Hilfe! Mein Kind folgt mir nicht! » Erziehungstipps

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Kinder folgen aus verschiedenen Gründen nicht immer Anweisungen. Dies kann an der Erziehung, der Klarheit der Anweisungen oder dem Charakter des Kindes liegen. Konsequenzen und positive Verstärkung können das Verhalten beeinflussen.

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Wenn Kinder nicht folgen, kann das unterschiedliche Gründe haben. Ist Ihr Kind besonders stur? Sind Sie immer konsequent? Sind die Anweisungen deutlich formuliert? Was sind die Folgen, wenn das Kind nicht reagiert?


Ihr Kind möchte nicht folgen – mögliche Gründe

Einige Kinder tun recht schnell und ohne murren, was ihnen gesagt wird, andere schalten die Ohren lieber auf Durchzug. Letzteres kann eine Phase sein, in welcher Ihr Kind seine Grenzen austesten möchte. Auch der Charakter entscheidet mit über die Kooperationsbereitschaft.

Die Erziehung spielt ebenfalls eine Rolle: Kinder müssen lernen, welche positiven oder negativen Konsequenzen ein Verhalten hat. Anweisungen, etwas zu tun oder zu unterlassen, müssen freundlich, aber deutlich und bestimmt sein.

Eventuell ist Ihr Kind durch sein Spiel oder etwas anderes Interessantes kurzfristig zu abgelenkt, um Ihren Worten zu folgen. In einem solchen Fall kann es helfen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Vielleicht ist es mit einer Formulierung überfordert – kurze, klare Sätze sind einfacher zu befolgen als eine Aneinanderreihung von Wünschen, was Ihr Kind tun soll. Unklare Äußerungen sind ebenfalls gelegentlich ein Grund, dass ein Kind nicht folgt.

Der Tonfall kann dazu beitragen, dass ein Kind mehr oder weniger kooperativ ist. Sprechen Sie zu leise, fällt das Ignorieren Ihrer Worte leichter. Übermäßige Strenge kann hingegen zu einer Trotzreaktion führen.

Weiß Ihr Kind, welche Konsequenzen sein Verhalten hat? Gibt es für seine Ignoranz keine unliebsamen Folgen, sieht es möglicherweise keinen Anlass, sich Ihrer Aufforderung zu fügen. Selbstverständlich können im Umkehrschluss positive Konsequenzen einen Anreiz geben, zu gehorchen.

Konnte Ihr Kind bisher öfter seinen Kopf durchsetzen, versucht es dies sicher weiterhin. Haben Sie eine Erwartungshaltung geäußert, sollten Sie darauf bestehen, dass Ihr Kind dieser folgt und nicht nachgeben. Hier zahlt sich Geduld aus.

Einige Formulierungsbeispiele

Möchten Sie, dass Ihr Kind etwas Bestimmtes tut, äußern Sie dies nicht als Frage, sondern als Aufforderung. Sie fragen also nicht, ob es die Schuhe ausziehen oder aufräumen möchte, sondern drücken klar aus, dass Sie genau das erwarten.

Negativformulierungen sollten Sie möglichst vermeiden. Soll es seine Bauklötze nicht im Wohnzimmer verteilen, sagen Sie also, dass es in seinem Zimmer damit spielen soll. Somit zeigen Sie zugleich ein Alternativverhalten auf.

Versteckte Aufforderungen können ebenfalls dazu führen, dass Ihr Kind sie nicht befolgt. Soll es den Mülleimer leeren, gilt es, genau dies zu äußern. Ein Hinweis, dass der Mülleimer voll ist, führt hingegen nicht unbedingt zum gewünschten Erfolg.

Eine Aneinanderreihung von Aufforderungen können Sie in kleinere Etappen unterteilen: Sie kommen nach Hause, Ihr Kind soll Schuhe und Jacke ausziehen, die Hände waschen und den Papa zum Essen holen. Das kann dazu führen, dass Schuhe und Jacke ausgezogen werden und Ihr Kind anschließend mit etwas anderem beschäftigt ist. Lassen Sie es hingegen erst das Eine erledigen, bevor Sie zu einer weiteren Handlung auffordern, ist es weniger überfordert.

Umgang mit besonders sturen Kindern

Zeigt sich Ihr Kind besonders hartnäckig, haben Sie mehrere Möglichkeiten, damit umzugehen. Zunächst können Sie versuchen, es auf Augenhöhe anzusprechen. Dazu gehen Sie in die Hocke und nehmen Blickkontakt auf, bevor Sie ihm sagen, was es tun soll. So erhalten Sie die gewünschte Aufmerksamkeit und Ihr Kind kann sich besser auf Ihre Worte konzentrieren.

Es kann hilfreich sein, Ihr Kind wiederholen zu lassen, was Sie von ihm wünschen. Einer Aufforderung folgt also die Frage, was es tun soll. So gehen Sie sicher, dass Ihre Worte aufgenommen und verstanden wurden.

Weigert sich Ihr Kind, zu folgen, ist schimpfen meist ebenso wenig hilfreich wie ihm gut zuzureden und es wiederholt zu bitten. Sie verleihen Ihrer Erwartung Nachdruck, wenn Sie es auf die Konsequenzen aufmerksam machen. Hat es auf dem Spielplatz zum Beispiel einem anderen Kind Eimer und Schaufel weggenommen, muss es diese unverzüglich zurückgeben, sonst geht es nach Hause.

Die Folge des Ungehorsams wird nochmals deutlicher, wenn Sie eine Frist setzen: Sie zählen bis drei, so lange hat Ihr Kind Zeit, die Sachen zurückzugeben. Folgt es nicht, nehmen Sie sie Ihr Kind an der Hand und treten den Heimweg an. Die 1-2-3-Regel setzt ein Signal: Ihr Kind hat eine gewisse Zeit, zu entscheiden, Ihrer Aufforderung nachzukommen, und weiß, was es andernfalls erwartet. Wenden Sie dies bei einem sehr sturen Kind konsequent an, wird es nach einigen Versuchen, seinen Dickkopf durchzusetzen, sicher lieber folgen.

Lob und positive Konsequenzen helfen ebenfalls. Tut Ihr Kind, was von ihm erwartet wird, bestätigen Sie das Verhalten, indem Sie ihm sagen, dass es seine Sache gut gemacht hat. In obigem Beispiel auf dem Spielplatz ist die angenehme Konsequenz, dass es noch bleiben darf.

Ihr Kind erfährt durch Lob und Bestätigung außerdem, dass es positive Aufmerksamkeit erhält, sofern es folgsam ist. Gehen Sie hingegen wortlos mit ihm nach Hause, erfährt es Ignoranz und das Spiel ist zudem vorbei. Das macht keinen Spaß!

© Kitty – Fotolia.com

Fazit

  • Klare Formulierung
  • Auf Augenhöhe ansprechen
  • Konsequenzen aufzeigen
  • 1-2-3-Regel anwenden
  • Gewünschtes Verhalten positiv bestätigen

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Wenn Kinder nicht folgen, kann das unterschiedliche Gründe haben. Ist Ihr Kind besonders stur? Sind Sie immer konsequent? Sind die Anweisungen deutlich formuliert? Was sind die Folgen, wenn das Kind nicht reagiert?


Ihr Kind möchte nicht folgen – mögliche Gründe

Einige Kinder tun recht schnell und ohne murren, was ihnen gesagt wird, andere schalten die Ohren lieber auf Durchzug. Letzteres kann eine Phase sein, in welcher Ihr Kind seine Grenzen austesten möchte. Auch der Charakter entscheidet mit über die Kooperationsbereitschaft.

Die Erziehung spielt ebenfalls eine Rolle: Kinder müssen lernen, welche positiven oder negativen Konsequenzen ein Verhalten hat. Anweisungen, etwas zu tun oder zu unterlassen, müssen freundlich, aber deutlich und bestimmt sein.

Eventuell ist Ihr Kind durch sein Spiel oder etwas anderes Interessantes kurzfristig zu abgelenkt, um Ihren Worten zu folgen. In einem solchen Fall kann es helfen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Vielleicht ist es mit einer Formulierung überfordert – kurze, klare Sätze sind einfacher zu befolgen als eine Aneinanderreihung von Wünschen, was Ihr Kind tun soll. Unklare Äußerungen sind ebenfalls gelegentlich ein Grund, dass ein Kind nicht folgt.

Der Tonfall kann dazu beitragen, dass ein Kind mehr oder weniger kooperativ ist. Sprechen Sie zu leise, fällt das Ignorieren Ihrer Worte leichter. Übermäßige Strenge kann hingegen zu einer Trotzreaktion führen.

Weiß Ihr Kind, welche Konsequenzen sein Verhalten hat? Gibt es für seine Ignoranz keine unliebsamen Folgen, sieht es möglicherweise keinen Anlass, sich Ihrer Aufforderung zu fügen. Selbstverständlich können im Umkehrschluss positive Konsequenzen einen Anreiz geben, zu gehorchen.

Konnte Ihr Kind bisher öfter seinen Kopf durchsetzen, versucht es dies sicher weiterhin. Haben Sie eine Erwartungshaltung geäußert, sollten Sie darauf bestehen, dass Ihr Kind dieser folgt und nicht nachgeben. Hier zahlt sich Geduld aus.

Einige Formulierungsbeispiele

Möchten Sie, dass Ihr Kind etwas Bestimmtes tut, äußern Sie dies nicht als Frage, sondern als Aufforderung. Sie fragen also nicht, ob es die Schuhe ausziehen oder aufräumen möchte, sondern drücken klar aus, dass Sie genau das erwarten.

Negativformulierungen sollten Sie möglichst vermeiden. Soll es seine Bauklötze nicht im Wohnzimmer verteilen, sagen Sie also, dass es in seinem Zimmer damit spielen soll. Somit zeigen Sie zugleich ein Alternativverhalten auf.

Versteckte Aufforderungen können ebenfalls dazu führen, dass Ihr Kind sie nicht befolgt. Soll es den Mülleimer leeren, gilt es, genau dies zu äußern. Ein Hinweis, dass der Mülleimer voll ist, führt hingegen nicht unbedingt zum gewünschten Erfolg.

Eine Aneinanderreihung von Aufforderungen können Sie in kleinere Etappen unterteilen: Sie kommen nach Hause, Ihr Kind soll Schuhe und Jacke ausziehen, die Hände waschen und den Papa zum Essen holen. Das kann dazu führen, dass Schuhe und Jacke ausgezogen werden und Ihr Kind anschließend mit etwas anderem beschäftigt ist. Lassen Sie es hingegen erst das Eine erledigen, bevor Sie zu einer weiteren Handlung auffordern, ist es weniger überfordert.

Umgang mit besonders sturen Kindern

Zeigt sich Ihr Kind besonders hartnäckig, haben Sie mehrere Möglichkeiten, damit umzugehen. Zunächst können Sie versuchen, es auf Augenhöhe anzusprechen. Dazu gehen Sie in die Hocke und nehmen Blickkontakt auf, bevor Sie ihm sagen, was es tun soll. So erhalten Sie die gewünschte Aufmerksamkeit und Ihr Kind kann sich besser auf Ihre Worte konzentrieren.

Es kann hilfreich sein, Ihr Kind wiederholen zu lassen, was Sie von ihm wünschen. Einer Aufforderung folgt also die Frage, was es tun soll. So gehen Sie sicher, dass Ihre Worte aufgenommen und verstanden wurden.

Weigert sich Ihr Kind, zu folgen, ist schimpfen meist ebenso wenig hilfreich wie ihm gut zuzureden und es wiederholt zu bitten. Sie verleihen Ihrer Erwartung Nachdruck, wenn Sie es auf die Konsequenzen aufmerksam machen. Hat es auf dem Spielplatz zum Beispiel einem anderen Kind Eimer und Schaufel weggenommen, muss es diese unverzüglich zurückgeben, sonst geht es nach Hause.

Die Folge des Ungehorsams wird nochmals deutlicher, wenn Sie eine Frist setzen: Sie zählen bis drei, so lange hat Ihr Kind Zeit, die Sachen zurückzugeben. Folgt es nicht, nehmen Sie sie Ihr Kind an der Hand und treten den Heimweg an. Die 1-2-3-Regel setzt ein Signal: Ihr Kind hat eine gewisse Zeit, zu entscheiden, Ihrer Aufforderung nachzukommen, und weiß, was es andernfalls erwartet. Wenden Sie dies bei einem sehr sturen Kind konsequent an, wird es nach einigen Versuchen, seinen Dickkopf durchzusetzen, sicher lieber folgen.

Lob und positive Konsequenzen helfen ebenfalls. Tut Ihr Kind, was von ihm erwartet wird, bestätigen Sie das Verhalten, indem Sie ihm sagen, dass es seine Sache gut gemacht hat. In obigem Beispiel auf dem Spielplatz ist die angenehme Konsequenz, dass es noch bleiben darf.

Ihr Kind erfährt durch Lob und Bestätigung außerdem, dass es positive Aufmerksamkeit erhält, sofern es folgsam ist. Gehen Sie hingegen wortlos mit ihm nach Hause, erfährt es Ignoranz und das Spiel ist zudem vorbei. Das macht keinen Spaß!

© Kitty – Fotolia.com

Fazit

  • Klare Formulierung
  • Auf Augenhöhe ansprechen
  • Konsequenzen aufzeigen
  • 1-2-3-Regel anwenden
  • Gewünschtes Verhalten positiv bestätigen
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