Mumps » Was ist das? Symptome, Ursachen & Was tun bei Mumps?

Mumps » Was ist das? Symptome, Ursachen & Was tun bei Mumps?

Mumps ist durch Tröpfcheninfektion übertragbar und betrifft hauptsächlich Kinder. Es gibt eine Inkubationszeit von bis zu 25 Tagen, in der Kinder bereits ansteckend sind. Symptomatische Behandlungen, wie fiebersenkende Mittel, werden für die Linderung der Beschwerden verwendet.

windeln.de Redaktion

Wir sind eine bunte Mischung aus erfahrenen Eltern, kreativen Köpfen und Fachleuten aus den Bereichen Erziehung und Gesundheit. Gemeinsam bringen wir regelmäßig spannende, informative und herzliche Inhalte zu Dir, um Deinen Familienalltag zu bereichern.

Alle Beiträge des Experten

Mumps » Was ist das? Symptome, Ursachen & Was tun bei Mumps?

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Eine klassische Kinderkrankheit – Bei Mumps, umgangssprachlich auch Ziegenpeter genannt, handelt es sich um eine Viruserkrankung, die sich durch Tröpfcheninfektion (Sprechen, Niesen, Husten etc.) von einem Menschen auf den anderen überträgt. Weil vor allem Kinder zwischen dem vierten und 15. Lebensjahr betroffen sind, zählt die Erkrankung zu den klassischen Kinderkrankheiten. Neugeborene und Kleinkinder sind noch durch die Antikörper ihrer Mutter geschützt. Mumps tritt das ganze Jahr über auf und ist hochansteckend. Seit März 2013 ist Mumps in Deutschland meldepflichtig.


Mumpsviren als Ursache

Sie gehören zur Familie der Paramyxoviren und lösen die Infektionskrankheit ausschließlich beim Menschen aus. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Krankheitsausbruch vergehen in der Regel 16 bis 18, in seltenen Fällen bis 25 Tage.

Das Tückische dabei: Die betroffenen Kinder sind schon vor den ersten erkennbaren Anzeichen für eine Mumps-Erkrankung für andere Menschen ansteckend. Die größte Ansteckungsgefahr besteht ein bis zwei Tage vor und etwa drei Tage nach Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen.

Typische Symptome

Das wohl typischste Anzeichen für Mumps, im Volksmund auch Ziegenpeter genannt, ist eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Viele der betroffenen Kinder sehen dann aus, als hätten sie „Hamsterbacken“. Die Ohrläppchen stehen auffallend ab. Hinzu kommen oft Beschwerden, wie:

  • Fieber
  • allgemeines Unwohlsein
  • Appetitlosigkeit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Lymphknotenschwellung im Hals-Kopfbereich
  • infolge der Schwellungen sind mitunter jegliche Kopfdreh- und Kaubewegungen sehr schmerzhaft

Im Allgemeinen nimmt die Stärke der Beschwerden mit zunehmendem Alter des Kindes zu.

Achtung! In 20 Prozent aller Infektionsfälle tritt die typische Schwellung lediglich an einer Seite auf. Ungefähr 30 bis 40 Prozent der mit mumpsinfizierten Kinder haben überhaupt keine Symptome.

Wie stellt der Arzt den Mumps fest?

Bei Krankheitsverdacht wird der Arzt zunächst versuchen die Diagnose anhand der Beschwerden und des typischen Krankheitsverlaufes zu stellen. Hierbei ist vor allem die Schwellung der Ohrspeicheldrüsen (medizinisch: Parotitis) ein wichtiges Indiz für eine mögliche Infektion.

Fehlt diese Schwellung, wird der Kinder- und Jugendarzt ein wenig Blut abnehmen oder einen Abstrich an der Rachenschleimhaut vornehmen. Im Labor gehen die Experten dann auf die Suche nach speziellen Antikörpern, die der kindliche Organismus gegen die Mumps-Viren bildet. Sind welche vorhanden, gilt der Krankheitsverdacht als bestätigt.

Gibt es eine wirksame Therapie?

Medikamente, die den Mumpsvirus direkt bekämpfen, gibt es nicht. Deshalb stellt das Ziel jeglicher Therapie die Linderung der, für die Kinder teilweise sehr belastenden, Beschwerden dar. Hierzu sollten sich die Eltern vom behandelnden Arzt speziell für Kinder geeignete Präparate, wie fiebersenkende Mittel (Tabletten, Zäpfchen, Saft) und Schmerzmittel vom behandelnden Arzt empfehlen lassen.

Weitere Tipps für die Eltern

  • Damit das Kind niemanden ansteckt, darf es bis zum vollständigen Abklingen aller Krankheitssymptome, nicht in den Kindergarten oder in die Schule gehen. „Entwarnung“ gibt ausschließlich der behandelnde Arzt.
  • Bei Fieber sollte das Kind Bettruhe halten.
  • Kühle Wadenwickel empfehlen sich als nebenwirkungsfreie Alternative zu fiebersenkenden Medikamenten.
  • Die meisten an Mumps erkrankten Kinder empfinden das Kühlen der Hals- und Ohr-Region als sehr angenehm.
  • Anderen Kindern helfen eher warme Ölverbände.
  • Breiige Nahrung und kühle Getränke erleichtern das Schlucken.
  • Manche Kinder kauen gern Kaugummi.

Kann es aufgrund der Mumps-Infektion zu Komplikationen kommen?

Glücklicherweise überstehen die meisten Kinder den Mumps problemlos. Nach spätestens zwei Wochen sind die Symptome verschwunden und die Kinder haben dann auch eine lebenslange Immunität entwickelt. Komplikationen infolge von Mumps sind selten. Werden diese rechtzeitig erkannt und behandelt, bestehen auch hier zumeist recht gute Aussichten, dass das Kind wieder vollständig gesund wird.

Mögliche Komplikationen sind:

  • Hirnhautentzündung, zumeist in Verbindung mit einer Entzündung des Innenohrs und des Hörnerves – es droht Schwerhörigkeit.
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Bei Jungs treten mitunter Hoden- oder Nebenhodenentzündungen auf, welche unter Umständen zur Unfruchtbarkeit führen können.
  • sehr selten Gehirnentzündung

Sowohl bei einer Hirnhautentzündung als auch bei Hodenentzündungen im Rahmen einer Mumpsinfektion macht sich in der Regel einen Krankenhausaufenthalt mit strikter Bettruhe und Hochlagern der Hoden notwendig. In besonders komplizierten Fällen wird dort eine Therapie mit sogenannten Mumps-Immunglobulinen durchgeführt.

Können Eltern ihr Kind vor Erkrankung schützen?

Das Robert-Koch-Institut in Deutschland empfiehlt für alle Kinder eine dreifache Kombinationsimpfung gegen Röteln, Masern und Mumps. Auch Erwachsenen, besonders diejenigen, die in Gemeinschaftseinrichtungen, wie Kindergärten, Schulen oder Pflegeeinrichtungen arbeiten, wird empfohlen ihren Impfstatus prüfen zu lassen und sich gegebenenfalls nachimpfen lassen.

Gegen Mumps steht ein sogenannter Lebendimpfstoff, d. h. ein Impfstoff mit einem abgeschwächten Mumps-Erreger zur Verfügung. Die erste Kombinations-Impfung bekommen die Kinder gemäß geltendem Impfkalender zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat. Die zweite Impfung erfolgt dann einige Monate später, spätestens jedoch bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahrs.

Die Vorteile und Risiken von Impfungen kann der Kinderarzt detailliert erläutern. Die Entscheidung, ob Eltern ihr Kind impfen lassen, ist ihnen überlassen.

Bild: © yangna – istockphoto.com

Überblick – Mumps als Kinderkrankheit

  • Mumps, landläufig auch Ziegenpeter genannt, ist eine Virusinfektion, die nicht mit Antibiotika bekämpft werden kann.
  • Die Therapie konzentriert sich ausschließlich auf die Linderung der Beschwerden.
  • Mumps muss nicht sein!
  • Seit der routinemäßigen Einführung der Impfung 1980, sind die Erkrankungsfälle in Deutschland stark zurückgegangen.

windeln.de Redaktion

Wir sind eine bunte Mischung aus erfahrenen Eltern, kreativen Köpfen und Fachleuten aus den Bereichen Erziehung und Gesundheit. Gemeinsam bringen wir regelmäßig spannende, informative und herzliche Inhalte zu Dir, um Deinen Familienalltag zu bereichern.

Alle Beiträge des Experten

Unsere Ratgeber:

Eine klassische Kinderkrankheit – Bei Mumps, umgangssprachlich auch Ziegenpeter genannt, handelt es sich um eine Viruserkrankung, die sich durch Tröpfcheninfektion (Sprechen, Niesen, Husten etc.) von einem Menschen auf den anderen überträgt. Weil vor allem Kinder zwischen dem vierten und 15. Lebensjahr betroffen sind, zählt die Erkrankung zu den klassischen Kinderkrankheiten. Neugeborene und Kleinkinder sind noch durch die Antikörper ihrer Mutter geschützt. Mumps tritt das ganze Jahr über auf und ist hochansteckend. Seit März 2013 ist Mumps in Deutschland meldepflichtig.


Mumpsviren als Ursache

Sie gehören zur Familie der Paramyxoviren und lösen die Infektionskrankheit ausschließlich beim Menschen aus. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Krankheitsausbruch vergehen in der Regel 16 bis 18, in seltenen Fällen bis 25 Tage.

Das Tückische dabei: Die betroffenen Kinder sind schon vor den ersten erkennbaren Anzeichen für eine Mumps-Erkrankung für andere Menschen ansteckend. Die größte Ansteckungsgefahr besteht ein bis zwei Tage vor und etwa drei Tage nach Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen.

Typische Symptome

Das wohl typischste Anzeichen für Mumps, im Volksmund auch Ziegenpeter genannt, ist eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Viele der betroffenen Kinder sehen dann aus, als hätten sie „Hamsterbacken“. Die Ohrläppchen stehen auffallend ab. Hinzu kommen oft Beschwerden, wie:

  • Fieber
  • allgemeines Unwohlsein
  • Appetitlosigkeit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Lymphknotenschwellung im Hals-Kopfbereich
  • infolge der Schwellungen sind mitunter jegliche Kopfdreh- und Kaubewegungen sehr schmerzhaft

Im Allgemeinen nimmt die Stärke der Beschwerden mit zunehmendem Alter des Kindes zu.

Achtung! In 20 Prozent aller Infektionsfälle tritt die typische Schwellung lediglich an einer Seite auf. Ungefähr 30 bis 40 Prozent der mit mumpsinfizierten Kinder haben überhaupt keine Symptome.

Wie stellt der Arzt den Mumps fest?

Bei Krankheitsverdacht wird der Arzt zunächst versuchen die Diagnose anhand der Beschwerden und des typischen Krankheitsverlaufes zu stellen. Hierbei ist vor allem die Schwellung der Ohrspeicheldrüsen (medizinisch: Parotitis) ein wichtiges Indiz für eine mögliche Infektion.

Fehlt diese Schwellung, wird der Kinder- und Jugendarzt ein wenig Blut abnehmen oder einen Abstrich an der Rachenschleimhaut vornehmen. Im Labor gehen die Experten dann auf die Suche nach speziellen Antikörpern, die der kindliche Organismus gegen die Mumps-Viren bildet. Sind welche vorhanden, gilt der Krankheitsverdacht als bestätigt.

Gibt es eine wirksame Therapie?

Medikamente, die den Mumpsvirus direkt bekämpfen, gibt es nicht. Deshalb stellt das Ziel jeglicher Therapie die Linderung der, für die Kinder teilweise sehr belastenden, Beschwerden dar. Hierzu sollten sich die Eltern vom behandelnden Arzt speziell für Kinder geeignete Präparate, wie fiebersenkende Mittel (Tabletten, Zäpfchen, Saft) und Schmerzmittel vom behandelnden Arzt empfehlen lassen.

Weitere Tipps für die Eltern

  • Damit das Kind niemanden ansteckt, darf es bis zum vollständigen Abklingen aller Krankheitssymptome, nicht in den Kindergarten oder in die Schule gehen. „Entwarnung“ gibt ausschließlich der behandelnde Arzt.
  • Bei Fieber sollte das Kind Bettruhe halten.
  • Kühle Wadenwickel empfehlen sich als nebenwirkungsfreie Alternative zu fiebersenkenden Medikamenten.
  • Die meisten an Mumps erkrankten Kinder empfinden das Kühlen der Hals- und Ohr-Region als sehr angenehm.
  • Anderen Kindern helfen eher warme Ölverbände.
  • Breiige Nahrung und kühle Getränke erleichtern das Schlucken.
  • Manche Kinder kauen gern Kaugummi.

Kann es aufgrund der Mumps-Infektion zu Komplikationen kommen?

Glücklicherweise überstehen die meisten Kinder den Mumps problemlos. Nach spätestens zwei Wochen sind die Symptome verschwunden und die Kinder haben dann auch eine lebenslange Immunität entwickelt. Komplikationen infolge von Mumps sind selten. Werden diese rechtzeitig erkannt und behandelt, bestehen auch hier zumeist recht gute Aussichten, dass das Kind wieder vollständig gesund wird.

Mögliche Komplikationen sind:

  • Hirnhautentzündung, zumeist in Verbindung mit einer Entzündung des Innenohrs und des Hörnerves – es droht Schwerhörigkeit.
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Bei Jungs treten mitunter Hoden- oder Nebenhodenentzündungen auf, welche unter Umständen zur Unfruchtbarkeit führen können.
  • sehr selten Gehirnentzündung

Sowohl bei einer Hirnhautentzündung als auch bei Hodenentzündungen im Rahmen einer Mumpsinfektion macht sich in der Regel einen Krankenhausaufenthalt mit strikter Bettruhe und Hochlagern der Hoden notwendig. In besonders komplizierten Fällen wird dort eine Therapie mit sogenannten Mumps-Immunglobulinen durchgeführt.

Können Eltern ihr Kind vor Erkrankung schützen?

Das Robert-Koch-Institut in Deutschland empfiehlt für alle Kinder eine dreifache Kombinationsimpfung gegen Röteln, Masern und Mumps. Auch Erwachsenen, besonders diejenigen, die in Gemeinschaftseinrichtungen, wie Kindergärten, Schulen oder Pflegeeinrichtungen arbeiten, wird empfohlen ihren Impfstatus prüfen zu lassen und sich gegebenenfalls nachimpfen lassen.

Gegen Mumps steht ein sogenannter Lebendimpfstoff, d. h. ein Impfstoff mit einem abgeschwächten Mumps-Erreger zur Verfügung. Die erste Kombinations-Impfung bekommen die Kinder gemäß geltendem Impfkalender zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat. Die zweite Impfung erfolgt dann einige Monate später, spätestens jedoch bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahrs.

Die Vorteile und Risiken von Impfungen kann der Kinderarzt detailliert erläutern. Die Entscheidung, ob Eltern ihr Kind impfen lassen, ist ihnen überlassen.

Bild: © yangna – istockphoto.com

Überblick – Mumps als Kinderkrankheit

  • Mumps, landläufig auch Ziegenpeter genannt, ist eine Virusinfektion, die nicht mit Antibiotika bekämpft werden kann.
  • Die Therapie konzentriert sich ausschließlich auf die Linderung der Beschwerden.
  • Mumps muss nicht sein!
  • Seit der routinemäßigen Einführung der Impfung 1980, sind die Erkrankungsfälle in Deutschland stark zurückgegangen.
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