Tuberkulose (TBC) » eine bakterielle Lungeninfektion

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Die Tuberkulose ist durch Symptome wie Abendfieber und Nachtschweiß gekennzeichnet, vor allem bei geschwächtem Immunsystem ist die Ansteckungsgefahr hoch. Sie ist in den Industrieländern selten, in den Entwicklungsländern aber weit verbreitet, oft durch resistente Bakterienstämme. Die Diagnose erfolgt durch Sputum- oder Blutuntersuchungen, eine langwierige Therapie mit speziellen Antibiotika schließt sich an.

Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

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Tuberkulose (TBC) » eine bakterielle Lungeninfektion

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Tuberkulose (Schwindsucht): Eine bakterielle Lungeninfektion – Ein geschwächtes Immunsystem sowie starkes Untergewicht sind häufig Eigenschaften, die Menschen zeigen, die an Tuberkulose (TBC) erkrankt sind. 


Die Symptome und Ansteckungswege der Tuberkulose (TBC)

Die Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch verschiedene Arten von Mykobakterien verursacht wird.

Starker Husten, zunehmendes Fieber gegen Abend, starke Müdigkeit, Gewichtsverlust und Nachtschweiß sind die typischen Symptome einer Lungentuberkuloseerkrankung. Unter Umständen kann diese sich ohne ärztliche Behandlung auch über die Blutbahnen weiter ausbreiten und unter anderem zu einer Hirnhautentzündung weiterentwickeln, die mit Krämpfen, Lähmungen und Kopfschmerzen einhergeht.

Da die Lebensumstände in weiten Teilen Europas sehr gut sind und somit das Immunsystem bei vielen Menschen gestärkt ist, kommt es nur selten zu Tuberkulosefällen. In Deutschland erkranken ca. 5000 Menschen pro Jahr. In Entwicklungsländern tritt diese Erkrankung jedoch vergleichsweise häufig auf und wird teilweise durch multiresistente Bakterienstämme verursacht. Länder mit einer hohen Neurerkrankungsrate sind z.B. Indien, Indonesien, China, Nigeria, Pakistan und Südafrika.

Somit gehört TBC nach wie vor zu den lebensgefährlichsten bakteriellen Infektionen auf der Welt. Besonders gefährdet sind Babys und Kleinkinder, da deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Die Übertragung der Bakterien erfolgt zumeist durch die Einatmung infektiöser Tröpfchen. Erkrankte Erwachsene können also durch Ihren Husten die Menschen in ihrer Umgebung anstecken. Selten kann auch eine Übertragung der Erreger von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft oder Geburt erfolgen. Eine Übertragung durch Kinder erfolgt so gut wie nie, weil diese zu geringe Bakterienmengen verbreiten.

Nur ein geringer Teil der Infektionen führt zu einer Erkrankung. Das Risiko, zu erkranken steigt bei einem geschwächtem Immunsystem (durch Medikamenteneinnahme oder Erkrankungen wie AIDS).

Die Inkubationsphase der Lungenerkrankung kann sehr lange andauern. Das bedeutet, die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung kann Wochen, Monate oder auch Jahre dauern. Können im Sputum von Erkrankten Mykobakterien nachgewiesen werden, sprechen Mediziner von einer offenen Tuberkulose. In dieser Erkrankungsphase ist die Ansteckungsgefahr für Kontaktpersonen am höchsten.

Da TBC in Deutschland nicht so häufig vorkommt, kommen Kinderärzte nicht sofort auf den Gedanken, auch an die Diagnose Tuberkulose zu denken. Hatten Sie oder Ihr Kind Kontakt zu einem TBC-Erkrankten sollten Sie das unbedingt dem untersuchenden Kinderarzt mitteilen.

Der Nachweis, ob es sich um Tuberkulose handelt, kann über mehrere Testverfahren erbracht werden. Es gibt neben Blutuntersuchungen auch spezielle Hauttests. Zusätzlich können auch Röntgenbilder der Lunge eine TBC zeigen. Im Idealfall gelingt der direkte Erregernachweis aus Sputum oder Magennüchternsaft.

TBC-Therapie

Je nach Resistenzlage des Bakteriums kann die Krankheit eine sehr komplexe, medikamentöse Therapie erfordern, wenn sie zum Ausbruch kommt.

In der Regel kommen mehrere spezielle Antibiotika zur Behandlung der TBC zum Einsatz. In einigen Fällen kann sich der Erreger allerdings resistent gegen gängige Antibiotika zeigen, sodass erst die passenden antibiotischen Wirkstoffe gefunden werden müssen.

Die Behandlung dauert mitunter mehrere Monate und kostet sowohl kleine als auch größere Patienten viel Kraft. Da die Tuberkulose die Lunge sehr stark angreift und bei unzureichender Ausheilung chronische Atemwegsprobleme verursachen kann, sind häufig Reha-Maßnahmen zur Unterstützung der Ausheilung notwendig.

Zusammenfassendes zur Lungenkrankheit TBC

Die bakterielle, teilweise chronisch verlaufende Lungenerkrankung Tuberkulose (TBC) kommt in Deutschland vergleichsweise selten vor, ist jedoch für Menschen mit schwachem Immunsystem mitunter lebensgefährlich. Bei starkem, anhaltendem Husten, Fieber, Schwäche, Nachtschweiß und Gewichtsverlust ist es deshalb wichtig, auch an eine mögliche TBC-Erkrankung zu denken.

© robhainer – Fotolia.com

Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • Falls Sie erfahren, dass Sie oder Ihr Kind Kontakt zu einem Erwachsenen mit „offener Tuberkulose“ hatten, kontaktieren Sie Ihren Arzt
  • Sollte Ihr Kind ständiges Hüsteln, Fieber, Schwäche, Gewichtsverlust und nächtliches intensives Schwitzen haben, suchen Sie einen Kinderarzt auf
  • Kinder mit angeborenen oder erworbenen Immunschwächen sind besonders gefährdet, an Tuberkulose zu erkranken
  • Die Therapie der Tuberkulose ist komplex und langwierig, jedoch nur eine präzise Befolgung der Medikamentenverordnung führt zu einer dauerhaften Heilung
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

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Die Symptome und Ansteckungswege der Tuberkulose (TBC)

Die Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch verschiedene Arten von Mykobakterien verursacht wird.

Starker Husten, zunehmendes Fieber gegen Abend, starke Müdigkeit, Gewichtsverlust und Nachtschweiß sind die typischen Symptome einer Lungentuberkuloseerkrankung. Unter Umständen kann diese sich ohne ärztliche Behandlung auch über die Blutbahnen weiter ausbreiten und unter anderem zu einer Hirnhautentzündung weiterentwickeln, die mit Krämpfen, Lähmungen und Kopfschmerzen einhergeht.

Da die Lebensumstände in weiten Teilen Europas sehr gut sind und somit das Immunsystem bei vielen Menschen gestärkt ist, kommt es nur selten zu Tuberkulosefällen. In Deutschland erkranken ca. 5000 Menschen pro Jahr. In Entwicklungsländern tritt diese Erkrankung jedoch vergleichsweise häufig auf und wird teilweise durch multiresistente Bakterienstämme verursacht. Länder mit einer hohen Neurerkrankungsrate sind z.B. Indien, Indonesien, China, Nigeria, Pakistan und Südafrika.

Somit gehört TBC nach wie vor zu den lebensgefährlichsten bakteriellen Infektionen auf der Welt. Besonders gefährdet sind Babys und Kleinkinder, da deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Die Übertragung der Bakterien erfolgt zumeist durch die Einatmung infektiöser Tröpfchen. Erkrankte Erwachsene können also durch Ihren Husten die Menschen in ihrer Umgebung anstecken. Selten kann auch eine Übertragung der Erreger von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft oder Geburt erfolgen. Eine Übertragung durch Kinder erfolgt so gut wie nie, weil diese zu geringe Bakterienmengen verbreiten.

Nur ein geringer Teil der Infektionen führt zu einer Erkrankung. Das Risiko, zu erkranken steigt bei einem geschwächtem Immunsystem (durch Medikamenteneinnahme oder Erkrankungen wie AIDS).

Die Inkubationsphase der Lungenerkrankung kann sehr lange andauern. Das bedeutet, die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung kann Wochen, Monate oder auch Jahre dauern. Können im Sputum von Erkrankten Mykobakterien nachgewiesen werden, sprechen Mediziner von einer offenen Tuberkulose. In dieser Erkrankungsphase ist die Ansteckungsgefahr für Kontaktpersonen am höchsten.

Da TBC in Deutschland nicht so häufig vorkommt, kommen Kinderärzte nicht sofort auf den Gedanken, auch an die Diagnose Tuberkulose zu denken. Hatten Sie oder Ihr Kind Kontakt zu einem TBC-Erkrankten sollten Sie das unbedingt dem untersuchenden Kinderarzt mitteilen.

Der Nachweis, ob es sich um Tuberkulose handelt, kann über mehrere Testverfahren erbracht werden. Es gibt neben Blutuntersuchungen auch spezielle Hauttests. Zusätzlich können auch Röntgenbilder der Lunge eine TBC zeigen. Im Idealfall gelingt der direkte Erregernachweis aus Sputum oder Magennüchternsaft.

TBC-Therapie

Je nach Resistenzlage des Bakteriums kann die Krankheit eine sehr komplexe, medikamentöse Therapie erfordern, wenn sie zum Ausbruch kommt.

In der Regel kommen mehrere spezielle Antibiotika zur Behandlung der TBC zum Einsatz. In einigen Fällen kann sich der Erreger allerdings resistent gegen gängige Antibiotika zeigen, sodass erst die passenden antibiotischen Wirkstoffe gefunden werden müssen.

Die Behandlung dauert mitunter mehrere Monate und kostet sowohl kleine als auch größere Patienten viel Kraft. Da die Tuberkulose die Lunge sehr stark angreift und bei unzureichender Ausheilung chronische Atemwegsprobleme verursachen kann, sind häufig Reha-Maßnahmen zur Unterstützung der Ausheilung notwendig.

Zusammenfassendes zur Lungenkrankheit TBC

Die bakterielle, teilweise chronisch verlaufende Lungenerkrankung Tuberkulose (TBC) kommt in Deutschland vergleichsweise selten vor, ist jedoch für Menschen mit schwachem Immunsystem mitunter lebensgefährlich. Bei starkem, anhaltendem Husten, Fieber, Schwäche, Nachtschweiß und Gewichtsverlust ist es deshalb wichtig, auch an eine mögliche TBC-Erkrankung zu denken.

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  • Falls Sie erfahren, dass Sie oder Ihr Kind Kontakt zu einem Erwachsenen mit „offener Tuberkulose“ hatten, kontaktieren Sie Ihren Arzt
  • Sollte Ihr Kind ständiges Hüsteln, Fieber, Schwäche, Gewichtsverlust und nächtliches intensives Schwitzen haben, suchen Sie einen Kinderarzt auf
  • Kinder mit angeborenen oder erworbenen Immunschwächen sind besonders gefährdet, an Tuberkulose zu erkranken
  • Die Therapie der Tuberkulose ist komplex und langwierig, jedoch nur eine präzise Befolgung der Medikamentenverordnung führt zu einer dauerhaften Heilung
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