine Ruhepausen.

Gesunde Ernährung

Grundsätzlich legen Mediziner allen Schwangeren eine ausgewogene und gesunde Ernährung ans Herz. Droht bei dir eine Gestose, empfehlen Ärzte den Verzehr von eiweißhaltigen Lebensmitteln wie zum Beispiel Käse, Milch, Fisch, Nüsse oder Hülsenfrüchte. Damit die Proteine auch verwertet werden können, sollten Schwangere zusätzlich Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln oder Vollkornbrot zu sich nehmen.

Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Sekundäre Plfanzenstoffe können das Risiko einer Gestose senken.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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