Hämorrhoiden in der Schwangerschaft » Was tun? | windeln.de

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Hämorrhoiden sind ein häufiges Problem während der Schwangerschaft, wobei etwa die Hälfte aller schwangeren Frauen in unterschiedlichem Maße darunter leiden. Sie entstehen in einem blutgefäßreichen Gewebepolster am Darmausgang und werden medizinisch als „Hämorrhoidalleiden“ bezeichnet, das oft mit Erweiterungen der Blutgefäße am Darmausgang einhergeht. Die Einteilung in innere und äußere Hämorrhoiden ist überholt; stattdessen unterscheidet man vier Erkrankungsgrade, wobei höhere Grade sichtbar werden können und oft entzündet sind.

Obwohl Hämorrhoiden selbst nicht schmerzen, können ihre Folgen wie Juckreiz, Brennen und Schmerzen aufgrund der durchlässigeren Gewebe und Hautreizungen sehr unangenehm sein. Schwangerschaftshormone, die Lockerung des Gewebes, der wachsende Uterus und andere Faktoren wie Wassereinlagerungen begünstigen die Entstehung von Hämorrhoiden und auch von Krampfadern.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft » Was tun? | windeln.de

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Vorbeugung durch ausgewogene Ernährung, Trinken und Bewegung – Hämorrhoiden in der Schwangerschaft sind ein ungeliebtes Thema, jedoch alles andere als selten. Etwa die Hälfte aller schwangeren Frauen leidet mehr oder weniger stark darunter.


Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden kann jeder Mensch bekommen. Sie entstehen in einem Gewebepolster um den Darmausgang, das von vielen kleinen Blutgefäßen durchzogen wird und zusammen mit dem Schließmuskel dafür sorgt, dass der Darm abgedichtet wird. Mediziner bezeichnen diesen Schwellkörper als Plexus hämorrhoidalis.

Was wir in der Alltagssprache Hämorrhoiden nennen, sind Erweiterungen der Blutgefäße am Darmausgang – salopp gesprochen: Krampfadern am After. Medizinisch korrekt werden diese Gefäßerweiterungen als „Hämorrhoidalleiden“ bezeichnet.

Haemorrhoiden

Welche Hämorrhoiden gibt es?

Die Unterteilung in „innere“ und „äußere“ Hämorrhoiden gilt heute als veraltet, stattdessen unterscheiden Ärzte zwischen vier Erkrankungsgraden. Bei Grad 1 und 2 dringen die erweiterten Gefäße nicht nach außen, solche leichten Hämorrhoiden sind meist nicht sehr schmerzhaft.

Hämorrhoiden 3. und 4. Grades treten beim Stuhlgang oder während der Presswehen aus dem After heraus – zum Teil gleiten sie wieder in den Darm zurück, andere sind äußerlich als Knoten fühlbar und zeigen oft deutliche Entzündungszeichen.

Die Gefäßerweiterungen können zwar bluten, schmerzen oder jucken selber jedoch nicht. Trotzdem sind die Folgen eines Hämorrhoidalleidens ausgesprochen lästig. Durch die erweiterten Gefäße ist der Darmausgang nicht mehr vollständig verschlossen. Die Haut wird permanent durch minimale Stuhlverunreinigungen und Schleim gereizt, was zu Jucken, Brennen oder Schmerzen führen kann. Entzündete größere Hämorrhoiden können zeitweise sehr schmerzhaft sein.

Warum entstehen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft?

Eine Schwangerschaft hat gewisse begünstigende Faktoren für Hämorrhoiden:

  • Die Schwangerschaftshormone erweitern die Gefäße und lockern das Gewebe des Körpers auf.
  • Der wachsende Uterus, aber auch Fettpölsterchen oder Wassereinlagerungen erschweren den Rückfluss des Blutes in den Gefäßen, besonders sensibel sind hier die Bein- und Beckenvenen. Oft hat eine Schwangerschaft nicht nur Hämorrhoiden, sondern auch Krampfadern zur Folge.
  • Die wachsende Gebärmutter drückt auf den Darm, was in den Gefäßen des Enddarms zu einem Blutstau führen kann. Daraus resultieren eine verlangsamte Tätigkeit des Darms und in vielen Fällen auch Verstopfung. Das stärkere Pressen beim Toilettengang übt zusätzlichen Druck auf die Blutgefäße am After aus. Den gleichen Effekt haben die Presswehen bei der Geburt.

Lassen sich Hämorrhoiden in der Schwangerschaft vermeiden?

Der effektivste Weg, Hämorrhoiden in der Schwangerschaft zu vermeiden, besteht darin, Verstopfungen zu verhindern.

Eine gesunde Vollwertkost mit vielen Ballaststoffen sorgt dafür, dass dein Darm trotz der Belastung durch die Schwangerschaft gut funktioniert. Ballaststoffe finden sich beispielsweise in Obst, Gemüse, Vollkornerzeugnissen, Trockenfrüchten oder Müsli. Trockenobst – Pflaumen, Aprikosen, Rosinen, Feigen, Datteln – ist auch bei einer bestehenden Verstopfung oft sehr wirksam.

Frau auf Toilette

Eine zusätzliche Dosis an Ballaststoffen kannst du dir in Form von Gummi arabicum – einem geschmacksneutralen Produkt aus dem Saft einiger Akazienarten – aus dem Reformhaus oder der Apotheke holen. Milchprodukte wie Naturjoghurt, Buttermilch oder Molke halten deine Darmflora in Balance und wirken auf diese Weise ebenfalls verdauungsfördernd.

Das kannst Du zur Verbeugung machen

Reagiere möglichst sofort auf den Druck des Darms, lasse dir beim Toilettengang Zeit und versuche nicht allzu stark zu pressen. Bei hartnäckigen Verstopfungen kannst du deinen Arzt um ein Medikament zur Stuhlerweichung bitten.

Ebenso wichtig für eine funktionierende Verdauung sind reichliches Trinken und Bewegung. Ärzte empfehlen in der Schwangerschaft das Trinken von acht bis zehn Gläsern – also zwei bis 2,5 Litern – Flüssigkeit pro Tag. Gut geeignet sind dafür stilles Wasser, ungesüßte Kräutertees und Fruchtsaftschorlen.

Sport und Bewegung kann helfen

Sanfter Sport, Gymnastik, Yoga oder – wenn für ein Sportprogramm deine Zeit nicht reicht – ein regelmäßiger, schneller Spaziergang sorgen in der Schwangerschaft für größeres Wohlbefinden und halten auch deinen Darm „in Form“.

Regelmäßiges Beckenbodentraining ist während der Schwangerschaft und nach der Geburt aus vielen Gründen wichtig und auch zur Vorbeugung gegen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft hervorragend geeignet. Eine sehr wirkungsvolle Übung zur Stärkung des Analschließmuskels und der analen Venen besteht darin, den Muskel bis zu 50 Mal in schneller Folge anzuspannen und wieder zu entspannen. Am besten absolvierst du die Übung jeweils morgens und abends im Liegen und ziehst dabei deine Knie so weit wie möglich in Richtung Brust.

Was hilft gegen die Beschwerden – Hausmittel im Überlick

Wenn alle Vorbeugungsmaßnahmen nichts geholfen haben und sich trotzdem Hämorrhoiden zeigen, helfen Hausmittel und natürliche Arzneien oder Heilverfahren:

  • Warme Bäder lindern bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft oft den Juckreiz und die Schmerzen. Ob dir Wärme oder Kälte besser helfen, kannst du jedoch nur ausprobieren: Manche Frauen schwören auf die warmen Bäder, andere finden, dass Kühlen – beispielsweise das Auflegen eines Eisbeutels – gegen Beschwerden durch die Hämorrhoiden guttut. Auch Quarkkompressen oder Kompressen mit geraspelten Kartoffeln können bei der Behandlung von Hämorrhoiden hilfreich und entzündungshemmend sein.
  • Wasche die Afterregion nach jedem Stuhlgang sanft und gründlich. Am besten dafür geeignet ist ein Bidet. Wenn du über kein Bidet verfügst, kannst du dein Gesäß stattdessen mit dem Duschschlauch spülen.
  • Verwende zum Abtrocknen unparfümiertes Papier, da dieses die gereizte Haut am wenigsten irritiert.
  • Vermeide langes Stehen oder Sitzen – durch beides verstärkt sich der Druck auf deinen Beckenboden, was bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft zu Schmerzen führen kann.
  • Schlafe möglichst auf der linken Seite, um deine Gefäße zu entlasten.
  • Die Reizung der Haut lässt sich bei stärkeren Beschwerden durch Analtampons minimieren.
  • Falls du durch die Hämorrhoiden starke Schmerzen hast, kannst du einen aufblasbaren Sitzring oder ein Hämorrhoidenkissen nutzen. Ein Sitzring sollte allerdings nur kurzzeitig Verwendung finden, da er die Durchblutung des Gesäßes einschränkt und die Hämorrhoiden hierdurch schlechter heilen.
  • Salben oder Zäpfchen mit den Wirkstoffen von Rosskastanie, Brennnessel, Johanniskraut, Schafgarbe und anderen Pflanzen können Schmerzen lindern und Blutungen zum Stocken bringen.
  • Sitzbäder mit Eichenrinde haben eine adstringierende (zusammenziehende) Wirkung.
  • Noch wirkungsvoller sind Sitzbäder in einem Absud aus 120 Gramm Hamamelisblättern, 60 Gramm Beinwell-Wurzel und 2,25 Liter Wasser. Die Mischung sollte für etwa acht Stunden auf dem Herd köcheln und wird danach abgeseiht. Sie lässt sich mehrfach verwenden und hilft selbst bei sehr starken Hämorrhoiden. Am besten nimmst du das Sitzbad zwei Mal täglich für jeweils 15 Minuten.
  • Vitamin E unterstützt die Heilung gerissener Kapillargefäße – ein Mangel daran fördert das Entstehen von Krampfadern und Hämorrhoiden. Enthalten ist es beispielsweise in Sonnenblumenkernen und Weizenkeimen. Vielleicht lässt du dir durch deinen Arzt auch ein Vitamin-D-Präparat verschreiben.
  • Auch homöopathische Arzneimittel können die Heilung von Hämorrhoiden unterstützen.

Wichtig: Wenn du gegen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft Medikamente nutzen willst, kläre bitte auch bei pflanzlichen Wirkstoffen ab, ob diese für dein Baby ungefährlich sind.

Fazit

  • Unter Hämorrhoiden leidet in der Schwangerschaft ein großer Teil der Frauen.
  • Die Gefäßerweiterungen in der Analregion sind zwar nicht gefährlich, können durch die damit verbundenen Beschwerden jedoch ausgesprochen lästig werden.
  • Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft ist das Vermeiden von Verstopfungen durch eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, reichliches Trinken und Bewegung.
  • Zur Behandlung von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft eignen sich Hausmittel und verschiedene Naturheilmittel.
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Unsere Ratgeber:

Vorbeugung durch ausgewogene Ernährung, Trinken und Bewegung – Hämorrhoiden in der Schwangerschaft sind ein ungeliebtes Thema, jedoch alles andere als selten. Etwa die Hälfte aller schwangeren Frauen leidet mehr oder weniger stark darunter.


Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden kann jeder Mensch bekommen. Sie entstehen in einem Gewebepolster um den Darmausgang, das von vielen kleinen Blutgefäßen durchzogen wird und zusammen mit dem Schließmuskel dafür sorgt, dass der Darm abgedichtet wird. Mediziner bezeichnen diesen Schwellkörper als Plexus hämorrhoidalis.

Was wir in der Alltagssprache Hämorrhoiden nennen, sind Erweiterungen der Blutgefäße am Darmausgang – salopp gesprochen: Krampfadern am After. Medizinisch korrekt werden diese Gefäßerweiterungen als „Hämorrhoidalleiden“ bezeichnet.

Haemorrhoiden

Welche Hämorrhoiden gibt es?

Die Unterteilung in „innere“ und „äußere“ Hämorrhoiden gilt heute als veraltet, stattdessen unterscheiden Ärzte zwischen vier Erkrankungsgraden. Bei Grad 1 und 2 dringen die erweiterten Gefäße nicht nach außen, solche leichten Hämorrhoiden sind meist nicht sehr schmerzhaft.

Hämorrhoiden 3. und 4. Grades treten beim Stuhlgang oder während der Presswehen aus dem After heraus – zum Teil gleiten sie wieder in den Darm zurück, andere sind äußerlich als Knoten fühlbar und zeigen oft deutliche Entzündungszeichen.

Die Gefäßerweiterungen können zwar bluten, schmerzen oder jucken selber jedoch nicht. Trotzdem sind die Folgen eines Hämorrhoidalleidens ausgesprochen lästig. Durch die erweiterten Gefäße ist der Darmausgang nicht mehr vollständig verschlossen. Die Haut wird permanent durch minimale Stuhlverunreinigungen und Schleim gereizt, was zu Jucken, Brennen oder Schmerzen führen kann. Entzündete größere Hämorrhoiden können zeitweise sehr schmerzhaft sein.

Warum entstehen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft?

Eine Schwangerschaft hat gewisse begünstigende Faktoren für Hämorrhoiden:

  • Die Schwangerschaftshormone erweitern die Gefäße und lockern das Gewebe des Körpers auf.
  • Der wachsende Uterus, aber auch Fettpölsterchen oder Wassereinlagerungen erschweren den Rückfluss des Blutes in den Gefäßen, besonders sensibel sind hier die Bein- und Beckenvenen. Oft hat eine Schwangerschaft nicht nur Hämorrhoiden, sondern auch Krampfadern zur Folge.
  • Die wachsende Gebärmutter drückt auf den Darm, was in den Gefäßen des Enddarms zu einem Blutstau führen kann. Daraus resultieren eine verlangsamte Tätigkeit des Darms und in vielen Fällen auch Verstopfung. Das stärkere Pressen beim Toilettengang übt zusätzlichen Druck auf die Blutgefäße am After aus. Den gleichen Effekt haben die Presswehen bei der Geburt.

Lassen sich Hämorrhoiden in der Schwangerschaft vermeiden?

Der effektivste Weg, Hämorrhoiden in der Schwangerschaft zu vermeiden, besteht darin, Verstopfungen zu verhindern.

Eine gesunde Vollwertkost mit vielen Ballaststoffen sorgt dafür, dass dein Darm trotz der Belastung durch die Schwangerschaft gut funktioniert. Ballaststoffe finden sich beispielsweise in Obst, Gemüse, Vollkornerzeugnissen, Trockenfrüchten oder Müsli. Trockenobst – Pflaumen, Aprikosen, Rosinen, Feigen, Datteln – ist auch bei einer bestehenden Verstopfung oft sehr wirksam.

Frau auf Toilette

Eine zusätzliche Dosis an Ballaststoffen kannst du dir in Form von Gummi arabicum – einem geschmacksneutralen Produkt aus dem Saft einiger Akazienarten – aus dem Reformhaus oder der Apotheke holen. Milchprodukte wie Naturjoghurt, Buttermilch oder Molke halten deine Darmflora in Balance und wirken auf diese Weise ebenfalls verdauungsfördernd.

Das kannst Du zur Verbeugung machen

Reagiere möglichst sofort auf den Druck des Darms, lasse dir beim Toilettengang Zeit und versuche nicht allzu stark zu pressen. Bei hartnäckigen Verstopfungen kannst du deinen Arzt um ein Medikament zur Stuhlerweichung bitten.

Ebenso wichtig für eine funktionierende Verdauung sind reichliches Trinken und Bewegung. Ärzte empfehlen in der Schwangerschaft das Trinken von acht bis zehn Gläsern – also zwei bis 2,5 Litern – Flüssigkeit pro Tag. Gut geeignet sind dafür stilles Wasser, ungesüßte Kräutertees und Fruchtsaftschorlen.

Sport und Bewegung kann helfen

Sanfter Sport, Gymnastik, Yoga oder – wenn für ein Sportprogramm deine Zeit nicht reicht – ein regelmäßiger, schneller Spaziergang sorgen in der Schwangerschaft für größeres Wohlbefinden und halten auch deinen Darm „in Form“.

Regelmäßiges Beckenbodentraining ist während der Schwangerschaft und nach der Geburt aus vielen Gründen wichtig und auch zur Vorbeugung gegen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft hervorragend geeignet. Eine sehr wirkungsvolle Übung zur Stärkung des Analschließmuskels und der analen Venen besteht darin, den Muskel bis zu 50 Mal in schneller Folge anzuspannen und wieder zu entspannen. Am besten absolvierst du die Übung jeweils morgens und abends im Liegen und ziehst dabei deine Knie so weit wie möglich in Richtung Brust.

Was hilft gegen die Beschwerden – Hausmittel im Überlick

Wenn alle Vorbeugungsmaßnahmen nichts geholfen haben und sich trotzdem Hämorrhoiden zeigen, helfen Hausmittel und natürliche Arzneien oder Heilverfahren:

  • Warme Bäder lindern bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft oft den Juckreiz und die Schmerzen. Ob dir Wärme oder Kälte besser helfen, kannst du jedoch nur ausprobieren: Manche Frauen schwören auf die warmen Bäder, andere finden, dass Kühlen – beispielsweise das Auflegen eines Eisbeutels – gegen Beschwerden durch die Hämorrhoiden guttut. Auch Quarkkompressen oder Kompressen mit geraspelten Kartoffeln können bei der Behandlung von Hämorrhoiden hilfreich und entzündungshemmend sein.
  • Wasche die Afterregion nach jedem Stuhlgang sanft und gründlich. Am besten dafür geeignet ist ein Bidet. Wenn du über kein Bidet verfügst, kannst du dein Gesäß stattdessen mit dem Duschschlauch spülen.
  • Verwende zum Abtrocknen unparfümiertes Papier, da dieses die gereizte Haut am wenigsten irritiert.
  • Vermeide langes Stehen oder Sitzen – durch beides verstärkt sich der Druck auf deinen Beckenboden, was bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft zu Schmerzen führen kann.
  • Schlafe möglichst auf der linken Seite, um deine Gefäße zu entlasten.
  • Die Reizung der Haut lässt sich bei stärkeren Beschwerden durch Analtampons minimieren.
  • Falls du durch die Hämorrhoiden starke Schmerzen hast, kannst du einen aufblasbaren Sitzring oder ein Hämorrhoidenkissen nutzen. Ein Sitzring sollte allerdings nur kurzzeitig Verwendung finden, da er die Durchblutung des Gesäßes einschränkt und die Hämorrhoiden hierdurch schlechter heilen.
  • Salben oder Zäpfchen mit den Wirkstoffen von Rosskastanie, Brennnessel, Johanniskraut, Schafgarbe und anderen Pflanzen können Schmerzen lindern und Blutungen zum Stocken bringen.
  • Sitzbäder mit Eichenrinde haben eine adstringierende (zusammenziehende) Wirkung.
  • Noch wirkungsvoller sind Sitzbäder in einem Absud aus 120 Gramm Hamamelisblättern, 60 Gramm Beinwell-Wurzel und 2,25 Liter Wasser. Die Mischung sollte für etwa acht Stunden auf dem Herd köcheln und wird danach abgeseiht. Sie lässt sich mehrfach verwenden und hilft selbst bei sehr starken Hämorrhoiden. Am besten nimmst du das Sitzbad zwei Mal täglich für jeweils 15 Minuten.
  • Vitamin E unterstützt die Heilung gerissener Kapillargefäße – ein Mangel daran fördert das Entstehen von Krampfadern und Hämorrhoiden. Enthalten ist es beispielsweise in Sonnenblumenkernen und Weizenkeimen. Vielleicht lässt du dir durch deinen Arzt auch ein Vitamin-D-Präparat verschreiben.
  • Auch homöopathische Arzneimittel können die Heilung von Hämorrhoiden unterstützen.

Wichtig: Wenn du gegen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft Medikamente nutzen willst, kläre bitte auch bei pflanzlichen Wirkstoffen ab, ob diese für dein Baby ungefährlich sind.

Fazit

  • Unter Hämorrhoiden leidet in der Schwangerschaft ein großer Teil der Frauen.
  • Die Gefäßerweiterungen in der Analregion sind zwar nicht gefährlich, können durch die damit verbundenen Beschwerden jedoch ausgesprochen lästig werden.
  • Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft ist das Vermeiden von Verstopfungen durch eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, reichliches Trinken und Bewegung.
  • Zur Behandlung von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft eignen sich Hausmittel und verschiedene Naturheilmittel.
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
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