Unfruchtbarkeit – Wenn die Beziehung auf die Probe gestellt wird | Windeln.de

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Unfruchtbarkeit ist ein komplexes Problem, das sowohl Männer als auch Frauen betrifft und die Partnerschaft belasten kann. Diagnosen und Therapieansätze variieren, und es gibt Möglichkeiten wie künstliche Befruchtung oder Adoption, um den Kinderwunsch zu erfüllen.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

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Unfruchtbarkeit: Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt – Die Diagnose Unfruchtbarkeit ist häufig nicht so endgültig, wie es auf den ersten Blick scheint. Für viele Paare steht die Gründung einer Familie früher oder später im Zentrum ihrer Lebensplanung.


Auswirkung auf die Beziehung

Die Tatsache, dass ein Partner unfruchtbar ist, wirkt sich oft sehr negativ auf die Beziehung aus. Neben der Verzweiflung und Wut keine Kinder bekommen zu können, leiden gerade Frauen unter einer Störung ihres Selbstbildes. Hinzu kommen Neid, Eifersucht und Wut auf Schwangere in der Familie oder im Freundeskreis, die nicht selten eine Abkapselung bis zur sozialen Ausgrenzung zur Folge haben.

Einige Paare empfinden ihre Sexualität nun als sinnlos. Entscheiden sich Paare für eine künstliche Befruchtung, kommt der psychische Druck durch das ständige Hoffen und Bangen hinzu. Bis Paare die Unfruchtbarkeit akzeptiert haben, ist es häufig ein langer Weg an dessen Ende nicht selten die Trennung steht.

So weh es auch tut: Paare, die keine Kinder bekommen können, sollten sich nach der Trauerarbeit von ihrem Kinderwunsch verabschieden und sich neue Ziele setzen. Paare, die diese Krise überstanden haben, gehen oft gestärkt daraus hervor.

Mögliche Ursachen einer Unfruchtbarkeit

Laut Definition wird von einer Unfruchtbarkeit (Sterilität) gesprochen, wenn eine Frau trotz regelmäßigem und ungeschütztem Geschlechtsverkehr innerhalb von ein bis zwei Jahren nicht schwanger wird. Um eine mögliche Sterilität zu diagnostizieren, müssen immer beide Partner untersucht werden, da Unfruchtbarkeit Frauen genau so häufig wie Männer betreffen kann.

Schätzungen zufolge bleibt in Deutschland bei etwa 15 Prozent der Paare der Wunsch nach Kindern unerfüllt. Die Dunkelziffer dürfte jedoch höher liegen, da Unfruchtbarkeit für viele Menschen immer noch ein Tabuthema ist.

Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen und Männern

  • Stress
  • hohe psychische Belastung
  • Alter
  • starkes Übergewicht, aber auch Untergewicht
  • hoher Kaffeekonsum
  • starkes Rauchen
  • Missbrauch von Drogen oder Medikamenten
  • Chlamydien-Infektion

Organische Ursachen bei Frauen:

  • Entzündung der Eierstöcke und Eileiter
  • Hormonstörungen
  • gut- und bösartige Tumore
  • eine angeborene Fehlbildung

Organische Ursachen bei Männern:

  • Beweglichkeit der Samenzellen ist stark eingeschränkt
  • Verklebung der Samenleiter
  • Entzündung der Prostata, der Nebenhoden oder der Harnröhre
  • Hormonstörung wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion
  • Leistenbruch-OP
  • Hodenhochstand in früher Kindheit

Therapiemöglichkeiten bei Unfruchtbarkeit

Die Diagnose Unfruchtbarkeit ist häufig nicht so endgültig, wie es auf den ersten Blick scheint, da es verschiedene Ursachen gibt. Nach einer Untersuchung durch einen Facharzt, gibt es je nach festgestellter Ursache verschiedene Therapieansätze.

Liegt der Auslöser beispielsweise in einer hormonellen Störung, können Hormonbehandlungen eine mögliche Therapie sein. Bei verklebten Eileitern bei der Frau oder Samenleiter beim Mann kann eine Operation eine Möglichkeit sein, um die Ursache der Unfruchtbarkeit zu beheben.

Wenn bei Paaren keine körperlichen Gründe für eine Unfruchtbarkeit festgestellt werden können, sind wohlmöglich seelische Faktoren der Auslöser. Verschiedene Entspannungstechniken und der Abbau von Stress können ein erster Weg in die richtige Richtung sein. Zusätzlich kann eine psychologische Beratung für Paare mit Kinderwunsch sinnvoll sein.

Trotz Unfruchtbarkeit zum Wunschkind? Die Alternativen

Paare, die sich ein Kind wünschen, gehen mit der Diagnose Unfruchtbarkeit ganz unterschiedlich um. Einige Paare verabschieden sich ganz von ihrem Kinderwunsch und versuchen andere Prioritäten in ihrem Leben zu setzen. Andere Beziehungen zerbrechen an diesem unerfüllten Traum. Eine weitere Möglichkeit, dem Kinderwunsch näher zu kommen, ist eine künstliche Befruchtung oder eine Adoption.

Künstliche Befruchtung

Mittlerweile gibt es in der Reproduktionsmedizin mehrere Methoden der künstlichen Befruchtung wie zum Beispiel die In-Vitro-Fertilisation (Befruchtung im Glas) sowie das Einsetzen von Eizellen (homologe Insemination). Paare sollten sich im Klaren darüber sein, dass künstliche Befruchtungen sehr langwierig und kostspielig sein können und mit einer hohen psychischen Belastung einhergehen.

Bei der sogannaten ICS, der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion, wird die Samenzelle direkt unter dem Mikroskop in die Eizelle eingeführt. Diese Methode hat die höchsten Chancen auf Erfolg. Die Kinderwunschzentren beraten Sie dazu gerne.

Adoption

Ein letzter Ausweg für Paare, doch noch ein Kind zu bekommen, ist die Adoption. Doch das ist in Deutschland gar nicht so einfach. Die Paare benötigen viel Geduld und Ausdauer: Nicht selten zieht sich eine Adoption über Jahre hin.

Außerdem müssen die potentiellen Eltern für eine Adoption viele Vorraussetzungen erfüllen, die zum Beispiel Partnerschaft, Beruf, Finanzen und Gesundheitszustand des Paares betreffen. Ausführliche Informationen erhalten interessierte Paare beim Jugendamt.

Fazit

  • Frauen und Männer sind von Unfruchtbarkeit betroffen
  • Die Ursachen sind vielfältig
  • In einigen Fällen kann Unfruchtbarkeit therapiert werden
  • Alternativen: Künstliche Befruchtung oder Adoption
  • Ein unerfüllter Kinderwunsch führt zu Wut, Eifersucht bis zur sozialen Isolation
  • Belastungsprobe für die Beziehung
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Die Chancen einer künstlichen Befruchtung sind heute sehr gut
  • Wenn man von dem Kinderwunsch loslässt, wird man häufig leichter schwanger
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Unsere Ratgeber:

Unfruchtbarkeit: Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt – Die Diagnose Unfruchtbarkeit ist häufig nicht so endgültig, wie es auf den ersten Blick scheint. Für viele Paare steht die Gründung einer Familie früher oder später im Zentrum ihrer Lebensplanung.


Auswirkung auf die Beziehung

Die Tatsache, dass ein Partner unfruchtbar ist, wirkt sich oft sehr negativ auf die Beziehung aus. Neben der Verzweiflung und Wut keine Kinder bekommen zu können, leiden gerade Frauen unter einer Störung ihres Selbstbildes. Hinzu kommen Neid, Eifersucht und Wut auf Schwangere in der Familie oder im Freundeskreis, die nicht selten eine Abkapselung bis zur sozialen Ausgrenzung zur Folge haben.

Einige Paare empfinden ihre Sexualität nun als sinnlos. Entscheiden sich Paare für eine künstliche Befruchtung, kommt der psychische Druck durch das ständige Hoffen und Bangen hinzu. Bis Paare die Unfruchtbarkeit akzeptiert haben, ist es häufig ein langer Weg an dessen Ende nicht selten die Trennung steht.

So weh es auch tut: Paare, die keine Kinder bekommen können, sollten sich nach der Trauerarbeit von ihrem Kinderwunsch verabschieden und sich neue Ziele setzen. Paare, die diese Krise überstanden haben, gehen oft gestärkt daraus hervor.

Mögliche Ursachen einer Unfruchtbarkeit

Laut Definition wird von einer Unfruchtbarkeit (Sterilität) gesprochen, wenn eine Frau trotz regelmäßigem und ungeschütztem Geschlechtsverkehr innerhalb von ein bis zwei Jahren nicht schwanger wird. Um eine mögliche Sterilität zu diagnostizieren, müssen immer beide Partner untersucht werden, da Unfruchtbarkeit Frauen genau so häufig wie Männer betreffen kann.

Schätzungen zufolge bleibt in Deutschland bei etwa 15 Prozent der Paare der Wunsch nach Kindern unerfüllt. Die Dunkelziffer dürfte jedoch höher liegen, da Unfruchtbarkeit für viele Menschen immer noch ein Tabuthema ist.

Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen und Männern

  • Stress
  • hohe psychische Belastung
  • Alter
  • starkes Übergewicht, aber auch Untergewicht
  • hoher Kaffeekonsum
  • starkes Rauchen
  • Missbrauch von Drogen oder Medikamenten
  • Chlamydien-Infektion

Organische Ursachen bei Frauen:

  • Entzündung der Eierstöcke und Eileiter
  • Hormonstörungen
  • gut- und bösartige Tumore
  • eine angeborene Fehlbildung

Organische Ursachen bei Männern:

  • Beweglichkeit der Samenzellen ist stark eingeschränkt
  • Verklebung der Samenleiter
  • Entzündung der Prostata, der Nebenhoden oder der Harnröhre
  • Hormonstörung wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion
  • Leistenbruch-OP
  • Hodenhochstand in früher Kindheit

Therapiemöglichkeiten bei Unfruchtbarkeit

Die Diagnose Unfruchtbarkeit ist häufig nicht so endgültig, wie es auf den ersten Blick scheint, da es verschiedene Ursachen gibt. Nach einer Untersuchung durch einen Facharzt, gibt es je nach festgestellter Ursache verschiedene Therapieansätze.

Liegt der Auslöser beispielsweise in einer hormonellen Störung, können Hormonbehandlungen eine mögliche Therapie sein. Bei verklebten Eileitern bei der Frau oder Samenleiter beim Mann kann eine Operation eine Möglichkeit sein, um die Ursache der Unfruchtbarkeit zu beheben.

Wenn bei Paaren keine körperlichen Gründe für eine Unfruchtbarkeit festgestellt werden können, sind wohlmöglich seelische Faktoren der Auslöser. Verschiedene Entspannungstechniken und der Abbau von Stress können ein erster Weg in die richtige Richtung sein. Zusätzlich kann eine psychologische Beratung für Paare mit Kinderwunsch sinnvoll sein.

Trotz Unfruchtbarkeit zum Wunschkind? Die Alternativen

Paare, die sich ein Kind wünschen, gehen mit der Diagnose Unfruchtbarkeit ganz unterschiedlich um. Einige Paare verabschieden sich ganz von ihrem Kinderwunsch und versuchen andere Prioritäten in ihrem Leben zu setzen. Andere Beziehungen zerbrechen an diesem unerfüllten Traum. Eine weitere Möglichkeit, dem Kinderwunsch näher zu kommen, ist eine künstliche Befruchtung oder eine Adoption.

Künstliche Befruchtung

Mittlerweile gibt es in der Reproduktionsmedizin mehrere Methoden der künstlichen Befruchtung wie zum Beispiel die In-Vitro-Fertilisation (Befruchtung im Glas) sowie das Einsetzen von Eizellen (homologe Insemination). Paare sollten sich im Klaren darüber sein, dass künstliche Befruchtungen sehr langwierig und kostspielig sein können und mit einer hohen psychischen Belastung einhergehen.

Bei der sogannaten ICS, der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion, wird die Samenzelle direkt unter dem Mikroskop in die Eizelle eingeführt. Diese Methode hat die höchsten Chancen auf Erfolg. Die Kinderwunschzentren beraten Sie dazu gerne.

Adoption

Ein letzter Ausweg für Paare, doch noch ein Kind zu bekommen, ist die Adoption. Doch das ist in Deutschland gar nicht so einfach. Die Paare benötigen viel Geduld und Ausdauer: Nicht selten zieht sich eine Adoption über Jahre hin.

Außerdem müssen die potentiellen Eltern für eine Adoption viele Vorraussetzungen erfüllen, die zum Beispiel Partnerschaft, Beruf, Finanzen und Gesundheitszustand des Paares betreffen. Ausführliche Informationen erhalten interessierte Paare beim Jugendamt.

Fazit

  • Frauen und Männer sind von Unfruchtbarkeit betroffen
  • Die Ursachen sind vielfältig
  • In einigen Fällen kann Unfruchtbarkeit therapiert werden
  • Alternativen: Künstliche Befruchtung oder Adoption
  • Ein unerfüllter Kinderwunsch führt zu Wut, Eifersucht bis zur sozialen Isolation
  • Belastungsprobe für die Beziehung
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Die Chancen einer künstlichen Befruchtung sind heute sehr gut
  • Wenn man von dem Kinderwunsch loslässt, wird man häufig leichter schwanger
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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