Schwanger mit dem zweiten Kind

Schwanger mit dem zweiten Kind

Bei einer zweiten Schwangerschaft sind viele Ängste und Sorgen der ersten Schwangerschaft oft nicht mehr vorhanden. Der Abstand zwischen den Kindern sollte idealerweise 18 bis 23 Monate betragen, um Komplikationen zu vermeiden. Der Alltag ist anspruchsvoller, da bereits ein Kind da ist.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Schwanger mit dem zweiten Kind

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Ein Geschwisterchen kommt – Die zweite Schwangerschaft wird anders verlaufen als die erste. Oft haben Sie jetzt mehr Sicherheit gewonnen, Sie kennen die Signale Ihres Körpers und wissen sie zu deuten.


Die zweite Schwangerschaft wird anders

Viele Ängste der ersten Schwangerschaft spielen jetzt keine Rolle mehr – wenn Schwangerschaft und Geburt normal verlaufen sind.

Andernfalls werden Sie sich vermutlich Sorgen machen, dass sich die Schwierigkeiten wiederholen. Der größte Unterschied besteht sicher darin, dass Sie bei einer nächsten Schwangerschaft nie wieder so viel Zeit haben werden, sich auf das Baby, Ihren Körper und Ihre Seele zu konzentrieren wie beim ersten Kind.

Ihr Familienalltag verläuft jetzt in einem anderen Rhythmus. Vor allem fordern schon geborene Geschwister alle Liebe, Zeit und „ihre Rechte“.

Ein zweites Kind – wie bald sollte es kommen?

Schwanger sein ist schön, aber auch eine große Belastung für die Mutter. Wenn das zweite Baby in sehr kurzem Abstand nach dem ersten kommt, sind damit einige Herausforderungen verbunden.

Das erste Kind ist dann noch völlig auf die Fürsorge seiner Mutter angewiesen – und wird sicher nicht durchschlafen, weil nun ein Geschwister unterwegs ist. Auch der mütterliche Körper braucht nach einer Schwangerschaft jedoch seine Zeit, um zu seinem „Normalzustand“ zurückzukehren.

Hebammen empfehlen, ein zweites Kind frühestens ein halbes Jahr, besser erst neun Monate nach der ersten Schwangerschaft zu planen. Erst nach dieser Zeit ist die Hormonumstellung durch Schwangerschaft und Geburt endgültig abgeschlossen, auch das Körpergewebe ist nicht eher wieder fest.

Eine US-amerikanische Studie empfiehlt sogar, ein zweites Kind erst nach 18 bis 23 Monaten in Betracht zu ziehen. Die Komplikationsrate ist bei diesem Abstand deutlich niedriger als bei Schwangerschaften, die sehr schnell aufeinanderfolgen. In der Tat ist eine solch strikte Planung jedoch nicht immer möglich – und von den Eltern oft auch gar nicht in dieser Form gewünscht.

Wie wird die zweite Schwangerschaft?

Anstrengend wird die zweite Schwangerschaft vor allem dann, wenn Ihr erstes Baby noch sehr klein ist. Fast alle Schwangeren leiden unter Müdigkeit. Im ersten Schwangerschaftstrimester sind viele Frauen durch die Hormonumstellung geradezu erschöpft.

In der Spätschwangerschaft wirkt sich dann auch die körperliche Belastung immer stärker aus. Bei der zweiten Schwangerschaft wirken sich naturgemäß auch die Forderungen des Alltags stärker aus – entsprechend gering ist oft die Zeit, die den Ruhepausen gilt.

Viele zum zweiten Mal schwangere Frauen haben das Gefühl, dass sie ihrem ersten Kind nicht alles geben, was es braucht, sich aber auch nicht wirklich auf das neue Baby konzentrieren können. Vielleicht haben Sie später das Gefühl, dass die neun Monate wie im Flug vergangen sind, ohne dass Sie emotional – und auch im Hinblick auf die praktischen Vorbereitungen – an dieses Tempo wirklich Anschluss finden konnten.

Einige praktische Regeln für den Alltag

Wichtig ist: Setzen Sie sich selber nicht – oder so wenig wie möglich – unter Druck, und geben Sie auf sich und Ihren Körper acht. Einige Regeln für den Alltag helfen Ihnen, gut durch Ihre zweite Schwangerschaft zu kommen:

  • Bewegung in der Schwangerschaft ist wichtig – und zwar auch, wenn ein zweites Kind unterwegs ist. Wenn ein organisiertes Sportprogramm für Sie zeitlich nicht zu schaffen ist, sind tägliche Spaziergänge mit dem ersten Kind und regelmäßige Schwangerschaftsgymnastik zu Hause eine gute Alternative.
  • Achten Sie genauso intensiv auf eine gesunde, vollwertige Ernährung wie in Ihrer ersten Schwangerschaft.
  • Alle nicht lebensnotwendigen Arbeiten im Haushalt können warten – vor allem, wenn es Ihnen einmal nicht so gut geht. Gönnen Sie sich also Ruhepausen. Holen Sie sich so oft wie möglich Hilfe.
  • Reservieren Sie täglich etwas Zeit für sich und Ihr ungeborenes Kind – auch wenn es nur einige Minuten sind, in denen Sie entspannen und sich ganz auf das neue Baby konzentrieren.
  • Starke körperliche Belastungen und „Fehlbelastungen“ sind auch in der zweiten Schwangerschaft tabu: Achten Sie auf Ihre Körperhaltung. Vermeiden Sie einseitige Belastungen – beispielsweise langes Stehen – und vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte schweres Heben. Letzteres wird vielleicht manchmal schwierig, wenn Ihr erstes Kind noch klein ist und auf den Arm genommen werden will. Finden Sie dafür einen guten – und für Sie beschwerdefreien – Kompromiss.
  • Falls Ihre erste Schwangerschaft bereits etwas längere Zeit zurückliegt, ist es sinnvoll, nochmals einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen – die Erkenntnisse in Medizin und Geburtshilfe ändern sich zum Teil rasant. Zudem treffen Sie dort oder in einer Schwangeren-Gruppe auf Frauen, die ebenfalls ihr zweites Kind erwarten und finden Ansprechpartnerinnen für Fragen und Probleme.

Ihr Körper in der zweiten Schwangerschaft

Möglicherweise stellen Sie fest, dass sich in der zweiten oder in einer weiteren Schwangerschaft der Babybauch etwas früher zeigt. Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, nehmen die Bewegungen des zweiten Babys aufgrund ihrer Erfahrung um einige Wochen früher wahr.

Vielleicht ist auch die Schwangerschaftsübelkeit im Vergleich zum ersten Kind etwas weniger ausgeprägt. Bänderschmerzen werden Sie sehr wahrscheinlich früher und auch stärker spüren als in Ihrer ersten Schwangerschaft.

Auch andere Schwangerschaftsbeschwerden – beispielsweise schwere Beine, Krampfadern, Blasenschwäche oder Hämorrhoiden – werden sich wieder zeigen, wenn Sie Ihr zweites Kind erwarten. Auch medizinische Probleme wie Schwangerschaftsdiabetes treten möglicherweise wieder auf.

Im Unterschied zur Ihrer ersten Schwangerschaft haben Sie jedoch eine viel bessere „Ausgangslage“: Sie wissen, was Ihnen hilft und welche alltägliche und medizinische Unterstützung Sie in bestimmten Situationen haben müssen. Auch für Ihre Ärzte ist die Entwicklung Ihrer Schwangerschaft berechenbarer als zuvor.

Achterbahn der Gefühle – auch beim zweiten Kind?

Die „Achterbahn der Gefühle“ in Ihrer ersten Schwangerschaft – vor allem während der hormonellen Umstellungsphase im ersten Schwangerschaftstrimester – ist Ihnen sicher in Erinnerung geblieben. Ganz verschont bleiben Sie davon auch diesmal nicht, werden aber vielleicht weniger beunruhigt sein, als bei Ihrem ersten Baby. Auch im Hinblick auf die Geburt wissen Sie jetzt besser als zuvor, was Sie erwartet und wie sie sich darauf vorbereiten können.

Vielleicht haben Sie seinerzeit durch Schwangerschaftskomplikationen oder eine schwierige Geburt traumatische Erfahrungen gemacht, die jetzt wieder an die Oberfläche kommen?

Wichtig ist in einem solchen Fall ein offenes Gespräch mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt, die Sie meist beruhigen können: Jede Schwangerschaft ist einzigartig – frühere Probleme müssen sich jetzt also keinesfalls zwangsläufig wiederholen.

Wie erlebt das Geschwisterkind die Schwangerschaft?

Viele Eltern möchten mit einer schnellen Folgeschwangerschaft auch dafür sorgen, dass sich ihre Kinder durch einen sehr geringen Altersunterschied besonders nahestehen. Auf lange Sicht stimmt das laut Kinderpsychologen auch. Der Münchner Pädagoge und Kinderpsychologe Professor Dr. Hartmut Kasten meint, dass sich gerade solche Geschwister „innig lieben und gewaltig zoffen“ werden.

Trotzdem ist die Ankunft des Geschwisterchens für das erste Kind eine Umbruchsituation, die es erst einmal bewältigen muss.

Die Grundlage dafür schaffen Sie bereits während Ihrer Schwangerschaft. Geben Sie Ihrem Erstgeborenen die Möglichkeit, daran teilzuhaben. Beziehen Sie es in die Vorbereitungen für das neue Baby ein, vielleicht nehmen Sie ein etwas älteres Kind auch zur Ultraschalluntersuchung bei Ihrem Gynäkologen mit.

Erklären Sie in altersgemäßer Form, was in Mamas Bauch während der Schwangerschaft passiert. Sicher findet Ihr Kind auch spannend, die Bewegungen des Ungeborenen selbst mit seiner Hand zu fühlen.

Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr erstgeborenes Kind auch seinen eigenen „emotionalen Raum“ behält, in dem ihm Mama und Papa auch einmal ganz allein gehören. Rituale wie Spiel- und Kuschelzeiten oder die allabendliche Gute-Nacht-Geschichte geben ihm Sicherheit, dass es im Leben seiner Eltern genauso wichtig ist wie der neue Erdenbürger.

Fazit

  • Nach Ihrer ersten Schwangerschaft braucht Ihr Körper etwas Erholungszeit. Hebammen empfehlen, ein zweites Kind frühestens sechs bis neun Monate nach der ersten Geburt zu planen.
  • Ihr Familienalltag wird sich in der zweiten Schwangerschaft stark verändert haben und Sie vor allem stärker fordern. Nehmen Sie sich trotzdem Zeit für Ruhepausen und Ihre zweites, noch ungeborenes Baby.
  • Ermöglichen Sie Ihrem Erstgeborenen, an Ihrer Schwangerschaft teilzuhaben und sorgen Sie dafür, dass es auch seinen eigenen „emotionalen Raum“ behält.
  • Sich unbedingt frühzeitig Ruhephasen verschaffen
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

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Die zweite Schwangerschaft wird anders

Viele Ängste der ersten Schwangerschaft spielen jetzt keine Rolle mehr – wenn Schwangerschaft und Geburt normal verlaufen sind.

Andernfalls werden Sie sich vermutlich Sorgen machen, dass sich die Schwierigkeiten wiederholen. Der größte Unterschied besteht sicher darin, dass Sie bei einer nächsten Schwangerschaft nie wieder so viel Zeit haben werden, sich auf das Baby, Ihren Körper und Ihre Seele zu konzentrieren wie beim ersten Kind.

Ihr Familienalltag verläuft jetzt in einem anderen Rhythmus. Vor allem fordern schon geborene Geschwister alle Liebe, Zeit und „ihre Rechte“.

Ein zweites Kind – wie bald sollte es kommen?

Schwanger sein ist schön, aber auch eine große Belastung für die Mutter. Wenn das zweite Baby in sehr kurzem Abstand nach dem ersten kommt, sind damit einige Herausforderungen verbunden.

Das erste Kind ist dann noch völlig auf die Fürsorge seiner Mutter angewiesen – und wird sicher nicht durchschlafen, weil nun ein Geschwister unterwegs ist. Auch der mütterliche Körper braucht nach einer Schwangerschaft jedoch seine Zeit, um zu seinem „Normalzustand“ zurückzukehren.

Hebammen empfehlen, ein zweites Kind frühestens ein halbes Jahr, besser erst neun Monate nach der ersten Schwangerschaft zu planen. Erst nach dieser Zeit ist die Hormonumstellung durch Schwangerschaft und Geburt endgültig abgeschlossen, auch das Körpergewebe ist nicht eher wieder fest.

Eine US-amerikanische Studie empfiehlt sogar, ein zweites Kind erst nach 18 bis 23 Monaten in Betracht zu ziehen. Die Komplikationsrate ist bei diesem Abstand deutlich niedriger als bei Schwangerschaften, die sehr schnell aufeinanderfolgen. In der Tat ist eine solch strikte Planung jedoch nicht immer möglich – und von den Eltern oft auch gar nicht in dieser Form gewünscht.

Wie wird die zweite Schwangerschaft?

Anstrengend wird die zweite Schwangerschaft vor allem dann, wenn Ihr erstes Baby noch sehr klein ist. Fast alle Schwangeren leiden unter Müdigkeit. Im ersten Schwangerschaftstrimester sind viele Frauen durch die Hormonumstellung geradezu erschöpft.

In der Spätschwangerschaft wirkt sich dann auch die körperliche Belastung immer stärker aus. Bei der zweiten Schwangerschaft wirken sich naturgemäß auch die Forderungen des Alltags stärker aus – entsprechend gering ist oft die Zeit, die den Ruhepausen gilt.

Viele zum zweiten Mal schwangere Frauen haben das Gefühl, dass sie ihrem ersten Kind nicht alles geben, was es braucht, sich aber auch nicht wirklich auf das neue Baby konzentrieren können. Vielleicht haben Sie später das Gefühl, dass die neun Monate wie im Flug vergangen sind, ohne dass Sie emotional – und auch im Hinblick auf die praktischen Vorbereitungen – an dieses Tempo wirklich Anschluss finden konnten.

Einige praktische Regeln für den Alltag

Wichtig ist: Setzen Sie sich selber nicht – oder so wenig wie möglich – unter Druck, und geben Sie auf sich und Ihren Körper acht. Einige Regeln für den Alltag helfen Ihnen, gut durch Ihre zweite Schwangerschaft zu kommen:

  • Bewegung in der Schwangerschaft ist wichtig – und zwar auch, wenn ein zweites Kind unterwegs ist. Wenn ein organisiertes Sportprogramm für Sie zeitlich nicht zu schaffen ist, sind tägliche Spaziergänge mit dem ersten Kind und regelmäßige Schwangerschaftsgymnastik zu Hause eine gute Alternative.
  • Achten Sie genauso intensiv auf eine gesunde, vollwertige Ernährung wie in Ihrer ersten Schwangerschaft.
  • Alle nicht lebensnotwendigen Arbeiten im Haushalt können warten – vor allem, wenn es Ihnen einmal nicht so gut geht. Gönnen Sie sich also Ruhepausen. Holen Sie sich so oft wie möglich Hilfe.
  • Reservieren Sie täglich etwas Zeit für sich und Ihr ungeborenes Kind – auch wenn es nur einige Minuten sind, in denen Sie entspannen und sich ganz auf das neue Baby konzentrieren.
  • Starke körperliche Belastungen und „Fehlbelastungen“ sind auch in der zweiten Schwangerschaft tabu: Achten Sie auf Ihre Körperhaltung. Vermeiden Sie einseitige Belastungen – beispielsweise langes Stehen – und vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte schweres Heben. Letzteres wird vielleicht manchmal schwierig, wenn Ihr erstes Kind noch klein ist und auf den Arm genommen werden will. Finden Sie dafür einen guten – und für Sie beschwerdefreien – Kompromiss.
  • Falls Ihre erste Schwangerschaft bereits etwas längere Zeit zurückliegt, ist es sinnvoll, nochmals einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen – die Erkenntnisse in Medizin und Geburtshilfe ändern sich zum Teil rasant. Zudem treffen Sie dort oder in einer Schwangeren-Gruppe auf Frauen, die ebenfalls ihr zweites Kind erwarten und finden Ansprechpartnerinnen für Fragen und Probleme.

Ihr Körper in der zweiten Schwangerschaft

Möglicherweise stellen Sie fest, dass sich in der zweiten oder in einer weiteren Schwangerschaft der Babybauch etwas früher zeigt. Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, nehmen die Bewegungen des zweiten Babys aufgrund ihrer Erfahrung um einige Wochen früher wahr.

Vielleicht ist auch die Schwangerschaftsübelkeit im Vergleich zum ersten Kind etwas weniger ausgeprägt. Bänderschmerzen werden Sie sehr wahrscheinlich früher und auch stärker spüren als in Ihrer ersten Schwangerschaft.

Auch andere Schwangerschaftsbeschwerden – beispielsweise schwere Beine, Krampfadern, Blasenschwäche oder Hämorrhoiden – werden sich wieder zeigen, wenn Sie Ihr zweites Kind erwarten. Auch medizinische Probleme wie Schwangerschaftsdiabetes treten möglicherweise wieder auf.

Im Unterschied zur Ihrer ersten Schwangerschaft haben Sie jedoch eine viel bessere „Ausgangslage“: Sie wissen, was Ihnen hilft und welche alltägliche und medizinische Unterstützung Sie in bestimmten Situationen haben müssen. Auch für Ihre Ärzte ist die Entwicklung Ihrer Schwangerschaft berechenbarer als zuvor.

Achterbahn der Gefühle – auch beim zweiten Kind?

Die „Achterbahn der Gefühle“ in Ihrer ersten Schwangerschaft – vor allem während der hormonellen Umstellungsphase im ersten Schwangerschaftstrimester – ist Ihnen sicher in Erinnerung geblieben. Ganz verschont bleiben Sie davon auch diesmal nicht, werden aber vielleicht weniger beunruhigt sein, als bei Ihrem ersten Baby. Auch im Hinblick auf die Geburt wissen Sie jetzt besser als zuvor, was Sie erwartet und wie sie sich darauf vorbereiten können.

Vielleicht haben Sie seinerzeit durch Schwangerschaftskomplikationen oder eine schwierige Geburt traumatische Erfahrungen gemacht, die jetzt wieder an die Oberfläche kommen?

Wichtig ist in einem solchen Fall ein offenes Gespräch mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt, die Sie meist beruhigen können: Jede Schwangerschaft ist einzigartig – frühere Probleme müssen sich jetzt also keinesfalls zwangsläufig wiederholen.

Wie erlebt das Geschwisterkind die Schwangerschaft?

Viele Eltern möchten mit einer schnellen Folgeschwangerschaft auch dafür sorgen, dass sich ihre Kinder durch einen sehr geringen Altersunterschied besonders nahestehen. Auf lange Sicht stimmt das laut Kinderpsychologen auch. Der Münchner Pädagoge und Kinderpsychologe Professor Dr. Hartmut Kasten meint, dass sich gerade solche Geschwister „innig lieben und gewaltig zoffen“ werden.

Trotzdem ist die Ankunft des Geschwisterchens für das erste Kind eine Umbruchsituation, die es erst einmal bewältigen muss.

Die Grundlage dafür schaffen Sie bereits während Ihrer Schwangerschaft. Geben Sie Ihrem Erstgeborenen die Möglichkeit, daran teilzuhaben. Beziehen Sie es in die Vorbereitungen für das neue Baby ein, vielleicht nehmen Sie ein etwas älteres Kind auch zur Ultraschalluntersuchung bei Ihrem Gynäkologen mit.

Erklären Sie in altersgemäßer Form, was in Mamas Bauch während der Schwangerschaft passiert. Sicher findet Ihr Kind auch spannend, die Bewegungen des Ungeborenen selbst mit seiner Hand zu fühlen.

Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr erstgeborenes Kind auch seinen eigenen „emotionalen Raum“ behält, in dem ihm Mama und Papa auch einmal ganz allein gehören. Rituale wie Spiel- und Kuschelzeiten oder die allabendliche Gute-Nacht-Geschichte geben ihm Sicherheit, dass es im Leben seiner Eltern genauso wichtig ist wie der neue Erdenbürger.

Fazit

  • Nach Ihrer ersten Schwangerschaft braucht Ihr Körper etwas Erholungszeit. Hebammen empfehlen, ein zweites Kind frühestens sechs bis neun Monate nach der ersten Geburt zu planen.
  • Ihr Familienalltag wird sich in der zweiten Schwangerschaft stark verändert haben und Sie vor allem stärker fordern. Nehmen Sie sich trotzdem Zeit für Ruhepausen und Ihre zweites, noch ungeborenes Baby.
  • Ermöglichen Sie Ihrem Erstgeborenen, an Ihrer Schwangerschaft teilzuhaben und sorgen Sie dafür, dass es auch seinen eigenen „emotionalen Raum“ behält.
  • Sich unbedingt frühzeitig Ruhephasen verschaffen
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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