Darmverschluss bei Kindern » Symptome & Behandlung

Darmverschluss bei Kindern » Symptome & Behandlung

Darmverschluss tritt bei etwa 1 von 1.000 Kindern, vor allem im Alter von einem bis drei Jahren, auf. Typische Symptome sind starke, anhaltende oder wiederkehrende Bauchschmerzen, Blässe, kalter Schweiß, Durchfall oder Verstopfung, blutiger Schleim im Stuhl und ein aufgeblähter Bauch.

Ursachen können unter anderem Stuhlsteine, Fremdkörper, Tumore, Polypen, Darmentzündungen oder Narben nach Operationen sein. Ein Darmverschluss kann mechanisch oder funktionell bedingt sein, wobei letzterer durch eine gestörte Darmtransportfunktion verursacht wird.

Dr. Anne Hilgendorff

Anne Hilgendorff ist Kinderärztin und Neonatologin, die ihre Arbeit mit Kindern von der Geburt an schätzt. Sie engagiert sich in der Klinik, Nachsorge und Forschung, um neue Wege für Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu finden.

Alle Beiträge des Experten

Darmverschluss bei Kindern » Symptome & Behandlung

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Besteht der Verdacht auf einen Darmverschluss ist ärztliches Handeln gefragt – Wenn ein Kleinkind über Bauchschmerzen klagt, ist dies für viele Eltern und Kinderärzte nichts Außergewöhnliches. Das kindliche Verdauungssystem muss sich nach der Geburt zahlreichen Entwicklungsaufgaben und Einflüssen stellen. Diese sorgen bei einigen Babys vorrübergehend für Blähungen und Krämpfe.


Anzeichen für einen Darmverschluss

1 von 1.000 Kindern erkrankt im Alter zwischen einem und drei Jahren an einem Darmverschluss.

Bei einem anhaltenden oder vorrübergehenden Darmverschluss leiden die Kinder an starken anhaltenden oder wiederkehrenden Bauchschmerzen, die plötzlich auftreten können oder mit der Zeit stärker werden.

Sind die Schmerzen stark, lassen sich die Kinder häufig nicht beruhigen, sie weinen oder werden bei Fortschreiten der Erkrankung dann sehr ruhig und zunehmend weniger ansprechbar. Der Allgemeinzustand kann deutlich beeinträchtigt sein.

Bei den Kindern können

  • Blässe,
  • kalter Schweiß,
  • Durchfall, Verstopfung und/oder blutiger Schleim im Stuhl,
  • ein aufgeblähter Bauch mit starkem Druckschmerz,
  • eine zusammengekrümmte Haltung mit angezogenen Beinen

auffallen.

Ursachen für einen Darmverschluss

Ein Verschluss des Darmes kann verschiedene Ursachen haben. Stuhlsteine (sehr fester Stuhlgang), Fremdkörper, Tumore und sogenannte Polypen können eine Ursache sein. Auch eine Entzündung des Darmes oder Narben nach einer Operation können zu einem Darmverschluss führen. Ein Darmverschluss kann auch durch eine sogenannte Invagination (Einstülpung) des Darmes verursacht werden, die bei Darminfekten häufiger auftreten kann, aber auch unabhängig davon beobachtet wird. Der Verschluss der Darmöffnung verhindert den Weitertransport des Darminhalts. Mediziner unterscheiden zwischen einem mechanischen (Ursachen siehe oben) und einem funktionellen Darmverschluss. Der funktionelle Darmverschluss wird durch die Trägheit oder das völlige Fehlen der Darmtransportfunktion ausgelöst.

Untersuchung, Diagnose und Behandlung vom Darmverschluss

Besteht der Verdacht auf einen Darmverschluss ist ärztliches Handeln gefragt, um Komplikationen zu verhindern. Der fehlende Transport des Darminhaltes kann zu einer sogenannten „Durchwanderung“ der Darmbakterien von der Darmschleimhaut in die Bauchhöhle führen. Die Folge ist eine schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Entzündung der Bauchhöhle.

Darmverschluss Diagnose

Die Diagnose wird mit Hilfe der möglichst genau widergegebenen Krankengeschichte, der körperlichen Untersuchung sowie durch Laboruntersuchungen und eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung des Bauches gestellt.

Die klinische Untersuchung zeigt eine große Druckempfindlichkeit des Darmes und häufig typische Darmgeräusche. Die Laboruntersuchung zeigt meist eine Erhöhung der Entzündungswerte. In der Ultraschalluntersuchung kann sich die verminderte Darmbeweglichkeit und die Verdickung der Darmwände darstellen. In der Röntgenuntersuchung wird der Darmverschluss durch die Bildung von Luft-Flüssigkeits-Spiegeln im Darm angezeigt.

Wird die Diagnose eines Darmverschlusses oder Ileus gestellt, so erfolgt die Aufnahme in ein Kinderkrankenhaus.

Behandlung bei Darmverschluss

In einigen Fällen lässt sich eine Invagination durch die Gabe von Kontrastmittel in den Darm lösen. Auch fester Stuhlgang kann in einigen Fällen hierdurch aufgelöst oder weiterbewegt werden. In allen anderen Fällen ist bei einem mechanischen Ileus meist eine Operation notwendig.

Wird ein Darmverschluss zu spät bemerkt, muss gegebenenfalls ein Stück des Darms entfernt werden, der durch den Verschluss nicht ausreichend durchblutet war und Schaden genommen hat.

Nach der Operation ist erst mit der Wiederaufnahme der Darmbewegung auch die Ernährung über den Darm möglich. Bis dahin erfolgt die Gabe von Nährstoffen durch eine Infusion in die Vene.

Einigen der oben genannten Ursachen für einen Darmverschluss kann durch ausreichend Bewegung, eine gute Trinkmenge von ungesüßten Getränken und die Verhinderung des Verschluckens von Fremdkörpern vorgebeugt werden. Bei anderen Ursachen sind keine vorbeugenden Maßnahmen bekannt.

Fazit

  • Bei starken Bauchschmerzen muss an die Möglichkeit eines Darmverschlusses gedacht werden.
  • Die Invagination (Einstülpung des Darmes) ist eine Ursache für einen Darmverschluss, insbesondere bei Kindern.
  • Bei Verdacht auf das Vorliegen eines Darmverschlusses sollte die Vorstellung beim Arzt erfolgen.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Anne Hilgendorff

Anne Hilgendorff ist Kinderärztin und Neonatologin, die ihre Arbeit mit Kindern von der Geburt an schätzt. Sie engagiert sich in der Klinik, Nachsorge und Forschung, um neue Wege für Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu finden.

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Unsere Ratgeber:

Besteht der Verdacht auf einen Darmverschluss ist ärztliches Handeln gefragt – Wenn ein Kleinkind über Bauchschmerzen klagt, ist dies für viele Eltern und Kinderärzte nichts Außergewöhnliches. Das kindliche Verdauungssystem muss sich nach der Geburt zahlreichen Entwicklungsaufgaben und Einflüssen stellen. Diese sorgen bei einigen Babys vorrübergehend für Blähungen und Krämpfe.


Anzeichen für einen Darmverschluss

1 von 1.000 Kindern erkrankt im Alter zwischen einem und drei Jahren an einem Darmverschluss.

Bei einem anhaltenden oder vorrübergehenden Darmverschluss leiden die Kinder an starken anhaltenden oder wiederkehrenden Bauchschmerzen, die plötzlich auftreten können oder mit der Zeit stärker werden.

Sind die Schmerzen stark, lassen sich die Kinder häufig nicht beruhigen, sie weinen oder werden bei Fortschreiten der Erkrankung dann sehr ruhig und zunehmend weniger ansprechbar. Der Allgemeinzustand kann deutlich beeinträchtigt sein.

Bei den Kindern können

  • Blässe,
  • kalter Schweiß,
  • Durchfall, Verstopfung und/oder blutiger Schleim im Stuhl,
  • ein aufgeblähter Bauch mit starkem Druckschmerz,
  • eine zusammengekrümmte Haltung mit angezogenen Beinen

auffallen.

Ursachen für einen Darmverschluss

Ein Verschluss des Darmes kann verschiedene Ursachen haben. Stuhlsteine (sehr fester Stuhlgang), Fremdkörper, Tumore und sogenannte Polypen können eine Ursache sein. Auch eine Entzündung des Darmes oder Narben nach einer Operation können zu einem Darmverschluss führen. Ein Darmverschluss kann auch durch eine sogenannte Invagination (Einstülpung) des Darmes verursacht werden, die bei Darminfekten häufiger auftreten kann, aber auch unabhängig davon beobachtet wird. Der Verschluss der Darmöffnung verhindert den Weitertransport des Darminhalts. Mediziner unterscheiden zwischen einem mechanischen (Ursachen siehe oben) und einem funktionellen Darmverschluss. Der funktionelle Darmverschluss wird durch die Trägheit oder das völlige Fehlen der Darmtransportfunktion ausgelöst.

Untersuchung, Diagnose und Behandlung vom Darmverschluss

Besteht der Verdacht auf einen Darmverschluss ist ärztliches Handeln gefragt, um Komplikationen zu verhindern. Der fehlende Transport des Darminhaltes kann zu einer sogenannten „Durchwanderung“ der Darmbakterien von der Darmschleimhaut in die Bauchhöhle führen. Die Folge ist eine schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Entzündung der Bauchhöhle.

Darmverschluss Diagnose

Die Diagnose wird mit Hilfe der möglichst genau widergegebenen Krankengeschichte, der körperlichen Untersuchung sowie durch Laboruntersuchungen und eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung des Bauches gestellt.

Die klinische Untersuchung zeigt eine große Druckempfindlichkeit des Darmes und häufig typische Darmgeräusche. Die Laboruntersuchung zeigt meist eine Erhöhung der Entzündungswerte. In der Ultraschalluntersuchung kann sich die verminderte Darmbeweglichkeit und die Verdickung der Darmwände darstellen. In der Röntgenuntersuchung wird der Darmverschluss durch die Bildung von Luft-Flüssigkeits-Spiegeln im Darm angezeigt.

Wird die Diagnose eines Darmverschlusses oder Ileus gestellt, so erfolgt die Aufnahme in ein Kinderkrankenhaus.

Behandlung bei Darmverschluss

In einigen Fällen lässt sich eine Invagination durch die Gabe von Kontrastmittel in den Darm lösen. Auch fester Stuhlgang kann in einigen Fällen hierdurch aufgelöst oder weiterbewegt werden. In allen anderen Fällen ist bei einem mechanischen Ileus meist eine Operation notwendig.

Wird ein Darmverschluss zu spät bemerkt, muss gegebenenfalls ein Stück des Darms entfernt werden, der durch den Verschluss nicht ausreichend durchblutet war und Schaden genommen hat.

Nach der Operation ist erst mit der Wiederaufnahme der Darmbewegung auch die Ernährung über den Darm möglich. Bis dahin erfolgt die Gabe von Nährstoffen durch eine Infusion in die Vene.

Einigen der oben genannten Ursachen für einen Darmverschluss kann durch ausreichend Bewegung, eine gute Trinkmenge von ungesüßten Getränken und die Verhinderung des Verschluckens von Fremdkörpern vorgebeugt werden. Bei anderen Ursachen sind keine vorbeugenden Maßnahmen bekannt.

Fazit

  • Bei starken Bauchschmerzen muss an die Möglichkeit eines Darmverschlusses gedacht werden.
  • Die Invagination (Einstülpung des Darmes) ist eine Ursache für einen Darmverschluss, insbesondere bei Kindern.
  • Bei Verdacht auf das Vorliegen eines Darmverschlusses sollte die Vorstellung beim Arzt erfolgen.
Arztgeprüft

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